Was gehört sonst noch zur Anlage?
In der Regel sind Solaranlagen auf einem Ständer- oder Hängesystem montiert. Dass dieses für 20 und mehr Jahre stabil sein sollte, liegt auf der Hand. Oft vergessen wird ein anderer Aspekt: Die ausreichende Hinterlüftung der Solarmodule. Denn je höher die Temperatur der Module, desto mehr sinkt deren Leistung. Das kann im Sommer Leistungseinbußen von 20 Prozent bringen. Der Abstand zum Dachziegel sollte deshalb mindestens zehn Zentimeter betragen und der Spalt zwischen Dach und unterster Modulreihe auf keinen Fall verstopft (Laub, Schmutz) sein. Ist er frei, entsteht zwischen Modulen und Ziegeln ein Kamineffekt, der für gute Hinterlüftung sorgt.
Auch an Fassaden müssen die zehn Zentimeter Abstand eingehalten werden, besonders kritisch ist die Hinterlüftung bei In-Dach-Anlagen, wenn die Solarmodule anstelle der Ziegel verwendet werden. Eine weitere Quelle für Leistungsminderungen können die Kabel sein, insbesondere das zwischen Anlage und Wechselrichter. Die Kabel zwischen den Modulen sind meist integriert und können kaum ausgetauscht werden, aber bei der Verbindung zum Wechselrichter könne Fehler bei Material, Länge, Querschnitt – etwa um Geld zu sparen – die Wirtschaftlichkeit mindern. Schließlich ist der Wechselrichter ein wichtiges Teil der PV-Anlage. Er sorgt für die Umwandlung des Gleichstroms, den die Module produzieren, in Wechselstrom, der ins Netz kann.
Was bringt die Zukunft?
Es gibt derzeit zwei Themen, die den Blick auf eine PV-Anlage und deren Wirtschaftlichkeit verändern können: Speicher und Wallbox. Speichersysteme werden bereits standardmäßig angeboten und sind technisch weit entwickelt. Ein Speicher verbessert die Wirtschaftlichkeit vor allem durch die höhere Eigennutzung. Im Durchschnitt steigt diese mit einem Speicher von 30 bis 35 auf 80 bis 85 Prozent. 100 Prozent wären technisch möglich, dürften aber meist nicht wirtschaftlich sein. Wichtig ist, dass der Speicher gut dimensioniert wird, also nicht zu klein, aber auch nicht zu groß. Und er muss zum Nutzungsverhalten passen, wer sowieso tagsüber einen hohen Verbrauch hat, muss weniger speichern als wenn das Haus tagsüber leer steht und dunkel ist.
Eine Heizung auf Strombasis verändert die Berechnung natürlich drastisch, ebenso Elektromobilität (Fahrrad, Elektro-Roller, E-Auto). Es gibt große Unterschiede in der Reaktion des Speichers auf Schwankungen im Strombedarf, also in seiner Performance. Manche Speicher verbrauchen selbst recht viel Energie, denn sie haben Steuerungssoftware eingebaut. Die Leistungsdaten der Speicher sollten also unbedingt Beachtung finden.
Als Nachteil ist vor allem der oft noch hohe Preis zu nennen, trotzdem sich dieser bereits stark verringert hat in den letzten Jahren. Zudem sind Stromspeicher für den Haushalt halt doch noch eine eher neue Technik, so dass Haltbarkeit und Wartungskosten der Akkus Unsicherheitsfaktoren sind. Auch die Entsorgung muss bedacht werden.