Schuljahresbeginn 2017/2018

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Die Entwicklung der OGS-Gruppen seit dem Schuljahr 2003/2004 © Landeshauptstadt Düsseldorf

Die Entwicklung der OGS-Plätze in Düsseldorf seit dem Schuljahr 2003/2004 © Landeshauptstadt Düsseldorf

Stadtdirektor Burkhard Hintzsche (r.), Dr. Antonietta Zeoli, Leitung Gymnasium Schmiedestraße, und Florian Dirszus, stellv. Leitung Schulverwaltungsamt, informierten über das anstehende Schuljahr 2017/2018 © Landeshauptstadt Düsseldorf/Melanie Zanin

 

5.500 i-Dötzchen werden in Düsseldorf eingeschult

Weiter hohe Anmeldezahlen an Düsseldorfer Schulen/576 Gruppen mit 14.400 Plätzen stehen im Offenen Ganztag bereit/106 Schulstandorte mit flächendeckendem WLAN


Nach den Ferien ab dem 30. bzw. 31. August 2017 geht es los: Rund 5.500 Düsseldorfer Kinder (Vorjahr 5.700) können sich über ihren ersten Schultag freuen. Etwa 5.100 Kinder (Vorjahr 5.300) werden eine städtische Grundschule in Düsseldorf besuchen. Hinzu kommen rund 100 Kinder, teilweise mit Migrations- oder Flüchtlingshintergrund, die meist in den Ferien oder in den letzten Wochen zugezogen sind und noch angemeldet werden müssen.


Von den 5.500 Schulneulingen sind 171 (Vorjahr: 134) noch nicht schulpflichtig, wohl aber schulfähig. Sie werden auf Antrag der Eltern vorzeitig eingeschult. Rund 400 i-Dötze (Vorjahr: 300) werden nichtstädtische Grundschulen in Düsseldorf (zum Beispiel die Japanische Schule, die Griechische Schule oder die Waldorfschule) oder Schulen außerhalb Düsseldorfs besuchen.

"Insgesamt bleiben die Einschulungen auf einem hohen Niveau. Perspektivisch gesehen ist in den nächsten Jahren mit einem weiteren Anstieg der Anmeldezahlen zu rechnen", erklärte Stadtdirektor und Schuldezernent Burkhard Hintzsche bei der Vorstellung der Zahlen am Dienstag, 15. August. "Zurzeit investiert die Landeshauptstadt Düsseldorf rund 700 Millionen Euro für den Ausbau und die Moderniserung ihrer Schulen. Bei vielen entscheidenden Fragen zur weiteren Entwicklung der Schulen in Düsseldorf hängt es zurzeit auch davon ab, welche Gesetze oder Verordnungen die neue Landesregierung verabschiedet. So erwarten wir Umsetzungsentscheidungen bei Fragen wie der Wiedereinführung von G9, der Zukunft der Förderschulen oder der Stärkung der Berufskollegs", so Stadtdirektor Hintzsche.

Einschulungen an weiterführenden Schulen
In den weiterführenden allgemeinbildenden städtischen Schulen werden nach aktuellem Stand zum Schuljahr 2017/2018 4.139 Kinder in die Klasse 5 aufgenommen. Davon fanden 2.133 Kinder einen Platz an einem Gymnasium, das sind rund 51 Prozent aller Schülerinnen und Schüler. 1.077 Kinder wurden an einer Realschule, 712 an einer Gesamtschule und 217 an einer Hauptschule angemeldet. Die Anmeldezahlen sind damit im Vergleich zum Vorjahr (Vorjahr: 4.130) nahezu konstant geblieben und bestätigen die insgesamt positive Entwicklung der Schülerzahlen und steigende Anmeldezahlen an den Gymnasien.

Einzelne Schulen mussten aufgrund der begrenzten Aufnahmekapazität Ablehnungen aussprechen. In diesen Fällen konnte gemeinsam mit den Eltern ein Platz an einer anderen Schule gefunden werden. Auch dank des neu an den Start gehenden Gymnasiums Schmiedestraße konnten alle an einem Gymnasium angemeldeten Schülerinnen und Schüler einen Platz an dieser Schulform finden.

Offene Ganztagsschule (OGS) im Primarbereich
Im fünfzehnten Jahr der OGS kann die Landeshauptstadt Düsseldorf auch im Schuljahr 2017/2018 die bisherige gesamtstädtische Versorgungsquote von 63 Prozent beibehalten. Wegen steigender Schülerzahlen und neu zugewanderter Kinder aus Flüchtlingsfamilien ist die Einrichtung weiterer neuer Gruppen erforderlich. Das Angebot in den 86 Grund- und drei Förderschulen mit Primarstufe wird daher um 200 zusätzliche Plätze erweitert. Es stehen nun zum kommenden Schuljahr 576 Gruppen – davon 100 Ganztagsklassen – mit 14.400 Plätzen zur Verfügung.

Die vielfältigen außerunterrichtlichen Bildungsangebote aus beispielsweise den Bereichen Sport, Musik, Kultur (Tanz, Theater und Literatur) sowie MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) und Medien werden von den Schulen auf Basis ihrer Ganztagskonzepte geplant. Aktuell werden rund 2.200 Verträge mit Bildungsanbieterinnen und Bildungsanbietern für zusätzliche rund 240.000 Unterrichtseinheiten geschlossen.

Neben den Plätzen in der OGS bietet die Stadt Düsseldorf an rund zwei Drittel aller Grundschulen ein sogenanntes "anderes Betreuungsangebot". Neben einer Frühbetreuung, Silentien, Spätbetreuung und Ferienangeboten gibt es auch eine Übermittagsbetreuung. Die Übermittagsbetreuung bietet zusätzliche Betreuungsplätze für rund 2.200 Kinder.

Film über Ganztagsklassen
Düsseldorf stattet unter dem Aspekt der Chancengleichheit die Offene Ganztagsschule mit Finanzmitteln für eine verlässliche ganztägige Begleitung der Kinder aus. In Ganztagsklassen arbeiten Lehrkräfte, pädagogische Fachkräfte der Jugendhilfe und Fachleute aus Kultur, Sport und anderen Bereichen als Team zusammen. Die Kinder erhalten eine stärkenorientierte individuelle Förderung und sind aktiv in die Entscheidungsprozesse zum gemeinsamen Leben und Lernen eingebunden. Ein mit dem LVR Zentrum für Medien und Bildung realisiertes Filmprojekt zeigt das Modell der altersgemischten Ganztagsklasse am Beispiel der Gemeinschaftsgrundschule Richardstraße: www.duesseldorf.de/schulen/mediathek.html

Digitale Infrastruktur an den Düsseldorfer Schulen 
Im Rahmen der von Oberbürgermeister Thomas Geisel angekündigten Investitionsoffensive sollen bis Anfang 2018 alle Schulen eine optimale WLAN-Ausstattung erhalten. Außerdem sollen Bandbreiten und Geschwindigkeiten ausgebaut werden. Die Schaffung der Voraussetzungen dafür ist im vollen Gang. So verfügen aktuell bereits 106 Schulstandorte über ein flächendeckendes WLAN, dies entspricht einer Versorgungsquote von 63 Prozent. Generell verfügen alle weiterführenden Schulen über verschiedene fest installierte IT-Fachräume und in Teilbereichen auch über das benötigte WLAN-Netzwerk, um mobiles Lehren und Lernen zu ermöglichen. Ebenfalls steht allen Schulen die Nutzung von mobilen Hotspots nach Absprache zur Verfügung.

Überdies startet die Landeshauptstadt Düsseldorf in diesem Monat ein Pilotprojekt an drei weiterführenden Schulen (Elly-Heuss-Knapp-Berufskolleg, Heinrich-Herz-Berufskolleg und Dieter-Forte-Gesamtschule), um die Schulen mit einer hohen Internetbandbreite von mindestens 100 Mbits synchron anbinden zu können. Im Fokus steht die Anbindung aller Berufskollegs und der großen Schulstandorte. In weiteren Schritten sollen möglichst alle Schulstandorte mit Glasfaser angeschlossenen werden und auch die Standardanbindung von mindestens 50 Mbits für alle Grundschulen soll erreicht werden.

Mobiles Lernen: 3.600 iPads im Einsatz
In den Vorjahren wurden im Rahmen eines Pilotprojekts zehn Grundschulen (eine pro Stadtbezirk) und zwei Berufskollegs im Stadtgebiet von Düsseldorf mit iPads und notwendiger Infrastruktur (flächendeckendes WLAN) ausgestattet, mit dem Ziel jederzeit digitalen Unterricht mit mobilen Endgeräten in jedem Unterrichtsfach und in allen Unterrichtsräumen für alle Schülerinnen und Schüler zu ermöglichen.
Die durchweg positiven Ergebnisse aus dem Pilotprojekt waren Anlass, weitere Schulen mit iPads und entsprechender Infrastruktur auszustatten.

Nach aktuellem Stand sind mittlerweile folgende Schulformen entsprechend ausgestattet:
Grundschulen: 79
Förderschulen: 9
Hauptschulen: 8
Gesamtschulen: 3
Realschulen: 7
Gymnasien: 10
Berufskollegs: 6

Insgesamt sind derzeit über 3.600 iPads in Düsseldorfer Schulen im Einsatz.

Weiterhin hat die Landeshauptstadt Düsseldorf mit dem "iPad Area Rath" das einzige deutsche Areal, auf dem in der ersten Ausbaustufe von der ersten bis zur zehnten Klasse durchgängig mit iPads in einer eins zu eins Ausstattung unterrichtet wird.

Die Wilhelm-Ferdinand-Schüßler-Tagesschule ist als Teil dieser "Area" zudem die erste deutsche staatliche Schule mit einer vollen eins zu eins Ausstattung, die als "Apple Distinguished School" international ausgezeichnet werden soll. images.apple.com/education/docs/ipad-in-education-results.pdf

Neues Gymnasium Schmiedestraße
Im kommenden Schuljahr geht ein neues vierzügiges Gymnasium in Oberbilk an den Start, nachdem im vergangenen Schuljahr das jüdische Albert-Einstein-Gymnasium und das grundständige Georg-Büchner-Gymnasium den Schulbetrieb aufgenommen haben. Ein hohes Anliegen des Gymnasiums Schmiedestraße ist die Vermittlung einer zeitgemäßen Medien-, Informations- und Computerkompetenz. Die Arbeit mit Informationstechnik unterstützt die Schülerinnen und Schüler in ihren Lernprozessen und fordert die Kooperationsfähigkeit, da die Arbeit nicht isoliert, sondern in Gruppen stattfindet. Zusammenarbeitendes Lernen in Gruppen, die einander ergänzende Erfahrungen einbringen, um neues Wissen in der Interaktion miteinander zu erlernen, wird in der heutigen Arbeits- und Lernwelt als zukunftsorientiert angesehen.

Auf diese Weise erhalten Recherchen, Erarbeitungen, Präsentationen und Sicherungen mit technischer Unterstützung mehr Qualität - und die Medienkompetenz steigt. Das Gymnasium Schmiedestraße hat zum Ziel, die Begabungen der Schülerinnen und Schüler frühzeitig zu erkennen und individuell zu fördern. Grundlage hierfür sind besondere Angebote im Rahmen der sogenannten "Talentschmiede", von Arbeitsgemeinschaften sowie von so genannten "Lern-Ambulanzen": Fordern und Fördern auch außerhalb des Regelunterrichts.

Das städtische Gymnasium Schmiedestraße ist eine gebundene Ganztagsschule. Die Lernatmosphäre ist aufgrund der Größe der Schule familiär. Kunst und kulturelle Bildung sollen die Schülerinnen und Schüler in ihrer Kreativität, Phantasie und Persönlichkeitsentwicklung fördern. Das Gymnasium Schmiedestraße greift bewusst die bewährte Praxis des offenen Ganztags der Grundschulen auf. Projekte mit Künstlerinnen und Künstlern gehören somit selbstverständlich zum Schulprogramm.

In dem Schulfach "Talentschmiede" soll künstlerische Gestaltung in Bezug zu Text, Tanz, Theater, Musik und Kunst vermittelt werden. Zur Auswahl stehen hier unter anderem Bühnenkunst, Theater, Tanz, Fotografie, Chinesisch, Robotik und Architektur. Der Einstieg in das projektartige Lernen beginnt spielerisch, das Experimentieren steht hier im Vordergrund. Ergänzt werden die Angebote der "Talentschmiede" durch zusätzliche Arbeitsgemeinschaften wie Science-Punks, Italienische Kunstgeschichte, Chinesische Kalligraphie, Seifenkistenbau, Tischtennis und Basketball.

Das Gymnasium Schmiedestraße möchte langfristig leistungsstarke Schülerinnen und Schüler zur Teilnahme an Wettbewerben/Projekten motivieren, sie begleiten und gezielt darauf vorbereiten. Der Profilschwerpunkt liegt zunächst auf der Verbindung der Naturwissenschaften mit den Künsten. Der Auf- und Ausbau sowie die Festigung einer kooperativen Netzstruktur – insbesondere auch mit Menschen und Partnern des näheren Umfeldes − ist für das Gymnasium Schmiedestraße ein grundlegendes Ziel. Die Sprachenfolge sieht ab der Klasse 6 Italienisch oder Französisch vor. Ab der 8. Klasse soll auch Chinesisch angeboten werden. Das Gymnasium Schmiedestraße wird den Betrieb zum Schuljahresbeginn 2017/2018 mit 116 Schülerinnen und Schülern (ausgeglichenes Verhältnis) in 4 Klassen aufnehmen. Die Schülerinnen und Schüler kommen aus allen Stadtteilen.

Text: Frisch, Michael