1806 (Jahreseintrag für Düsseldorfer Zeitleiste)

Das Herzogtum Berg fällt an Frankreich, Düsseldorf wird Hauptstadt des Großherzogtums Berg

Nur kurze Zeit, nämlich von 1806 bis 1813, sollte Düsseldorf nochmals Residenzstadt sein. Der am 15. März 1806 zum König avancierte Kurfürst Maximilian Joseph von Bayern gab dem Drängen Napoleons zur Errichtung eines "Pufferstaats" zwischen Frankreich und Preußen nach, trat sein letztes Territorium am Niederrhein ab und beendete somit die fast zweihundertjährige Herrschaft der Wittelsbacher. Napoleon, ein Jahr zuvor Kaiser geworden, übertrug das Herzogtum Berg und Kleve - Jülich gehörte als linksrheinisches Territorium schon seit 1794 zu Frankreich - mit einem Dekret vom selben Tag seinem Schwager Joachim Murat. Am 12. Juli 1806 erhob er ihn zum Großherzog. Murat, seit Juli 1808 König von Neapel, hielt sich insgesamt nur gut sechs Monate in Düsseldorf auf und bewohnte in dieser Zeit das Statthalterpalais und Schloß Benrath. Seine Herrschaft blieb für die Stadt Episode und ohne bleibende Zeugnisse. Anders sah dies für jene Zeit aus, in der das Großherzogtum Napoleon direkt unterstellt war. Mit der Abdankung Murats 1808 und dem Übergang der Herrschaft an Napoleon selbst führte dieser die Departementalverfassung ein, hob das Feudalystem auf und strukturierte Verwaltung und Rechtsprechung (Code Napoleon) ganz nach französischem Muster.

 

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