Der Lantz'scher Park

Der Lantz'scher Park

Ein Kleinod im Düsseldorfer Norden

Aus dem Jahr 1235 datiert die erste Erwähnung eines wasserumwehrten Rittersitzes der Herren von Calcum zu Lohausen. 1804 verkaufen diese nach Konkurs den Rittersitz und den angrenzenden Lohauser Hof nebst Ländereien an den Düsseldorfer Kolonialhändler, Stadtverordneten und Munizipalrat Heinrich Balthasar Lantz.

Das Herrenhaus im Lantzsch'en Park
Das Herrenhaus im Lantzsch'en Park

Anstelle des alten Rittersitzes baut Familie Lantz, vermutlich 1805-1806, das bis heute bestehende Herrenhaus. Im Hintergrund eines Porträts von Margarethe Lantz (1769 - 1833) aus dieser Zeit ist ein landschaftlicher Garten mit geschwungenen Wegen, Skulpturen und Aussichtsplatz zu sehen.

Eine Generation später, 1858, entwirft Joseph Clemens Weyhe (1807 - 1871), der als Königlicher Garteninspector in Düsseldorf tätig ist einen Gartenplan für das Herrenhaus im landschaftlichen Stil. Anschaulich dokumentieren die Aquarelle von Hindorf und Beckmann von 1863 und 1864 die großzügigen Rasenflächen, malerischen Baumgruppen, das Rondell vor dem (nicht mehr vorhandenen) Wintergarten auf der Südseite des Hauses, den Aussichtshügel am Stockumer Tor.

Nach dem Tod von Mathilde Lantz (1834 - 1878) wird 1879 westlich vom Herrenhaus und der daran anschließenden Waldparzelle "Lohauser Büschchen" die Begräbniskapelle errichtet. Carl Friedrich Julius Bouché (1846 - 1922), Garteninspektor des Königlich Botanischen Gartens in Bonn, erstellt 1880 einen Plan für den neuen Parkteil rund um die Kapelle im Stil des Historismus, mit einem Linden-Rondell vor der Kapelle, Linden-Alleen hinter der Kapelle, geschwungenen Wegen und einem Aussichtshügelchen.

Die Kapelle am Ende der Lindenallee
Die Kapelle am Ende der Lindenallee

Gegen Ende des zweiten Weltkriegs werden am Park-Eingang Heiligenweg / "Stockumer Tor" Befehls- und Nachrichtbunker gebaut, die in Teilen noch vorhanden sind. Artilleriebeschuss und Brennholznutzung dezimieren 1945 insbesondere den rheinseitigen Baumbestand des Parks.

Nach dem Tod von Ludwig Lantz (1885 - 1969) kauft die Stadt Düsseldorf 1972 das gesamte Anwesen. Die Gesindehäuser an der Lohauser Dorfstraße weichen modernen Wohnbauten. Im Umfeld des Parks entstehen Sportplätze, Kleingärten, die Autobahn A 44. Im Park werden auf Basis des Parkpflegewerks von Franz Josef Greub (1930 - 1980) der ehemalige Küchengarten zum Spielplatz umgestaltet, die Lindenallee hinter der Kapelle erneuert und baumpflegerische Maßnahmen durchgeführt.

Der Sturm Ela

Sturmschäden im Lantz'schen Park

Der Sturm Ela

Am 9. Juni 2014 verursachte Sturm Ela mit Böen von 142,2 km/h schwere Schäden in Düsseldorf: Rund 30.000 Bäume gingen verloren, davon etwa 3.000 Straßenbäume. Fast 24.000 Bäume benötigten baumpflegerische Maßnahmen, 50 Hektar Windwurfflächen im städtischen Forst wurden zerstört. Im Lantz'schen Park sind über 90 Altbäume verloren gegangen.

Impressionen

  • Die klassizistische Villa Lantz Die Villa Lantz Die Villa Lantz
  • Blütenpracht Magnolienblütenpracht
  • Blick auf die Begräbniskapelle Die Kapelle Die Kapelle

Karte

Daten und Fakten

Daten und Fakten

Stadtteil / Lage Lohausen, Lohauser Dorfstraße
Gesamtfläche 14,5 Hektar
Baujahr / Planer 19. Jahrhundert Joseph Clemens Weyhe/ Carl Friedrich Julius Bouché
Attraktivitäten / Freizeitangebot
  • Alter Baumbestand
  • Kinderspielplatz
  • historische und zeitgenössische Plastiken
Hunde kein Hundeauslaufplatz
Parken kein öffentlicher Parkplatz in der Nähe
ÖPNV Bus 760, Lohauser Dorfstraße

Informationen