Ständehausanlagen

Ständehausanlagen

Ob man sich vom Einkaufsbummel ausruhen will, sich für moderne Kunst interessiert oder einfach nur auf einer Bank an einem der zwei Weiher entspannen will, in der Ständehausanlage ist man an der richtigen Stelle.

Im Friedensvertrag von Luneville von 1801 wurde die Schleifung der Festungsanlagen beschlossen. Weitsichtige Stadtplaner nutzten den Abriss zur Anlage von Parks und Gärten. Zur Schau der Europäischen Gartenregion EUROGA 2002plus wurde der Park nach den Plänen von 1819 des Gartenarchitekten Maximilian Weyhe aufwendig saniert.

Der Sturm Ela

Sturmschäden in den Ständehausanlagen

Der Sturm Ela

Am 9. Juni 2014 verursachte Sturm Ela mit Böen von 142,2 km/h schwere Schäden in Düsseldorf: Rund 30.000 Bäume gingen verloren, davon etwa 3.000 Straßenbäume. Fast 24.000 Bäume benötigten baumpflegerische Maßnahmen, 50 Hektar Windwurfflächen im städtischen Forst wurden zerstört.

Im Ständehauspark wurden 58 Altbäume zerstört oder mussten aufgrund der schweren Schäden gefällt werden.

Die Ständehausanlagen

Die Ständehausanlagen

Der Spaziergang quer durch die City vom Graf-Adolf-Platz, vorbei am Schwanenspiegel und entlang des Spee'schen Grabens, bis zum Stadtmuseum hat historische Dimensionen. Er folgt den ehemaligen Festungsgrenzen Düsseldorfs und zeigt die Ausmaße des Wall- und Grabensystems, das zum Schutz des Stadtkerns gedacht war. Der Friedensvertrag von Luneville von 1801 legte die Schleifung der Festungsanlagen fest. Weitsichtige Stadtplaner nutzten den Abriss und legten mit ausdrücklicher Billigung Napoleons Parks und Gärten an. Der berühmte Gartenbaumeister Maximilian Weyhe fügte die Reste des Befestigungssystems geschickt in die heutigen Anlagen am Ständehaus und am Spee'schen Graben.

Beliebter Treffpunkt am Ufer

Die Umgestaltung des von der Düssel unreguliert durchflossenen Gebietes zu den heutigen Ständehausanlagen ist eine der späten Arbeiten des königlichen Gartendirektors Maximilian Friedrich Weyhe (1775-1846), der ab 1803/04 zunächst die Königsallee in Zusammenarbeit mit Hofbaumeister Caspar Anton Huschberger und Wasserbaumeister Christian Wilhelm G. Bauer auf den abgetragenen Stadtbefestigungen gestaltete. Bereits im Jahr 1819 legte Maximilian Weyhe zusammen mit dem Stadtbaumeister Adolph von Vagedes der Regierung in Berlin auch Pläne zur Erweiterung der Stadt nach Süden und zur Gestaltung der sumpfigen Flächen, die nach der Schleifung der Festungsanlagen von der Düssel überschwemmt worden waren, vor. Es dauerte jedoch noch über 20 Jahre bis 1842 die langwierigen Entsumpfungen des Geländes abgeschlossen waren und die bereits 1831 genehmigte Planung umgesetzt werden konnte.

Blick über den Schwanenspiegel

Kaiserteich und Schwanenspiegel

Die Form des alten, geradlinigen Cameralweihers - etwa entlang der heutigen Elisabethstraße - ist in den harmonisch geschwungenen Ufern von Kaiserteich und Schwanenspiegel kaum noch zu erahnen. Maximilian Weyhe nutzte die Kontergarde vor der Bastion Paul - sie lag etwa in Höhe des heutigen Graf-Adolf-Platzes -, um die Halbinsel zwischen Kaiserteich und Schwanenspiegel anzulegen. Sie fügt sich so harmonisch in den Park ein, dass ihr die kriegstechnische Vergangenheit nicht mehr anzusehen ist. Es war die Absicht der damaligen Stadtplaner, die alten Befestigungsanlagen soweit wie möglich verschwinden zu lassen. Nach diesem Grundsatz formte Weyhe das Gelände mit Mulden und Anhebung und Teichen zu einer naturnahen Grüninsel. Die Eschen, Linden, Ahorne und Kastanien mit ihren weitausladenden Kronen stehen zu den ausgedehnten Wasserflächen in schöner Wechselwirkung. Nie kann man von einem Betrachtungspunkt aus die gesamte Wasserfläche von fast drei Hektar überschauen.

Das Ständehaus

Das Ständehaus

Zwischen 1876 und 1880 ließ die Berliner Regierung in der Blickachse der Hohe Straße das Ständehaus als Parlaments- und Verwaltungsgebäude des Rheinischen Provinziallandtages errichten. Den Auftrag für das im Stil der Neo-Renaissance gestaltete Gebäude erhielt der Kölner Architekt Julius Raschdorff. Um den baulichen Eingriff in die Parklandschaft so gering wie möglich zu halten, begrenzte die Stadt Düsseldorf den Baugrund auf 2553 Quadratmeter, was den Maßen eines Preußischen Morgens entspricht. Beim Bau des Ständehauses wurde auf die Formen des Parks weitgehend Rücksicht genommen, Architektur und Pflanzen bilden eine so gelungene Einheit, dass der Landeskonservator die Ständehausanlagen unter Ensembleschutz stellte. Nach dem zweiten Weltkrieg fungierte das Ständehaus bis 1988 als Parlamentsgebäude für das Land Nordrhein-Westfalen. Nach seinem aufwändigen Umbau wird es seit 2002 gleich zweifach genutzt: als Repräsentationsstätte des Landes und als herausragender Standort der Kunstsammlung NRW, die hier mit "K21" eine Dependance für die Kunst des 21. Jahrhunderts eröffnet hat. Der Bogen spannt sich bis in den umliegenden Park, der nun neben bereits bestehenden Skulpturen, wie der Brunnenplastik "Vater Rhein", auch zeitgenössischer Kunst Raum bietet.

Karte

Daten und Fakten

Daten und Fakten

Stadtteil / Lage Stadtteil Unterbilk, Ständehausstraße, Wasserstraße, Haroldstraße, Elisabethstraße
Gesamtfläche 6 Hektar
Baujahr / Planer 1819 von Maximilian Weyhe
Attraktivitäten / Freizeitangebot
  • "Grüne Insel" in unmittelbarer Innenstadtlage
  • Drei Hektar Wasserflächen, Kaiserteich und Schwanenspiegel
  • K21, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen im Ständehaus
  • Kinderspielplatz
Hunde -
Parken in den umliegenden Parkhäusern
ÖPNV

Stadtbahn-Linien
U71, U72, U73, U83,
Straßenbahn: 706, 708, 709
Haltestelle: Graf-Adolf-Platz