Handlungsfeld Kooperation stärken

Handlungsfeld Kooperation stärken

Die frühzeitige Zusammenarbeit bei der Flächen- und Quartiersentwicklung zwischen allen Beteiligten führt zum Verständnis für unterschiedliche Sichtweisen, einer gemeinsamen Zielsetzung, konsensfähigen Regeln und damit zu einer höheren Chance, Flächen möglichst schnell zu aktivieren und Entwicklungshemmnisse abzubauen.

Der Schwerpunkt in diesem Handlungsfeld liegt auf den stadtkonzern-internen Kooperationen mit der Städtischen Wohnungsgesellschaft (SWD), der Industrieterrains Düsseldorf-Reisholz AG (IDR) und der Immobilien Projekt Management Düsseldorf GmbH (IPM). Zudem ist die gemeinwohlorientierte Wohnungswirtschaft ein wichtige örtliche Partnerin.

Kooperation mit der Städtischen Wohnungsgesellschaft (SWD)

Die Städtische Wohnungsgesellschaft (SWD) hat den Auftrag, sich um eine sichere und sozial verantwortbare Wohnungsversorgung für breite Schichten der Bevölkerung durch gemischte Wohnquartiere und die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum zu kümmern.

Das Liegenschaftsamt sondiert bei den für eine Bebauung/Vermarktung in Frage kommenden Liegenschaften, ob ggf. eine Direktvergabe, in der Regel per gesellschaftsrechtlicher Einlage, an die SWD in Frage kommt. Einlagen zwecks Bebauung mit öffentlich geförderten oder preisgedämpften Wohnungen wurden in der Vergangenheit bereits realisiert.

Zwischen SWD und Liegenschaftsamt sowie mit den Ämtern Stadtplanung und Bauaufsicht finden regelmäßig Abstimmungstermine zur Intensivierung der Zusammenarbeit und Effizienzsteigerung statt.

Verknüpft mit Quotierungsregelung städtischen Grundstücke, Grundstücksvergabe mit Erbpacht
Zuständig Liegenschaftsamt
Art Laufende Maßnahme

Kooperation mit der gemeinwohlorientierten Wohnungswirtschaft

Als besonderer Partner bei der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum sollen den gemeinwohlorientierten Wohnungsunternehmen und den Genossenschaften gezielt Flächen zur Verfügung gestellt werden. Auch gilt es, diese Partnerinnen und Partner in Projekte einzubeziehen. Größere Quartiersentwicklungen (ab ca. 250 Wohneinheiten) sollen grundsätzlich durch mehrere Partnerinnen und Partner gemeinsam realisiert werden, um eine vielfältige Mischung sicherzustellen.

Das „Düsseldorfer Bündnis für genossenschaftliches Wohnen“ wird weiterentwickelt.

In der Wohnbaukommission werden die gemeinwohlorientierten Partnerinnen und Partner eine wichtige beratende Rolle spielen.

Verknüpft mit Quotierungsregelung städtische Grundstücke,Grundstücksvergabe mit Erbpacht
Zuständig Liegenschaftsamt, Amt für Wohnungswesen
Art Weiterentwicklung der Maßnahme

Kooperation mit der Industrieterrains Düsseldorf-Reisholz AG (IDR) und der Immobilien Projekt Management Düsseldorf GmbH (IPM)

Die IDR ist einer der großen gewerblichen Immobilien-Projektentwickler und -manager in Düsseldorf. Als städtische Tochter unterstützt sie städtische Projekte, wie z. B. die Umsetzung der Neunutzung des Großmarktes, den Bau von Schulen und die Entwicklung neuer Baugebiete.

Bei für entsprechende Projektentwicklungen in Frage kommenden Liegenschaften werden kooperative Vergabe- und partnerschaftliche Umsetzungsmodelle sondiert und angewandt, wie beispielsweise bei der Benrather Rochade.

Die IPM Immobilien Projekt Management Düsseldorf GmbH war in jüngerer Vergangenheit insbesondere im Schulbau tätig. Diese erfolgreiche Arbeit soll künftig auch projektbezogen im Wohnungsbau forciert und fortgeführt werden.

Verknüpft mit Quotierungsregelung städtische Grundstücke, Kooperative Projektentwicklung inklusive Quotierungsregelung,Wohndialoge und Wohnbaukommission
Zuständig Liegenschaftsamt, Amt für Wohnungswesen
Art Weiterentwicklung der Maßnahme

Kooperation mit großen Unternehmen

Die Intensivierung der Zusammenarbeit mit großen Unternehmen bietet über die bisher praktizierten Handlungsansätze hinaus weitere Möglichkeiten, um die gemeinwohlorientierte Entwicklung von Wohnbauland und die Entwicklung von Gewerbeflächen voranzutreiben.

  • Entsprechend der Empfehlung der Baulandkommission des Bundes wird angestrebt, partnerschaftlich im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung mit großen Grundstückseigentümern/-eigentümmerinnen wie z. B. Kirchen und Stiftungen zu kooperieren, um deren Liegenschaften für Bebauung zu mobilisieren.
  • Workshops für gemeinsame Entwicklungsziele mit Unternehmen tragen dazu bei, ungenutzte oder mindergenutzte Gewerbeflächen (Reserven/Brachen) z. B. für produktions- und handwerksgeprägte Branchen zu aktivieren und damit Gewerbeflächen für weniger starke Wirtschaftszweige zu aktivieren.
  • Vereinbarungen über Wohnungsbau für Firmenangehörige/ Mitarbeitende von Unternehmen und Institutionen können einen Standortvorteil bedeuten und einen Beitrag für den Wohnungsmarkt leisten.
Verknüpft mit Prozess- und Baukultur, Potenzialflächenkataster private Flächen, Private Brachflächen und Baulücken aktivieren
Zuständig Wirtschaftsförderungsamt, Stadtplanungsamt
Art Weiterentwicklung der Maßnahme

Kooperation mit Industrie- und Handelskammer Düsseldorf, Handwerkskammer Düsseldorf und Kreishandwerkerschaft Düsseldorf – Stärkung der Zusammenarbeit

Um Flächen für Arbeitsplätze zu erhalten und zu entwickeln, ist es erforderlich, die Kammern als Interessensvertretungen von Betrieben mehr als bisher in Planungsprozesse einzubinden.

Im Rahmen des Masterplans Industrie arbeiten Industrie- und Handelskammer (IHK), Industriekreis Düsseldorf, Unternehmen und Verwaltung seit 2011 erfolgreich zusammen. Der bisher größte Meilenstein des Prozesses war der politische Ratsbeschluss für das städtebauliche Entwicklungskonzept „Flächenstrategie für produktions- und handwerksgeprägte Branchen - Gewerbe- und Industriekernzonen“ zur Sicherung von Gewerbe- und Industriegebieten, aus dem auch die besondere Vorkaufsrechtsatzung für Gewerbe- und Industriegebiete hervorging. Ebenso besteht mit der Handwerkskammer und Kreishandwerkerschaft eine Zusammenarbeit, die durch regelmäßige Termine und Veranstaltungen gekennzeichnet ist und durch den Masterplan Handwerk noch einmal gestärkt wird.

Insbesondere bei der Entwicklung und Vermarktung von mehrgeschossigen und flächeneffizienten Gewerbeimmobilien, bei der Sicherung und Entwicklung von Gewerbe in gemischten Quartieren sowie bei der Revitalisierung von Gewerbestandorten soll die Expertise der Kammern noch intensiver einbezogen und die Zusammenarbeit systematisch gestärkt werden. So können auch gemeinsam Fördermöglichkeiten z. B. für Gewerbestandorte mit Erneuerungsbedarf bei Bund und Land angeregt werden. Ein weiterer gemeinsamer Ansatzpunkt ist die Schaffung von Wohnungen für Auszubildende.

Zudem soll weiterhin ein partnerschaftlicher Austausch in regelmäßigen Abständen im Rahmen des Masterplans Industrie und im Rahmen des Masterplans Handwerk stattfinden. Auch werden die Kammern in die städtischen Planungen einbezogen, die gewerbliche Nutzungen und zunehmend auch gemischte Nutzungen beinhalten.

Verknüpft mit Effiziente Gewerbegrundstücksnutzung, Produktive gemischte Quartiere, Bauberatung für Investorinnen und Investoren moderner und nachhaltiger Industrie- und Gewerbeparks, Vorkaufsrechte
Zuständig Wirtschaftsförderungsamt, Stadtplanungsamt
Art Weiterentwicklung der Maßnahme

Kooperation in der Region

Um die Erfordernisse der Regionalen Kooperation an konkreten Beispielen praktisch zu erproben, wurde das RegioNetzWerk für die gemeinsame Entwicklung integrierter planerischer Ansätze in der Region gegründet. Die Gründungspartner Duisburg, Düsseldorf und Krefeld, die angrenzenden Städte Meerbusch und Ratingen sowie der Kreis Mettmann verfolgen innovative, nachhaltige und interdisziplinäre Ansätze der integrierten Raumentwicklung. Siedlungsentwicklungsprojekte und Mobilitätsprojekte werden dabei immer in enger Abhängigkeit zueinander betrachtet.

Das RegioNetzWerk verfolgt zehn konkrete, politisch beschlossene bzw. gewollte Leitprojekte (Vorlage 61/9/2018), die in den nächsten Jahren nach Maßgabe gemeinsam bestimmter Qualitätskriterien umgesetzt werden sollen. Um auch experimentell mit den Zukunftsfragen der Raumentwicklung und Zusammenarbeit umzugehen, sollen in jedem Leitprojekt der Siedlungsentwicklung zusätzlich Experimentierräume definiert werden: die Labore des Lernens. In den Laboren werden zu einzelnen Themenschwerpunkten zukunftsweisende Ideen und Herangehensweisen sowie gesellschaftliche und technische Innovationen erprobt. Durch intensive regionale Begleitung, Beratung, Unterstützung und Austausch entsteht ein regionales Lernfeld: aus den thematischen Laboratorien werden regionale Lernlabore.

Leitprojekt für Düsseldorf:
L3 Düsseldorf Nördlich Kalkumer Schlossallee
Hier soll ein Mehrgenerationen-Campus mit neuem Wohnraumangebot für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen und ergänzender Infrastruktur entstehen.

Verknüpft mit -
Zuständig Stadtplanungsamt
Art Laufende Maßnahme

Wohndialoge und Wohnbaukommission

Wichtige Akteurinnen und Akteure für die Umsetzung von Maßnahmen sind die Eigentümerinnen und Eigentümer sowie Wohnungsbauentwicklerinnen und -entwickler. Bei der Erarbeitung des 2013 vom Rat der Stadt Düsseldorf beschlossenen „Handlungskonzeptes für den Wohnungsmarkt“ (HKW) fand deshalb eine enge Abstimmung mit den Akteurinnen und Akteuren des Düsseldorfer Wohnungsmarktes statt. Diese Zusammenarbeitet gründete in dem „FORUM ZUKUNFT WOHNEN.DÜSSELDORF“.

Das FORUM wurde seit 2020 umstrukturiert und in sogenannten wohnungspolitischen und wohnungswirtschaftlichen Dialogen verstetigt, die regelmäßig stattfinden. An den Abstimmungsformaten nehmen Vertretungen der Wohnungswirtschaft und weiterer Akteurinnen und Akteuren des Düsseldorfer Wohnungsmarktes teil. Darüber hinaus soll auch der Austausch über konkrete Bauvorhaben mit den in Düsseldorf dauerhaft arbeitenden Wohnungsunternehmen eine zusätzliche Basis bekommen. So wurde bereits ein gemeinsames Coaching mit der Arbeitsgemeinschaft der Wohnungsunternehmen in Düsseldorf und der Region (AdW) zur Beschleunigung von Verfahren und dem kooperativen Umgang miteinander durchgeführt und mit einer Vereinbarung abgeschlossen.

Im Rahmen der kommunalen Selbstverwaltung liegt die Entscheidung darüber, welche Maßnahmen umgesetzt werden, bei den von der Bürgerschaft gewählten Vertreterinnen und Vertretern. Deshalb sind seit 2021 in den wohnungspolitischen Dialogen die Vorsitzenden des Düsseldorfer Wohnungs- und Planungsausschusses und die wohnungs- und planungspolitischen Sprecherinnen und Sprecher der Ratsfraktionen vertreten.

Zur kontinuierlichen Begleitung der notwendigen, offensiven Wohnungspolitik ist die Einrichtung einer Wohnbaukommission vorgesehen. Zusätzlich zu den Vertreterinnen und Vertretern der Fraktionen sollen weitere Akteurinnen und Akteure aus der Wohnungswirtschaft sowie von DGB, Mieterverein, Haus & Grund und das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum die Kommission beratend ergänzen. 

Verknüpft mit Allen wohnungs- und bodenpolitischen Maßnahmen
Zuständig Amt für Wohnungswesen
Art Weiterentwicklung der Maßnahme