Formelles Planverfahren

Südwestlich Witzelstraße

Anlass

Das ehemals durch die Firma SMS-Schloemann-Siemag genutzte Areal soll einer neuen Nutzung zugeführt werden. Aufgrund der zentralen Lage eignet sich der Standort in besonderer Weise zur Realisierung eines Wohnquartiers mit einem breit gefächerten Wohnungsangebot.

Plangebiet

Das Plangebiet, mit einer Größe von ca. 4,1 ha befindet sich im Stadtteil Bilk im Stadtbezirk 3, südwestlich der "Witzelstraße" und südlich der Straße "Auf'm Hennekamp".

Im Süden wird das Plangebiet unter anderem durch die "Johannes-Weyer-Straße" und die "Vanhagelstraße" begrenzt. Bei dem Plangebiet handelt es sich zum Großteil um das ehemalige Betriebsgelände der Firma Schloemann Siemag AG, das sich derzeit als Gewerbebrache darstellt. Im Einmündungsbereich "Johannes-Weyer Straße / Witzelstraße" wird eine Fläche mit einem bestehenden Gebäude mit gewerblichen Nutzungen und sozialen Einrichtungen in den Geltungsbereich einbezogen.

Die Umgebung entlang der "Witzelstraße", "Auf'm Hennekamp" und der "Himmelgeister Straße" ist in erster Linie durch eine 4- bis 6-geschossige Blockrandbebauung mit Wohnnutzung geprägt. Im Erdgeschoss befinden sich vielfach ergänzende Gewerbe- und Dienstleistungseinrichtungen. Westlich des Plangebietes, im rückwärtigen Bereich zur "Himmelgeister Straße", besteht eine kleinteilige Gewerbestruktur, die an das Plangebiet direkt angrenzt. Südlich des Plangebietes schließt sich eine aufgelockerte 1- bis 4-geschossige Wohnbebauung, das Areal der Bruderkirche mit Gemeindehaus und ein Seniorenheim an.

Die Straßenbahnhaltestelle "Auf'm Hennekamp" liegt unmittelbar angrenzend an das Plangebiet im Bereich der "Witzelstraße".

Qualitätssicherndes Verfahren

Für die städtebauliche Ideenfindung führte die Landeshauptstadt Düsseldorf gemeinsam mit der Firma Wilma DW GmbH ein mehrstufiges Gutachterverfahren durch.

Als Teil einer großstädtischen Blockstruktur muss die neue Bebauung Rücksicht nehmen auf benachbarte Bebauung mit Wohn-, Gewerbe- und Dienstleistungsnutzungen. Sie muss vermitteln zwischen der nördlich anschließenden geschlossenen Blockrandbebauung und den eher offenen Baustrukturen im Süden.

Das Wohnungsangebot soll von Mietwohnungen, zum Teil im geförderten Wohnungsbau, über preisgedämpften Wohnraum bis hin zu Eigentumswohnungen reichen und dabei auf Familien, Single und Paarhaushalte sowie Altenwohnen und Studentisches Wohnen ausgerichtet sein. Mit barrierefrei zugänglichen Wohnungen sollen alle Generationen und Nutzergruppen angesprochen werden. Neben einer Kindertagesstätte können ebenfalls kleinere Angebote für wohnnahe Nutzungen (Bäckerei, Kiosk etc.) den Standort ergänzen.

Sieben Teams aus Städtebauer*innen/Architekt*innen und Landschaftsarchitekt*innen wurden eingeladen, um eine städtebauliche und freiraumplanerische Konzeption für das Projekt zu erarbeiten. Den 1. Rang belegte das Team sgp architekten + stadtplaner mit Landschaftsarchitekt Tänzer Garten- und Landschaftsplanung.

Das städtebauliche Konzept sieht eine zentrale Erschließungsachse mit integriertem Quartiersplatz vor, die durch geschlossene Blockränder ausgebildet wird. Durch Versatz der Baukörper werden differenzierte Raumfolgen geschaffen. Zur Witzelstraße und zur Straße Auf'm Hennekamp sieht der Entwurf im Hinblick auf den Lärmschutz eine geschlossene Blockrandbebauung vor, die nur durch den Eingangsbereich in das Quartier mit einem markanten Baumtor unterbrochen wird. Grundsätzlich nimmt die Dichte der Bebauung von den verkehrsbelasteten Straßen im Norden und Osten in Richtung Süden und Westen ab.

Bebauungsplan

Unter dem Namen (03/003) "Südwestlich Witzelstraße" wurde am 13. Juli 2017 ein Bebauungsplan als Satzung beschlossen.

Zur planungsrechtlichen Sicherung und Umsetzung des städtebaulichen Konzeptes musste neues Planungsrecht durch Aufstellung eines Bebauungsplanes geschaffen werden. Der überwiegende Bereich des Plangebietes wird als Allgemeines Wohngebiet (WA) festgesetzt. Dies ermöglicht die Entwicklung eines innerstädtischen Wohnquartiers, in dem auch die Ansiedlung ergänzender wohnverträglicher Nutzungen möglich ist.

Im Einmündungsbereich "Johannes-Weyer-Straße" / "Witzelstraße" wird für den Gebäudebestand ein Mischgebiet (MI) festgesetzt. Damit werden die bestehenden Gewerbe- und Dienstleistungseinrichtungen planungsrechtlich gesichert und um eine mögliche Wohnnutzung ergänzt.

Im Norden und Nordwesten des Plangebietes sind zur Konfliktbewältigung zwischen den möglichen gewerblichen Nutzungen außerhalb des Plangebietes und der neuen Wohnnutzung eingeschränkte Gewerbegebiete (GEe) als Puffer festgesetzt.

Zu den Dokumenten des formellen Planverfahrens.

Realisierung

Das Quartier wird in Baustufen entwickelt. Der sozial geförderte Wohnungsbau, ein Bürogebäude mit Kita im Erdgeschoss und die ersten freifinanzierten Wohneinheiten sind bereits realisiert.
Derzeit befinden sich die letzten beiden Baustufen im Bau. Noch ausstehend ist die Entwicklung  des Gewerbegrundstücks im Keuzungsbereich Auf´m Hennekamp/Witzelstraße.