Nördlich Wimpfener Straße - Landeshauptstadt Düsseldorf

Nördlich Wimpfener Straße

Anlass

Die Realschule Benrath und das Schloß-Gymnasium Benrath befinden sich aktuell auf einem gemeinsamen ca. 4,1 ha großen städtischen Grundstück nördlich der Wimpfener Straße. Beide Schulen sollen auf eine Fläche an der Benrode- und Marbacher Straße verlagert werden. Nach dem Rückbau des Schulkomplexes soll auf dem frei werdenden Grundstücksareal nördlich der Wimpfener Straße ein neues nachhaltiges Wohnquartier unter Beachtung des vorhandenen Baumbestandes entstehen. Beide Projekte sind Teil der sogenannten „Benrather Rochade“.

Plangebiet

Das ca. 4,1 ha große städtische Plangebiet liegt im nordwestlichen Teil des Düsseldorfer Stadtteils Benrath.
Das Gebiet wird im Norden und Westen durch ein Gewerbe- und Industriegebiet begrenzt. Zudem verläuft nördlich des Plangebietes die Münchener Straße. Das Plangebiet ist stark eingegrünt und mit zahlreichen erhaltenswerten Baumbeständen ausgestattet.

Ein Luftbild des Geländes nördlich der Wimpfener Straße in Düsseldorf Benrath, der Umring zeigt das Plangebiet. Das Luftbild ist von der Stadt Düsseldorf
Luftbild des Areal Wimpfener Straße, © Düsseldorf

Qualitätssicherndes Verfahren

Im letzten Jahr hat unter großer Beteiligung der Öffentlichkeit ein mehrphasiges Gutachterverfahren für das bisherige Schulgrundstück an der Hospitalstraße stattgefunden. Ausloberin war die Industrieterrains Düsseldorf-Reisholz AG (IDR AG) zusammen mit der städtischen Wohnungsgesellschaft (SWD) in enger Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Düsseldorf.  
Für das Gutachterverfahren wurde ein Nutzungsmix aus Wohnhäusern mit verschiedenen Wohnangeboten, gemeinschaftlichen Nutzungen und auch sozialer Infrastruktur, wie einer Kindertagesstätte, vorgegeben. Gleichzeitig sollte behutsam mit dem Baumbestand innerhalb des Plangebietes umgegangen und die Fuß- und Radwegeverbindungen gestärkt werden.

Seit der Auftaktveranstaltung "Dialog 1" am 22. Mai 2024 hatten 16 Teams aus Stadtplanungs- und Landschaftsarchitekturbüros an ersten Entwürfen gearbeitet. Am 25. September 2024 wählte ein Preisgericht bestehend aus externen Experten, Politik und Vertretern der Stadtverwaltung mit Unterstützung von Beratern die vielversprechendsten Ideen für die Vertiefungsphase aus. Diese wurden am 26.

September 2024 in einer öffentlichen Zwischenpräsentation vorgestellt und im Anschluss mit der Öffentlichkeit diskutiert.
Auf Basis der Anregungen aus der Öffentlichkeit sowie den Empfehlungen des Preisgerichts hat eine Überarbeitung der sechs ausgewählten Entwürfe durch die Teams stattgefunden. Am 18. Dezember 2024 wurde die dritte Dialog-Veranstaltung durchgeführt, an der zahlreiche Bürgerinnen und Bürger teilnahmen. Das Preisgericht trat am 19. Dezember 2024 zusammen, wählte aber noch keine Preisträgerinnen und Preisträger aus den sechs überarbeiteten Entwürfen aus.
Am 14. Januar hatten die Bürgerinnen und Bürger in Form einer weiteren sehr lebhaften Dialogveranstaltung erneut die Möglichkeit Anregungen zu den Entwürfen abzugeben. Diese wurden dem Preisgericht in Gänze vor seiner Entscheidungsfindung am Donnerstag, 23. Januar 2025, erläutert.

Am Donnerstag, 23. Januar 2025, fand die abschließende Sitzung des Beratungsgremiums statt, in der zuerst alle Anregungen aus der Bürgerbeteiligung vom 14. Januar 2025 vermittelt wurden. Das Beratungsgremium entschied sich nach intensiver Beratung und Diskussion in sorgfältiger Abwägung aller Belange einstimmig für den Beitrag des Büros Bogevischs Buero Architektur & Stadtplanung/München.
Das städtebauliche Konzept konnte die Jury einstimmig durch Funktionalität, Robustheit und Qualität im öffentlichen Raum sowie im Wohnungsbau überzeugen. Gleichzeitig prägt den Entwurf auch der verträgliche Übergang zur benachbarten Bebauung.
Ergebnis des Wettbewerbes:
1. Rang: Bogevischs Buero Architektur & Stadtplanung gmbh (Landschaftsplanerin aus eigenem Büro)

3. Rang: Lorber Paul Architekten GmbH mit studio grüngrau GmbH

3. Rang: Molestina Architekten + Stadtplaner GmbH und qla simon quindel mit Planungsbüro DTP Landschaftsarchitekten GmbH

4. Rang: hector3 architekten Schneider Breuer PartmbB mit GTL Landschaftsarchitektur Triebswetter Mauer Bruns Part MbB

4. Rang: Duplex Architekten GmbH mit club L94 Landschaftsarchitekten GmbH

4. Rang: Steidle Architekten Gesellschaft von Architekten und Stadtplanern mbH mit mahl Gebhard Konzepte Landschaftsarchitekten BDLA Stadtplaner PartG mbB

Unter dem Vorsitz von Architektin/Stadtplanerin Ina Laux hat sich das Preisgericht für die städtebaulich und architektonisch überzeugendste sowie verträglichste Lösung ausgesprochen. Das Konzept von Bogevischs aus München generiert durch die südlichen, geöffneten Blöcke geschickt einen parkähnlichen öffentlichen Grünraum, welcher ausreichend Abstand und gleichzeitig Gemeinsamkeit mit dem bestehenden Quartier sucht. Der Entwurf nimmt ebenfalls geschickt die Baufluchten der bestehenden Nachbarbebauung auf und erhält dadurch große Teile des wichtigen gewachsenen Baumbestandes. Die länglichen, schallschützenden fünf- bis sechsgeschossigen Baukörper begleiten die Münchner Straße und schirmen die südlichen Bereiche des Quartiers vor der Straße und dem Gewerbe ab. Im prämierten Entwurf werden 60 Prozent der Wohneinheiten als öffentlich geförderte Wohnungen geplant. Die Jury sprach mit ihrer Beurteilung des Siegerentwurfes eine Empfehlung zur Optimierung der gefundenen Lösung aus.

Auf Basis des Siegerentwurfs soll für das neue Wohnquartier ein Bebauungsplanverfahren durchgeführt werden. Wie bereits in den Dialogveranstaltungen angekündigt, werden im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens zwei weitere Beteiligungsschritte für die Öffentlichkeit stattfinden, die wieder eine Möglichkeit zur Mitwirkung an der Planung bieten.