"Gehorchst du noch oder denkst du schon?" - eine Podiumsdiskussion im Walter-Eucken-Berufskolleg am 2. März 2017

"Gehorchst du noch oder denkst du schon?" - eine Podiumsdiskussion im Walter-Eucken-Berufskolleg am 2. März 2017

Bei der Podiumsdiskussion mit dem Titel "Gehorchst du noch oder denkst du schon?" haben die Schülerinnen und Schüler des Max-Weber- und Walter-Eucken-Berufskollegs mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Zivilgesellschaft die Themen "politischer und religiöser Extremismus und dessen Auswirkungen auf die Gesellschaft und das politische Geschehen in Düsseldorf, NRW und der Bundesrepublik Deutschland" erörtert. An der Diskussionsrunde waren, unter Moderation von Andreas Vollmert, die Abgeordneten Sylvia Pantel, MdB und Martin-Sebastian Abel, MdL sowie Dirk Sauerborn vom Düsseldorfer Wegweiser, Julia Henn und Hakkı Kaya als Teilnehmende der Jungen Islam Konferenz NRW beteiligt.

Die Veranstaltung ist Teil des Programms "Demokratie - Lernen" des Amtes für Statistik und Wahlen der Landeshauptstadt Düsseldorf und fand in Kooperation mit Respekt und Mut/Düsseldorfer Appell, dem Max-Weber- und dem Walter-Eucken-Berufskolleg statt.

Vor dem Hintergrund der aktuellen öffentlichen Debatten über Zuwanderung, Identität, der Herkunft und der Religionszugehörigkeit und damit einhergehend einem zunehmenden Nationalismus, Fanatismus, Extremismus und Populismus ist eine sachliche Auseinandersetzung und Aufklärung durch Fachexperten notwendig. Ziel der Veranstaltung war es, dazu beizutragen, dass die Schülerinnen und Schüler im Vorfeld der anstehenden Landtagswahl am 14. Mai 2017 motiviert werden, sich über die Wahlmöglichkeiten umfassend und sachlich zu informieren, um eine bewusste Wahlentscheidung treffen zu können. Darüber hinaus ging es darum, aufzuzeigen, welche Mechanismen extremistische und populistische Gruppierungen nutzen, um von sich zu überzeugen und welche Gefahren davon ausgehen.

Insbesondere wurde die Diskussion durch die vielen kritischen Fragen und standhaften Redebeiträge der Schülerinnen und Schülern aus dem Publikum angeregt. Vor allem Frau Pantel und Herr Abel als politische Vertreterin bzw. Vertreter wurden zu ihrer Haltung zu populistischen und extremistischen Organisationen und Gruppen im In- und Ausland sowie zu Integrationsthemen befragt.
Es wurde deutlich, dass alle Extremismen nach demselben Schema vorgehen. Sie leben von der Abgrenzung zu Anderen (vor allem Minderheiten und Andersdenkenden und –gläubigen), dem Erzeugen eines Zusammengehörigkeitsgefühls und der Angst vieler Menschen vor sozialem Abstieg, Isolation und Bedeutungslosigkeit. Herr Sauerborn konnte deutlich machen, wie wichtig es in dem Zusammenhang ist, sich für eine freiheitliche und plurale Gesellschaft einzusetzen und wies dabei auch auf das Projekt "Demokratie leben" hin, bei dem Mittel zur Verfügung stehen, um Initiativen und eigene Projekte zu unterstützen.
Julia Henn und Hakkı Kaya von der Jungen Islamkonferenz gaben deutlich zu bedenken, dass die Haltung zählt, nicht die Herkunft und dass das WIR im Vordergrund jeder Debatte stehen sollte, die Gesellschaft also als Ganzes in ihrer Vielfalt betrachtet werden muss. Eigene Vorurteile sollten kritisch hinterfragt und klare Zeichen gegen jedwede Form der Ausgrenzung gesetzt werden.