ArchitekTour: Bauwerke in Düsseldorf

ArchitekTour: Bauwerke in Düsseldorf

Die Lage macht's - auch bei Baukunstwerken. Und so stehen in Düsseldorf viele sehenswerte Gebäude nah am Rhein. Ganz besonders gilt dies für den Medienhafen, den Höhepunkt unserer ArchitekTour. Dauer: 3 Stunden, zu Fuß.

ArchitekTour
ArchitekTour - die Stationen

Startpunkt unserer Tour ist das (1) Ensemble am Ehrenhof. Der weitläufige Komplex wurde 1925/26 erbaut, um den bereits seit 1902 stehenden Kunstpalast herum. Dazu kamen nach Plänen von Wilhelm Kreis weitere Ausstellungsgebäude, ein Planetarium und die Rheinterrassen - im Ganzen eine Art Messegelände für die 7,5 Millionen Besucher der Gesolei (Gesundheit, soziale Fürsorge und Leibesübungen), die sich mit dem "neuen leistungsfähigen Menschen" beschäftigte. Heute befinden sich hier die städtischen Kunstsammlungen museum kunst palast sowie die Tonhalle im ehemaligen Planetarium.

Über die Heinrich-Heine-Allee laufen wir geradewegs zu auf das 1922/23 erbaute (3) Wilhelm-Marx-Haus, eines der ersten Bürohochhäuser Deutschlands. Auch hier hieß der Architekt Wilhelm Kreis, bis 1926 Leiter der Abteilung Architektur an der Kunstakademie. Benannt wurde das 57 Meter hohe Gebäude nach einem Düsseldorfer Oberbürgermeister.

Durch die Altstadt wandern wir zurück zur Rheinuferpromenade, halten uns dort links und gehen in Richtung Rheinturm. Nach einigen hundert Metern erscheinen auf der linken Seite die beiden (4) Mannesmann-Gebäude, die heute Eigentum der Landesregierung sind. Vergleichsweise niedrig ist das ehemalige Verwaltungsgebäude der Mannesmannröhren-Werke-AG, 1911/12 nach einem Entwurf von Peter Behrens - Wilhelm Kreis' Vorgänger - erbaut. Behrens gilt als Mitbegründer des Deutschen Werkbundes und Erfinder des Corporate Design: Bei der AEG sorgte er dafür, dass Architektur, Graphik und Produktdesign eine gestalterische Einheit bildeten.

Das Mannesmann-Hochhaus, vom Rhein aus gesehen rechts daneben, wurde zwischen 1956 und 1958 erbaut, und ist mit 93 Metern eines der höchsten Gebäude in Düsseldorf.

Weiter am Rheinufer stromaufwärts geht es in Richtung (5) Landtag Nordrhein-Westfalen. Nach den Plänen der Architekten Eller, Maier, Walter und Partner wurde 1988 ein Rundbau fertig gestellt, der die Düsseldorfer Rheinfront prägt. Einen besonders guten Blick auf das Gebäude bietet die Aussichtsplattform des benachbarten Rheinturms. Der Landtag beherbergt neben den Sitzungssälen auch die Büros der Landtagsfraktionen.

Ein paar Gehminuten weiter steht das höchste Gebäude Düsseldorfs, der rund 234 Meter hohe (6) Rheinturm. Die Aussicht aus dem sich drehenden Restaurant in fast 180 Metern Höhe gehört zum Pflichtprogramm für Besucher der Stadt. Architekt des zwischen 1979 und 82 komplett aus Stahlbeton erbauten Turms ist Harald Deilmann.

Für den Rheinturm entwickelte der Lichtkünstler Horst H. Baumann die größte Dezimaluhr der Welt. Sie besteht aus den Bullaugen, die am Schaft in drei Höhenabschnitten übereinander angeordnet sind - und seinerzeit einen Eintrag ins "Guinness-Buch der Rekorde" wert waren.

Etwas abseits vom Rhein liegt das (7) Stadttor, preisgekrönte Architektur von Overdiek Petzinka & Partner. Das 75 Meter hohe Gebäude besteht aus zwei rhombenförmigen parallelen Glastürmen mit drei durchgehenden Attikageschossen. Die internationale Immobilienmesse MIPIM (Marché International des Professionnels de l'Immobilier) in Cannes erkor es zum besten Objekt des Jahres 1998.

Zwischen Rheinturm und Hafen findet sich das (8) WDR-Studio Düsseldorf. Die Planer des Architekturbüros Parade und Partner entwarfen ein asymmetrisches "U", dessen geöffnete Seite auf Landtag, Stadt und Rheinturm ausgerichtet ist. Der massive, ausgestellte Sockel des Gebäudes soll - angeregt durch die Nähe zum Rhein - an ein Schiff erinnern.

Ein Stückchen weiter, bereits im Einzugsbereich MedienHafen treffen wir auf die (9) Gehry-Bauten. Das dreiteilige "Kunst- und Medienzentrum Rheinhafen" von Frank O. Gehry ist asymmetrisch: Fenster scheinen sich nicht in die Fassade einpassen zu wollen, ungleichmäßige Grundrisse und unterschiedliche Materialien verleihen den Gebäudeteilen individuellen Charakter. Dennoch fungiert der mittlere Teil als eine Art Verbindungselement, in dem sich der nördliche und südliche Partner spiegeln.

Direkt neben den Gehry-Gebäuden liegt das (10) Grand Bateau des Architekten Claude Vasconi vor Anker. Die immobile Entsprechung zu einem großen, stolzen Ozeanriesen empfängt die Besucher an der Hafeneinfahrt mit maritimem Flair. Genutzt wird das "Schiff" von der Landesanstalt für Medien NRW.

In der Kaistraße finden sich zahlreiche weitere architektonische Schmuckstücke, beispielsweise bei Nr. 20 das (11) Kai Center. Der von Döring und Partner entworfene Baukörper nimmt mit einer frei schwingenden Scheibe aus Leichtbeton die Biegung der Straße auf.

In der Kaistraße Nr. 2, am Kopfende des Handelshafens kommen (12) PEC und DOCK in Sicht. Das "Port Event Center" des Architekten Norbert Wansleben führt über das denkmalgeschützte alte Hafengebäude. Ebenso wie das 16-geschossige "Düsseldorf Office Center Kaistraße" von Joe Coenen enthält es vor allem Büros. Angeschlossen sind aber auch eine Halle für Events, Gastronomie und Wellnesseinrichtungen.

In der (13) Speditionsstraße liegen weitere architektonisch interessante Gebäude wie das "Maki Solitär" (Nr. 5) und die "Alte Mälzerei".