Angelverein Petri Heil und das Magazin Grünstift erhalten Umweltpreis

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Fünf weitere ehrenamtliche Projekte ausgezeichnet/Vielfältiges Engagement/Preis ist mit insgesamt 9.000 Euro dotiert

Der Angelverein ASV Petri Heil 04 und das Umweltmagazin Grünstift haben den diesjährigen Umweltpreis der Landeshauptstadt Düsseldorf erhalten. Beide Preisträger können sich auf ein Preisgeld über 2.500 Euro freuen. Der Wettbewerb zum Umweltpreis 2020 stand unter dem Motto "Umweltschutz von A bis Z - vielseitig, vorbildlich, vorausschauend".

"Diesmal haben sich zwei seit vielen Jahren besonders engagierte Umweltinitiativen im Wettbewerb an die Spitze gesetzt. Der Grünstift ist ein ehrenamtlich getragenes umweltjournalistisches Leuchtturmprojekt, das seit 30 Jahren über Natur und Umwelt in Düsseldorf kompetent und kritisch informiert. Der Angelverein ASV Petri Heil 04 betätigt sich bereits lange Zeit weit über das Thema Angeln hinaus im praktischen Naturschutz und in der Umweltbildung. Beiden Preisträgern möchte ich im Namen der Landeshauptstadt Düsseldorf meine ganz herzlichen Glückwünsche aussprechen. Vielen Dank für Ihren nachhaltigen Einsatz zum Schutz von Umwelt und Natur vor Ort", sagt Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller.

Da die Preisverleihung durch den Oberbürgermeister in diesem Jahr coronabedingt ausfallen musste, wendet sich Dr. Stephan Keller mit persönlichen Briefen an die beiden Hauptpreisträger und die Prämiengewinner. Die gerahmten Urkunden werden durch das Amt für Umwelt- und Verbraucherschutz überbracht.   

Der ASV Petri Heil 04 ist der älteste Angelverein in Düsseldorf und blickt auf eine über hundertjährige Geschichte zurück. Das Vereinsgewässer liegt im Stadtteil Wersten und bietet – nicht nur den etwa 150 Mitgliedern - eine grüne Oase inmitten der Großstadt. Seine besonderen ehrenamtlichen Aktivitäten wie Umweltbildungsangebote, Renaturierungsarbeiten am Gewässer, die Anlage einer Streuobst- und Blumenwiese, ganz aktuell ein aufwendig erbautes Bienenhotel, sind Grund für die Verleihung des Umweltpreises 2020 der Landeshauptstadt. Die große Zahl von 2.000 ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden pro Jahr bezeugt das Engagement der Vereinsmitglieder.  

Das Düsseldorfer Umweltmagazin Grünstift wird herausgegeben vom Verein Umwelt-Zentrum Düsseldorf und erscheint dreimal im Jahr, zuletzt in einer Auflage von 6.000 Exemplaren. In den über 30 Jahren seines Bestehens glänzt das Magazin mit seinen gut recherchierten Artikeln über Natur und Umwelt. Nicht nur als Meinungs- sondern auch als Wissensmagazin oder (Rad-)Wanderführer punktet der Grünstift. Neun Trägervereine sind zurzeit dabei, unter anderen die Ortsgruppen des Bund (Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland), des Nabu (Naturschutzbund Deutschland) und des ökologischen Verkehrs Clubs Deutschland (VCD). Im September 2020 wurde die 100. Grünstift-Ausgabe veröffentlicht, Nummer 101 folgt im Januar nächsten Jahres.

Weitere fünf Düsseldorfer Umweltprojekte ausgezeichnet

Folgende Projekte wurden ebenfalls für überdurchschnittliches Engagement prämiert:

Prämie in Höhe von 1.000 Euro: Das Bildungsprojekt des Tierschutzvereines "Tina macht Schule" besteht im vierten Jahr. Das Projekt unterbreitet Schulen ein Bildungsangebot, bei dem es nicht nur um Tierschutz im engeren Sinne geht. Vermittelt werden wichtige ökologische Zusammenhänge. Die Erde und seine Lebewesen besser kennenzulernen, sich der Verantwortung dafür bewusst zu werden und so zu handeln, wird Kindern über die Begegnung mit Tieren nahegebracht.

Prämie in Höhe von 1.000 Euro: Das Georg-Büchner-Gymnasium gestaltete eine Nachhaltigkeitskampagne mit großer Außenwirkung. In Zusammenarbeit mit der Rheinbahn entstand "der freundliche Zug für die Nachhaltigkeit". Das Konzept wurde von Schülerinnen und Schülern aus mehreren Jahrgängen in unterschiedlichen Fächern umgesetzt. Die Planung begann im Sommer 2018, seit Juli 2020 rollt der Zug durch Düsseldorf. Innen und außen informiert die Hochflurbahn über die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Sie reichen von der Beseitigung des weltweiten Hungers über die Stärkung von nachhaltigem Konsum und nachhaltiger Produktion bis hin zu Aktivitäten für den Klimaschutz.

Prämie in Höhe von 1.000 Euro: Die Alfred-Herrhausen-Schule ist eine städtische Förderschule. Auf dem Schulhof befindet sich ein Urban-Gardening-Projekt, der "Strebergarten". Es wird von der Schülerfirma "ahoi" eigenständig verwaltet. Das ganzheitliche Projekt zur sozialen und beruflichen Integration der Schülerinnen und Schüler ist im Mai 2018 mit den Projekttagen zum Thema Nachhaltigkeit ins Leben gerufen worden und wird fortgeführt. Ziel ist die Weiterentwicklung eines ökologischen Bewusstseins der Schülerschaft. Das pädagogische Konzept setzt unter anderem auf die Förderung der Wahrnehmungsfähigkeit durch Gartenarbeit und will der Reizüberflutung entgegensteuern.

500 Euro Geldprämie: "SoLaWi" steht für solidarische Landwirtschaft. Der Düsseldorfer Verein mit etwa 150 Mitgliedern betreibt seit Ende 2016 Gemüseanbau nach Kriterien des ökologischen Landbaus. Die gepachtete Landfläche von 3.800 Quadratmeter befindet sich auf dem Gelände des Biolandbetriebes Lammertzhof. Alle Solawi-Mitglieder setzen sich ehrenamtlich für den Verein ein. So wird die kleinbäuerliche Landwirtschaft wiederbelebt und gestärkt, Verbraucher sichern eine gesunde Ernährung, es wird bedarfsorientiert angebaut, sodass nur wenige Lebensmittelreste anfallen, Plastikverpackungen eingespart und Lieferkosten sowie Transportwege minimiert werden.

500 Euro Geldprämie: Der Verein Gute Nachbarschaft e.V. zeichnet sich durch vielfältige Aktivitäten rund um Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz aus. Vereinsmitglieder und Nachbarschaft teilen sich ein sparsames Erdgasfahrzeug. Zehn Garagen wurden zu Fahrrad-/Spiel-/Gartenwerkzeuggaragen umfunktioniert und gekocht wird mit 100 Prozent Biomethan. Fenster tragen das FSC-Gütesiegel für Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft, es gibt eine Holzpellet-Zentralheizung, eine Photovoltaikanlage der Mieter, die Überschüsse ins Netz einspeist, ein Insektenhotel und eine Regenwasserzisterne. Abfallvermeidung wird großgeschrieben, Biolebensmittel sind Standard, an Initiativen für Nachhaltigkei und Klimaschutz werden kostenlos oder für wenig Geld Räume vergeben.

Hintergrund
Die Auswahl der Gewinner nahm die Jury Umweltprojektförderung vor. Am 19. November stimmte der Ausschuss für Umweltschutz der Beschlussvorlage zu. Die aus drei Teilprogrammen bestehende Förderung von Düsseldorfer Umweltinitiativen war im Jahr 2020 mit 105 Anträgen und Bewerbungen erfolgreich wie nie. Neben den 15 Bewerbern um den Umweltpreis lagen sieben Anträge zur Förderung größerer Projekte vor. Im Rahmen von "Mach was draus!", der Förderung kleinerer Projekte mit bis zu 400 Euro, gingen beim Amt für Umwelt- und Verbraucherschutz sogar 83 Anträge ein. Das Förderprogramm startet wieder im Frühjahr 2021. Informationen gibt es unter www.duesseldorf.de/umweltamt/projektfoerderung.