Gut für die Umwelt: Niederschlagswasserbewirtschaftung auf Wohngrundstücken

| Amt für Umwelt- und Verbraucherschutz News

Potenzialkarte liefert erste Einschätzung

Extreme Wetterbedingungen wie Starkregenereignisse sowie langanhaltende Hitze- und Trockenperioden erfordern einen neuen Umgang mit dem Abfluss von Niederschlagswasser, besonders in dicht bebauten Innenstadtbereichen. Der Stadtentwässerungsbetrieb Düsseldorf ermöglicht unter bestimmten Voraussetzungen die Vor-Ort-Versickerung von Niederschlagswasser auf privaten Grundstücken im Bereich der Mischwasserkanalisation oder die Ableitung in ein ortsnahes Gewässer. Dies erfolgt in Abstimmung mit der Unteren Wasserbehörde im Amt für Umwelt- und Verbraucherschutz.

Naturverträgliche Alternativen mit Maßnahmen zur Versickerung, Speicherung oder Verdunstung des Regenwassers auf Grundstücken stärken den lokalen Wasserhaushalt, unterstützen die natürliche Bewässerung von Grünflächen in der Stadt und tragen nachweislich zur Verbesserung des Stadtklimas bei.

Mit Hilfe der Potenzialkarte erhalten Grundstücksbesitzende vorab eine erste grobe Einschätzung, ob eine Versickerung von Niederschlagswasser auf dem eigenen Grundstück grundsätzlich möglich ist.

Weitere Informationen zur Niederschlagswasserbewirtschaftung sowie die Potenzialkarte finden Interessierte online unter www.duesseldorf.de/kanal/niederschlagswasserbewirtschaftung.
Die Erklärung der verschiedenen Farben (Legende) lässt sich in der Themenauswahl - Klima und Umwelt - Wasser - Versickerungspotenzial (via Dreieckspfeil ausklappen) abrufen.

Hintergrund
In Düsseldorf wird historisch bedingt das auf befestigten Flächen anfallende Niederschlagswasser größtenteils zusammen mit dem Schmutzwasser in einem Mischwassersystem abgeleitet. Doch diese schnelle Ableitung in einem Kanal ist wasserwirtschaftlich und ökologisch nicht mehr zeitgemäß. Langfristig sinkende Grundwasserstände durch fehlende Grundwasserneubildung unter versiegelten Flächen und auch kurzzeitige Überlastung von Kanalisation und Kläranlagen bei Starkregen können die Folge sein.

In den Stadtbereichen, in denen Schmutz- und Niederschlagswasser in getrennten Kanälen abgeleitet wird, bleibt die Anschluss- und Benutzungspflicht für die dortigen Grundstücke bestehen.

Durch sinnvolle Maßnahmen kann aber auch hier der lokale Wasserhaushalt ökologisch gestärkt werden. Dazu zählen beispielsweise Regentonnen, die überschüssiges Regenwasser auffangen und für Trockenperioden speichern können oder Gründächer, die zudem das Mikroklima und auch die Dämmung einer Immobilie verbessern.

Grundsätzlich empfiehlt der Stadtentwässerungsbetrieb, bei einem Neuerwerb einer Bestandsimmobilie beziehungsweise bei einer anstehenden Sanierung auf dem Grundstück, die Niederschlagsentwässerung und die Möglichkeiten des neuen Niederschlagsbewirtschaftungskonzeptes zu betrachten. In diesen Fällen finden in der Regel Baumaßnahmen auf dem Grundstück statt und somit können entsprechende Synergien erzielt werden.