Erfahrungen und Veränderungen

Erfahrungen und Veränderungen

Im Workshop „Erfahrungen und Veränderungen“ konnten sich die Haushalte aus dem Reallabor nach zwei Monaten der Ausprobierphase untereinander und mit den Themenpat*innen austauschen, ihre Favoriten teilen sowie Kritik und Wünsche äußern. Das Ergebnis fiel insgesamt positiv aus. Vieles wurde ausprobiert und auch neue Routinen haben sich eingespielt. „Natürlich rettet man alleine nicht die Welt, aber man bekommt ein neues Mindset. Wir haben so viele neue Anregungen für den Alltag mitnehmen können.“, so Lars B.

Viele Aha-Momente und Aussagen, die noch nachhallen, gab es zum Beispiel bei den Workshops von Planet Care. Hier lernten die Haushalte mehr über Kipppunkte, planetare Grenzen, Umweltbelastungen durch herkömmliche Haushaltsprodukte und deren Verpackungen sowie die Menge an Mikroplastik, die wir pro Woche zu uns nehmen. 5 Gramm – das ist so viel wie eine Kreditkarte die Woche oder eine Barbiepuppe in knapp vier Monaten. Ein Leben in Plastik ist also gar nicht so fantastisch. Doch es gab direkt eine ganze Reihe an Tipps und Tricks an die Hand, wie sich Routinen im Alltag ganz leicht klimaschonender gestalten lassen.

Neben offensichtlichen Plastikprodukten versteckt sich Mikroplastik zum Beispiel auch in den meisten herkömmlichen Waschmitteln – zusätzlich zu synthetischen Tensiden aus Erdöl, Duftstoffen und Verdickungsmitteln, die Haut und Umwelt belasten. Oder wussten Sie, dass sich die Gesamtmenge des Wassers auf der Erde zu Süßwasser und Trinkwasser zueinander verhält wie Fußball, Golfball und eine kleine Tomate? Bei einem direkten Verbrauch von 128l Wasser pro Person und Tag sind dabei nicht nur die Menge, sondern auch die Verschmutzung des Wassers ein wichtiges Thema. Beim Putzen beispielsweise gelangen zum Teil giftige und schwer abbaubare Substanzen in die Gewässer, da Kläranlagen nur einen Teil davon herausfiltern können. Dabei lassen sich Wasch- und Putzmittel mit nur wenigen Zutaten, die in jedem Drogeriemarkt zu finden sind, kinderleicht selbst herstellen. Der Verzicht auf Plastik und Chemikalien schon dabei nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel. So kann Klimaschutz schon im Haushalt anfangen!

Wie mit ein paar einfachen Kniffen nicht nur Wasser, sondern auch viel Energie gespart werden kann, haben die Haushalte in zahlreichen Angeboten der Verbraucherzentrale und der Stadtwerke gelernt. 240 Eier kochen, 100 Mal ein Handy laden oder 32h Fernsehen – all das kann man mit einer (eingesparten) Kilowattstunde Strom machen. Im Haushalt lassen sich dabei Einsparungen von 20% meist sehr einfach realisieren, zum Beispiel mit dem Eco-Programm bei Spül- und Waschmaschinen.

Aber warum dauert das eigentlich länger? Und wird dann dadurch nicht mehr Strom verbraucht? Nein, denn der Energieverbrauch hängt nicht nur von der Zeit ab. Am meisten Strom wird dafür benötigt, das Wasser aufzuheizen. Hier wiederum spart das Eco-Programm. Familie B. probiert das im Rahmen des Reallabors bereits seit einiger Zeit aus: „Nur 15 Minuten länger und dennoch saubere Wäsche. Das macht wirklich keinen Aufwand.“ Auch Rainer W. ist begeistert: „Ich war positiv überrascht, wie viel geringer der Verbrauch ist. Nur noch die Hälfte bis ein Drittel der normalen Strommenge. Das macht richtig Spaß!“

Kommt die Wäsche danach noch auf die Wäscheleine statt in den Trockner, spart ein durchschnittlicher Haushalt im Jahr nicht nur 120kg CO2, sondern auch 60€. Und wer nicht gleich komplett auf den Komfort des Trockners verzichten möchte, versucht es einfach mit weniger Nutzung. Miriam A.: „Ich fand das so schön, dass nicht mit dem erhobenen Zeigefinger vorgehalten wurde, was alles besser ginge. Und trotzdem waren Tipps dabei, die sich leicht und sinnvoll umsetzen lassen.“

Ob wir zur Arbeit fahren, einkaufen, Freunde besuchen oder Urlaub machen: Für fast ein Viertel unseres persönlichen CO2-Austoßes ist unsere Mobilität verantwortlich. Entsprechend viel kann dabei jede einzelne Person bewirken. Doch wie gut kommt man eigentlich ohne eigenes Auto von A nach B, insbesondere dann, wenn es über das Stadtgebiet hinausgeht? Und wie unterschiedlich sind verschiedene Lastenradmodelle zu fahren?

Die Haushalte haben multimodale Mobilität in ihrem Alltag auf Herz und Nieren getestet – egal ob Carsharing, ÖPNV, Lastenräder oder Elektroroller. Für den Einkauf beim Baumarkt, im Getränkemarkt oder die Fahrt in den Park zum Sonntagspicknick mit der ganzen Familie. Um sperrige Dinge zu transportieren braucht es z.B. nicht immer ein Auto. Für jeden Bedarf gibt es mittlerweile die unterschiedlichsten Lastenrad-Modelle. Wer kein eigenes Lastenrad zur Verfügung hat, kann sich dies für 1€/Stunde an den MobilätStationen ganz unkompliziert ausleihen. Falls doch mal die Luft raus ist, lässt sich das geliebte Zweirad an den ReparaturStationen auch schnell wieder zusammenflicken.

Sind die Wege mal ein wenig länger können mit der Redy-App der Rheinbahn Fahrten mit verschiedenen Verkehrsmitteln nicht nur geplant, sondern auch direkt mit nur einem Account gebucht werden.