Energie- und Treibhausgasbilanz 2022

Die Stadt Düsseldorf hat sich das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2035 die Klimaneutralität zu erreichen, damit Düsseldorf auch in Zukunft eine gesunde, lebenswerte und wirtschaftlich starke Stadt bleibt. Die Energie- und Treibhausgasbilanz für das Jahr 2022 zeigt, dass die gemeinsamen Anstrengungen der Düsseldorfer Bürgerinnen und Bürger, der Unternehmen und der Stadtverwaltung erste Erfolge im Bereich Energieeinsparung und Klimaschutz erzielt haben. Die Bilanz zeigt aber auch, dass die Klimaschutzbemühungen verstärkt und forciert werden müssen, denn während der Endenergieverbrauch im Vergleich zum Jahr 2020 um 3,01 Prozent zurückgegangen ist, sind die Treibhausgasemissionen im gleichen Zeitraum um 7,9 Prozent gestiegen.

Neue Bilanzierungsmethode

Entwicklung der Treibhausgasemissionen (in 1.000 Tonnen) in Düsseldorf. Seit 2020 (dunkelblau) Berechnung gemäß BISKO-Methode.

Neue Bilanzierungsmethode

Die erste Energie- und CO2-Bilanz der Landeshauptstadt Düsseldorf wurde bereits 1987 erstellt. Seit dem Jahr 2020 wird die Energie- und Treibhausgasbilanz entsprechend der „Bilanzierungs-Systematik Kommunal“ (BISKO) erstellt, sodass die Düsseldorfer Energie- und Treibhausgasbilanz nun vergleichbar mit den Bilanzen anderer Städte und Gemeinden in Deutschland ist.

Bei dieser Methode werden nicht nur die Treibhausgas– Emissionen des Energieverbrauchs, sondern auch der energetischen Vorketten, zum Beispiel aus der Raffinerie von Kraftstoffen, dem Transport von Erdgas oder der Herstellung von Solarmodulen berücksichtigt. Zusätzlich werden neben CO2 auch andere Treibhausgase wie Methan (CH4) oder Lachgas (N2O) erfasst. Die Emissionen werden daher als CO2-Äquivalente (CO2e) angegeben.

Nicht alle Emissionen, die im Stadtgebiet anfallen, sind durch die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger direkt beeinflussbar. So wird gemäß BISKO-Methode anstatt des lokalen Emissionsfaktors für den Stromverbrauch der Wert des Bundesstrommixes angesetzt. Auch werden die Emissionen des Güterverkehrs auf der Schiene, auf Autobahnen und über den Rhein sowie des überregional genutzten Flughafens mitberücksichtigt.

Ausnahmezustand am Energiemarkt

Ausnahmezustand am Energiemarkt

Hohe Kosten und schlechte Verfügbarkeit von Erdgas aufgrund des Kriegs in der Ukraine sorgten dafür, dass Strom und Fernwärme bundesweit vermehrt aus klimaschädlichen Energieträgern wie Kohle oder Öl hergestellt wurden. Trotz des im Vergleich zu 2020 um 3,01 Prozent niedrigeren Energieverbrauchs war für Düsseldorf in 2022 daher eine Erhöhung der Treibhausgasemissionen um 7,9 Prozent zu verzeichnen.

Der zunehmende Ausbau erneuerbarer Energien wird sich hingegen in den folgenden Jahren positiv auf die Treibhausgasbilanz auswirken, sodass für die Zukunft eine rasche Trendumkehr zu erwarten ist. Besonders der Ausbau von Solarenergie hat in Düsseldorf Fahrt aufgenommen. Zwischen 2020 und 2022 lag er bei circa 29 Prozent, im Zeitraum von 2022 und 2024 hat er sich sogar mit 118 Prozent an zusätzlich installierter Leistung mehr als verdreifacht.

Energieverbrauch 2022

Endenergieverbrauch in 2022 anteilig je Sektor.

Energieverbrauch 2022

Die Energie- und Treibhausgasbilanz wird sektorspezifisch durchgeführt. Sie enthält detaillierte Informationen über die Energieverbräuche und Treibhausgasemissionen für die vier Sektoren:

  • Private Haushalte (HH)
  • Gewerbe, Handel, Dienstleistungen und Industrie (GHDI)
  • Kommunale Einrichtungen (KE; Verwaltungsgebäude, Schulen, Kindertagesstätten, Kultureinrichtungen et cetera)
  • Verkehr (V)

In Düsseldorf wurden im Jahr 2022 insgesamt 14.425 Gigawattstunden (GWh) Energie verbraucht. Damit ist der Endenergieverbrauch im Vergleich zum Jahr 2020 um 3,01 Prozent zurückgegangen. Der Energieverbrauch verteilt sich auf die Sektoren Handel/ Dienstleistung/ Industrie/ Gewerbe (39 Prozent), Verkehr (23 Prozent), private Haushalte (35 Prozent) und städtische Einrichtungen (3 Prozent).

Energie sparen: Städtische Einrichtungen gehen voran

Der Sektor Kommunale Einrichtungen hat mit 2,7 Prozent die niedrigste Bilanz. In 2022 sind sowohl der Energieverbrauch (–9,4 Prozent), als auch die Treibhausgasemissionen um 1,6 Prozent zurückgegangen. Beigetragen haben dazu sowohl technische Maßnahmen, wie zum Beispiel die teilweise nächtliche Abschaltung von Straßen- und öffentlicher Beleuchtung als auch die Sensibilisierung der Mitarbeitenden zu energiesparendem Verhalten.

Treibhausgasbilanz 2022

Treibhausgasemissionen der Stadt Düsseldorf in 2022 anteilig je Sektor.

Treibhausgasbilanz 2022

Das Ergebnis der Treibhausgas-Bilanzierung für das Jahr 2022 ist, dass in Düsseldorf insgesamt 4.631.354 Tonnen CO2e ausgestoßen wurden. Diese teilen sich auf die Sektoren Handel/ Dienstleistung/ Industrie/ Gewerbe (40 Prozent), Verkehr (24 Prozent), private Haushalte (33 Prozent) und städtische Einrichtungen (3 Prozent) auf. Pro Kopf entspricht dies 7,1 Tonnen CO2-Äquivalenten pro Jahr. Der Ausstoß der Treibhausgasemissionen hat sich somit in 2022 im Vergleich zu 2020 (6,7 Tonnen CO2 pro Kopf und pro Jahr) um 7,9 Prozent erhöht.

Weitere Informationen zur Energie- und Treibhausgasbilanz der Landeshauptstadt Düsseldorf
 

Energie- und Treibhausgasbilanz Stadt Düsseldorf 2022

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