Glossar

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Aquifer

Ein Aquifer ist ein Grundwasserleiter, Grundwasserhorizont oder Grundwasserträger. Es handelt sich um ein in der Erde befindliches Gestein mit Hohlräumen, ein poröses Gestein. Wenn die Hohlräume untereinander verbunden sind, kann das in diesen Hohlräumen vorhandene Wasser fließen (Grundwasserleiter).

Dekarbonisierung

Dekarbonisierung heißt die Verringerung der Kohlenstoffintensität bei der Energieversorgung und in sonstigen Prozessen. Pro Einheit erzeugter Energie werden die CO2-Emissionen im Idealfall stark verringert. Die Dekarbonisierung ist ein zentrales Mittel des Klimaschutzes sowie einer der Hauptpfeiler der Energiewende: Ziel ist die CO2-Neutralität der Wirtschaft. Es sollen nicht mehr CO2 und sonstige Treibhausgase freigesetzt werden, als die Ökosysteme der Erde verkraften können.

Erdmantel

Der Erdmantel ist die mittlere Schale im Schichtenmodell des inneren Aufbaus der Erde und liegt zwischen Erdkruste und Erdkern.

Förderbohrung

Tiefreichende Bohrung, die tiefe Gesteinsschichten mit thermalem Tiefenwasser, sozusagen die Lagerstätte für die Geothermie, erschließt und durch die das heiße Wasser an die Oberfläche gefördert werden kann.

Geothermischer Tiefengradient

Bezeichnet die Temperaturerhöhung in Abhängigkeit von Tiefe und Ort. Der mittlere geothermische Gradient liegt in Deutschland bei 3 °C/100 m, wobei dies lokal stark abweichen kann. In Vulkangebieten z.B. ist er wesentlich höher.

Grundwasserstockwerke

Liegen mehrere Aquifere oder Grundwasserleiter übereinander und sind gleichzeitig durch absperrendes Gestein getrennt, so dass das Grundwasser sich zwischen ihnen nicht natürlicherweise austauscht, dann nennen Hydrogeologen dies Grundwasserstockwerke.

Induzierte Seismizität

Durch menschliche Aktivitäten verursachte Spannungsänderungen im Untergrund (z.B. durch Bergbau), die zu messbaren seismischen Ereignissen, meist Mikroerdbeben, aber auch spürbaren Erschütterungen, führen können.

Injektionsbohrung

Tiefreichende Bohrung, die das Gestein des thermalen Tiefenwassers erschließt und über die das nach dem Wärmetauscher abgekühlte Wasser wieder in den Untergrund zurückgeleitet wird.

Kalkstein/Karbonatgestein

Gesteine, die überwiegend aus Calciumcarbonat (CaCO3) bestehen. Die meisten Kalksteine sind biogen (von Lebewesen gebildet) und bestehen meist aus Mikroorganismen, Steinkorallen oder auch Schnecken, Muscheln oder Schwämmen. Wegen der guten Löslichkeit des Carbonats ist Kalkstein ein für die chemische Verwitterung (Lösung durch Wasser) anfälliges Gestein und bildet dabei spezielle Lösungsformen (Verkarstung/Karst).

Karstgrundwasserleiter

In wasserlöslichen Gesteinen bilden sich durch chemische Lösungsvorgänge über von oben eindringendes Wasser Hohlräume. Durch diese Hohlräume kann Grundwasser gut fließen und erreicht meist hohe Fließgeschwindigkeiten.

Klimaneutralität

Im Jahr 2019 hat der Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf das ehrgeizige Ziel beschlossen, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu werden. Das bedeutet, dass die CO2-Emissionen in Düsseldorf von derzeit rund 6 Tonnen je Einwohnerin oder Einwohner und Jahr um 4 Tonnen auf zwei Tonnen pro Kopf und Jahr reduziert werden müssen. Der Weltklimarat hat dargelegt, dass dieser Emissionswert pro Kopf keinen negativen Einfluss auf die Naturkreisläufe der Erde verursacht.

Mächtigkeit

Die Mächtigkeit ist in der Geologie und im Bergbau die Bezeichnung für die Dicke eines Gesteinspakets, unabhängig von der räumlichen Orientierung senkrecht zu den Schichtflächen gemessen. Der Begriff stammt ursprünglich aus der Bergmannssprache, wo er hauptsächlich zur Bewertung der Abbauwürdigkeit von Flözen verwendet wurde.

Mikroerdbeben

sind Erdbeben, die nicht oder nur in ganz seltenen Fällen und im unmittelbaren Bereich des Zentrums von Menschen gespürt werden können. In der Regel bedarf es Magnituden (Stärke eines Erdbebens auf dem Seismogramm gemessen) oberhalb einer Stärke von 2 auf der Richterskala, um ein Erbeben spürbar zu machen. Mikroerdbeben liegen meist darunter und können nur mit hochempfindlichen Messinstrumenten, den Seismometern, gemessen werden.

Reservoirgesteine

Bei einem hydrothermalen Reservoir muss das Gestein in einer ausreichenden Tiefe liegen und sowohl eine ausreichende Porosität (Menge an vorhandenen Hohlräumen), als auch eine ausreichende Permeabilität (Verbundenheit der Hohlräume untereinander) aufweisen. Nur dann kann das thermale Tiefenwasser innerhalb des Gesteins fließen und gefördert werden.

Seismische Überwachung

Die Überwachung von natürlichen oder induzierten seismischen Wellen. Ein Netz von 14 Erdbeben-Messstationen erfasst zum Beispiel rund um die Uhr die Erdbebenaktivität in der Niederrheinischen Bucht samt Umgebung.

Seismizität

Die Seismizität ist die Gesamtheit aller Erdbeben-Erscheinungen eines Gebietes.

Thermalwasser

Natürliches, warmes Wasser aus der Tiefe der Erde. Von Thermalwasser wird gesprochen, wenn die Temperatur beim Quellaustritt an der Erdoberfläche mindestens 20 °C beträgt.

Tiefe Geothermie/Tiefengeothermie

Die bei der tiefen Geothermie genutzten Reservoire befinden sich im Vergleich zur oberflächennahen Geothermie in deutlich tieferen Erdschichten (> 400 m). Aus deren Nutzung resultieren in der Regel und je nach geologischen Gegebenheiten – im Vergleich zu oberflächennahen Systemen – deutlich höhere Thermalwassertemperaturen. Das heißt, pro Anlage kann eine deutlich höhere Wärmemenge bereitgestellt werden. Aufgrund der höheren Thermalwassertemperaturen ist bei der tiefen Geothermie eine diversere Wärmebereitstellung möglich; beispielsweise zur Gebäudebeheizung, Stromerzeugung oder als industrielle/gewerbliche Prozesswärme.

Tiefenwasser

Wasser im tiefen Untergrund. Ist es wärmer als 20 °C spricht man von thermalem Tiefenwasser. Tiefenwasser kann die Wärme aus dem Untergrund natürlicherweise an die Erdoberfläche transportieren (Thermalquellen). Es kann aber auch technisch erschlossen und genutzt werden.

Wärmetauscher

Wärmetauscher oder Wärmeübertrager sind Geräte, die Wärmeenergie von einem Stoffstrom (z.B. Luft oder Wasser) auf einen anderen übertragen.

Wasserwegsamkeit

Die Wasserwegsamkeit oder Durchlässigkeit (in der Fachsprache auch als Permeabilität bezeichnet) beschreibt die Durchlässigkeit eines Mediums (Gestein) gegenüber einer Flüssigkeit (Wasser).