1. Umweltmodell
Das Umweltmodell soll sowohl aktuelle Umweltdaten als auch eine Prognose mit einem Vorlauf von einem Tag liefern. Der Verkehrsteilnehmer kann so frühzeitig über die Schadstoffimmissionen am nächsten Tag sowie die daraus resultierenden Maßnahmen informiert werden. Wichtig ist, dass der Verkehrsteilnehmer diese Informationen vor seinem Fahrtantritt erhält, damit er ggf. die Möglichkeit hat, auf ein anderes Verkehrsmittel umzusteigen. Mithilfe eines Verkehrsmodells sollen die Daten der bestehenden strategischen Detektion sowie die historischen Verkehrszahlen zusammengeführt und dem Umweltmodell als Grundlage zur Verfügung gestellt werden.
2. Erweiterung Verkehrsmanagementsystem
Über eine zu definierende Schnittstelle werden die aktuellen und prognostizierten Umweltdaten in das bestehende Verkehrssystemmanagement (VSM) eingespeist. Dabei werden die Berechnungsergebnisse auf das Kantenmodell des VSM projiziert. Die Daten können nun zur Auslösung von umweltsensitiven Strategien zur Verkehrsinformation und Verkehrslenkung genutzt werden. Auch können die Daten für ein Mobilitätsmanagement genutzt werden.
3. Planung umweltsensitive Maßnahmen
In einem ersten Schritt erfolgt eine Analyse des Stadtgebietes zur Identifizierung umweltsensibler bzw. besonders belasteter Bereiche. Hierzu sollen die Ergebnisse des Umweltmodells und vorhandene Quellen (Luftqualitätsmessstationen des LANUV NRW) genutzt werden.
Anhand der Erfahrungen, die durch die Testbetriebe der Umweltspuren gesammelt wurden, werden mögliche Maßnahmen erarbeitet. Je nach Örtlichkeit werden geeignete Maßnahmen zur Reduzierung der Schadstoffbelastungen ausgewählt.
Bei den Maßnahmen wird zwischen festen und bedarfsorientierten Maßnahmen unterschieden. Feste Maßnahmen werden dauerhaft eingerichtet, bedarfsorientierte Maßnahmen werden je nach Bedarf auf Grundlage von Umwelt- und/oder Verkehrsdaten geschaltet.
4. Verkehrsinformation
Im Rahmen des Projektes ist eine Informationsstrategie zu entwickeln. Der Verkehrsteilnehmer soll über aktuelle und prognostizierte Schadstoffemissionen sowie die anstehenden und geschalteten umweltsensitiven Maßnahmen möglichst umfassend informiert werden. Die Weitergabe der Informationen an den Verkehrsteilnehmer erfolgt dabei über verschiedene Kommunikationswege.
5. Detektionssysteme
Die bestehende strategische Detektion befindet sich auf freier Strecke und erfasst spurgenau Zähldaten, Belegungen sowie Geschwindigkeiten für verschiedene Fahrzeugklassen. Je nach Anforderungen aus dem Aufbau des Umweltmodells sowie aus der Planung der umweltsensitiven Maßnahmen werden zusätzliche Detektionsquerschnitte bestimmt und im Zuge des Projektes beschafft.
Im Rahmen des gemeinsamen Projektes „Zukunftsviertel“ der Stadtwerke AG werden unter Beteiligung der Stadt Düsseldorf Detektionssysteme zur Erfassung von Schadstoffen getestet und anhand zertifizierter Systeme des LANUV bewertet. Diese Erfahrungen sollen in die weiterführende Projektarbeit einfließen.
6. Lichtsignalanlagen
Ein wirksames Mittel zur Verringerung von Schadstoffimmissionen ist die Reduzierung der Emissionsherde. Die Verringerung des Zuflusses kann alternativ zur Verringerung der Anzahl von Fahrstreifen, durch eine Kürzung der Freigabezeiten vorgenommen werden. Dies kann situativ innerhalb der Verkehrsabhängigkeit der jeweiligen Signalsteuerungen erfolgen. Die Dosierung soll abhängig von der verkehrlichen Situation vor Ort angepasst werden, um systemrelevante Überlastungen im erweiterten Netzbereich gering zu halten.
7. Streckenbeeinflussung
Im Rahmen der dynamischen umweltsensitiven Steuerung sollen Streckengebote über Wechselverkehrszeichen geschaltet werden. Die Wechselverkehrszeichen sollen über Lichtsignaltechnik entweder von bestehenden Steuergeräten oder über eigene Steuergeräte angesteuert werden.
8. Evaluierung des Systems
Anhand der Verkehrs- und Umweltdaten erfolgt eine Bewertung der Umweltsensitiven Steuerung. Auf dieser Grundlage kann eine Nutzen-Kosten-Berechnung für einzelne Maßnahmen erzeugt werden.