Funktioniert der Rhein auch als vollwertiger Bestandteil in einem ÖPNV-Netz?
Machbarkeitsstudie für ein Wasserbussystem
Der Rhein ist eine natürliche Barriere für den Menschen und die Verkehrsinfrastruktur. Heutzutage wird er hauptsächlich über verschiedene Brücken überwunden. Als Transportweg wird der Fluss hauptsächlich durch die Binnenschifffahrt intensiv genutzt; vereinzelt auch die Fährangebote. Darüber hinaus sind bei Privatpersonen natürlich touristische Fahrten beliebt, wie zum Beispiel zwischen Kaiserswerth und der Düsseldorfer Altstadt.
Funktioniert der Rhein auch als vollwertiger Bestandteil in einem ÖPNV-Netz?
Mit dieser Frage beschäftigt sich die Landeshauptstadt Düsseldorf gemeinsam mit den Nachbarkommunen entsprechend eines politischen Auftrags aus dem Rat im Rahmen einer Machbarkeitsstudie.
Die Untersuchung erfolgt gemeinsam mit den Nachbarkommunen von Leverkusen bis Duisburg.
Beschreibung des Projektes
Eine Machbarkeitsstudie kommt immer dann zum Einsatz, wenn es noch viele Unwägbarkeiten und Variablen gibt, die vorab untersucht werden müssen. Also ganz im Sinne: Ist dieses Vorhaben überhaupt sinnvoll und machbar?
Die im Januar 2021 begonnene Studie wird vom Ingenieurbüro Spiekermann und dem Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsystem (DST) durchgeführt. Dabei stehen folgende Untersuchungsschwerpunkte auf der Agenda:
Bestandsaufnahme und Analyse
Prüfung der rechtlichen Grundlagen
verkehrliche Untersuchung
Linien- und Bedienungskonzepte
Potentialabschätzung
Abschätzung der Kostenstruktur
Das Wasserbussystem soll in das bestehende ÖPNV-Netz eingegliedert werden und auf regenerativen Energien beruhen.
Die Untersuchung erfolgt gemeinsam mit den Nachbarkommunen von Leverkusen bis Duisburg. Denn nur ein regionaler Blick kann die Verkehrswende in Bezug auf die starken Pendlerverflechtungen voranbringen. Der Rhein verläuft teilweise sehr verschlungen, sodass zu untersuchen ist, welche Strecken einen Vorteil zum bestehenden Schienen- und Straßennetz bieten. Zudem besteht ein intensiver Austausch mit der Stadt Köln, die eine ähnliche Machbarkeitsstudie veranlasst hat.
Wie der Wasserbus, also das Boot oder Schiff, in der Realität auf dem Rhein aussehen kann, ist noch ungewiss. Das ist abhängig von Wegstrecken und notwendigen Geschwindigkeiten. Dafür blickt die Machbarkeitsstudie auch in andere Städte, von Kiel nach Hamburg und von Rotterdam bis Brisbane.
Aktueller Sachstand
Die Studie soll Anfang des Jahres 2022 abgeschlossen werden.