Anlässlich der Umwandlung eines Teils des Industriehafengebietes in ein Büro- und Wohnquartier wurde ein Gesamtkonzept zur Gestaltung des öffentlichen Raumes im Medienhafen entwickelt. Die Freiflächenkonzeption für den Medienhafen umfasst die beiden Landzungen „Speditionstraße“ und „Kesselstraße“ sowie die Franziusstraße, die diese beiden Landzungen im Süden verbindet.
Die alte Hafennutzung soll überall spürbar bleiben. Dies umfasst die Integration von denkmalgeschützten Hafenanlagen wie Poller, Schienenanlagen sowie der alten Hafenkräne in die Freiraumkonzeption. Ziel der schlichten Gestaltung des Freiraums ist es, ein verbindendes Element und eine ruhige Plattform für die expressiven Architekturen zu schaffen. Dabei steht immer der Bezug zum Wasser im Vordergrund.
Gesamtkonzept:
Das denkmalgeschützte Ufer entlang des Handelshafens soll als "steinernes Ufer" die Erinnerung an den Industriehafen lebendig halten. Das Hafenbecken A dagegen erhält einen grünen, von Bäumen geprägten Charakter. Entlang der Uferbereiche sind Fußgängerpromenaden vorgesehen.
Speditionstraße und „Living Bridge“
Von den bereits umgesetzten Maßnahmen ist besonders die 2005 realisierte „Living Bridge“ hervorzuheben. Sie dient den Fußgängern als Direktverbindung über das östliche Hafenbecken und wird durch einen Gastronomiebetrieb belebt, der mitten im Hafenbecken an die Brücke andockt. Von der Brücke aus gelangt man auf den eleganten Hotelvorplatz an der Spitze der Speditionstraße. Dieser bildet das Entree zur öffentlich zugänglichen Hafenspitze, von der aus man einen herrlichen Blick auf die Gehry-Bauten, die Düsseldorf-Silhouette und den Rhein genießen kann.
Die Westseite der Speditionstraße wird zwei Promenaden erhalten: Die höher gelegene Promenade wird hochwasserfrei ausgebaut und bietet Fläche für Außengastronomie. Die untere Promenade - der so genannte "Balkon am Wasser" auf der ehemaligen Kranbahn - ist bereits im Frühjahr 2007 fertig gestellt worden. Von hier aus lässt sich der Blick auf das von Bäumen gesäumte Hafenbecken zwischen Speditionstraße und Kesselstraße erleben.
Franziusstraße
Die Franziusstraße hat mit dem Büro- und Dienstleistungsgebäude des international renommierten Architekten Renzo Piano ebenfalls ein neues Gesicht erhalten. Hier ist ein baumbestandener Vorplatz entstanden, der durch Gastronomie- und Einzelhandelsnutzungen im Erdgeschoss belebt wird. Das Freiflächenangebot im Medienhafen wird dadurch ergänzt und abgerundet.
Kesselstraße
Für die Landzunge der Kesselstraße ist im Juni 2019 ein städtebaulicher Wettbewerb durchgeführt worden. Der Siegerentwurf sieht auf der Westseite eine attraktive Uferpromenade vor. Die zum Schutz vor Hochwasser höher gelegene Bebauung soll sich mit begrünten Höfen und großzügigen Treppenanlagen zur Fußgängerpromenade öffnen. Die Spitze der Landzunge und ihre Ostseite werden konsequent von Bebauung freigehalten. Hier ist eine großzügige Parkanlage mit Liegewiesen und Bäumen geplant.