Planungsgebiet:
Das Planungsgebiet umfasst das nördliche Ende der Königsallee mit Corneliusplatzes, den Übergang zum Hofgarten, den ehemaligen Jan-Wellem-Platz, den Schadowplatz, die Trasse des „Tausendfüßlers“, den Gustaf-Gründgens-Platz sowie die Schadowstraße bis zur Bleichstraße und endet im Süden mit dem Umfeld der Johanniskirche. Die Tunnelbauten erstrecken sich in Nord-Süd-Richtung von der Berliner Allee in Höhe der Immermannstraße bis zum Theatermuseum auf der Hofgartenstraße. Der Nord-West-Tunnel zweigt davon in westlicher Richtung ab und führt auf die Elberfelder Straße.
Ziel:
Ziel war es, bisher trennende Straßenzüge aufzuheben und neben Straßen- und U-Bahn auch den Individualverkehr unter die Erde zu verlegen, um historische Verbindungen zum Hofgarten wiederherzustellen und die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu erhöhen.
Daraus ergaben sich:
Projektverlauf:
Erste Überlegungen für das städtebauliches Großprojekt gab es bereits 1999, als die Entscheidung für den Bau der Wehrhahn-Linie fiel. Vier Jahre später präsentierte die Stadt ihr Vorhaben im Rahmen der Immobilienmesse MIPIM in Cannes und führte einen Workshop durch, an dem außer Vertretern der Stadt auch Anlieger, Interessensgemeinschaften und Investoren teilnahmen. Es entstand der Vorschlag, das umfangreiche Projekt in zwei Bauabschnitte aufzuteilen.
Im Mittelpunkt des ersten Bauabschnitts standen die ersten beiden Tunnelröhren und die Bebauung des Jan-Wellem-Platzes. Zugleich wurde die Königsallee an den Hofgarten angebunden. Im zweiten Bauabschnitt wurden die weiteren Tunnel gebaut und die Freiflächen gestaltet, die durch die geänderte Verkehrsführung und den Wegfall des Tausendfüßlers entstehen. Der Beschluss für den ersten Bauabschnitt wurde 2003 im Rat gefasst. 2004 fand ein zweiter Workshop statt, in dem vier städtebauliche Planungskonzepte diskutiert wurden. Einstimmig wurde ein Entwurf ausgewählt, der in den folgenden Jahren weiterentwickelt wurde.
Verfahren Bebauung Jan-Wellem-Platz
Mit einem international ausgeschriebenen Bieterverfahren wurde 2008 zunächst der 1. Bauabschnitt am Jan-Wellem-Platz ausgeschrieben. Hier überzeugten die Düsseldorfer Projektentwickler "die developer" mit einem Entwurf des New Yorker Architekten Daniel Libeskind. Anfang 2009 genehmigte der Rat der Stadt das Bebauungskonzept.
Der städtebaulich-freiraumplanerische Wettbewerb
Die Verlagerung des Straßenverkehrs in unterirdische Tunnel machte den Weg frei für eine neue Freiraumgestaltung und städtebauliche Neuordnung des Planungsgebietes. Für diese Aufgabe wurde 2008/2009 ein städtebaulich-freiraumplanerischer Wettbewerb durchgeführt. Als Sieger ging der gemeinsame Entwurf des Kölner Büros Molestina Architekten und den Planern von FSWLA Landschaftsarchitektur aus Düsseldorf aus dem Verfahren hervor.
Städtebauliche Überarbeitung der Baufelder südlich Gustaf-Gründgens-Platz
Nach dem Wegfall des Tausendfüßlers im Frühjahr 2013 haben sich neue Blickbeziehungen auf Schauspielhaus und Drei-Scheiben-Haus eröffnet. Um die Zielsetzungen aus dem bisherigen Verfahren zu überprüfen, wurde der Bereich südlich des Gustaf-Gründgens-Platzes planerisch noch einmal zur Diskussion gestellt. Die Stadt Düsseldorf beauftragte drei Büros mit einer städtebaulichen Überprüfung der Situation. Der Rat entschied sich im April 2014 für den Entwurf von ingenhoven architects als Grundlage für die weitere Bearbeitung.