Der Konrad-Adenauer-Platz stellt sich heute als ein durch Verkehr und wirtschaftliche Interessen geprägter Bahnhofsvorplatz dar und entspricht in seiner Gestaltung nicht dem Entree einer Landeshauptstadt. Seiner Funktion als Treffpunkt von Reisenden und Ankommenden wird er kaum gerecht, es fehlt an Orientierungs- und Aufenthaltsqualitäten.
Der Platz muss heute weit mehr Funktionen aufnehmen als zur Zeit seiner Planung als Vorplatz des "Central Bahnhofs" im Jahre 1885. Der wilhelminische Bahnhof wurde 1936 durch einen monumentalen kubischen Klinkerbau ersetzt, der heute unter Denkmalschutz steht und zu den bedeutendsten Bahnhofsbauten der 30er Jahre zählt. Wie der alte Bahnhof von 1891, so verschwand mit der Zeit auch die repräsentative Gestaltung des ehemaligen Wilhelmplatzes.
Um die Jahrhundertwende stellte sich dieser weite Platz mit wenig Verkehr, einer klaren Form mit repräsentativen Bauten und Sichtbezügen in die Stadt dar. Beim Wiederaufbau reagierte die Architektur jedoch nicht mehr auf die Bedeutung des Platzraumes. Die Baumaßnahmen am nördlichen Platzrand folgten sogar der Fahrdynamik der Straßenbahn und negieren so die historischen Baukanten. Sie lösen damit die symmetrisch gefasste Figur des Konrad-Adenauer-Platzes auf und der ursprüngliche Stellenwert als Düsseldorfs "beste Adresse" verkehrte sich in das Gegenteil. Auf der Suche nach wirtschaftlichen Ressourcen wurde die einst repräsentative, offene und öffentliche Platzfläche vermarktet und zum "Imbisserlebnis".
Bisherige Versuche in den Jahren 2004-2008 den Platz mit rund 20.000 qm Fläche, die ungefähr zur Hälfte der Stadt und der Deutschen Bahn gehört, wieder zu einem repräsentativen Entree der heutigen Landeshauptstadt Düsseldorf zu gestalten, scheiterten. Nicht zuletzt an den schwierigen Eigentumsverhältnissen und aufgrund geänderter Verkehrsanforderungen zur Optimierung der Umsteigebeziehungen.
Ziel:
Angestrebt wird mit der Deutschen Bahn, als Eigentümer großer Flächenanteile, ein gemeinsamer Entwicklungsprozess, der auch im Zusammenschluss mit dem Städtebauförderprojekt des Landes NRW „Entwicklungsgebiet Innenstadt Südost“ - EKISO das gesamte Gebiet zwischen Hauptbahnhof und der Innenstadt Düsseldorf Entwicklungsimpulse gibt.
Ziel der gemeinsamen Planung muss ein Bahnhofsvorplatz sein, der einer Landeshauptstadt würdig ist und der Deutschen Bahn als Visitenkarte dienen kann. Auch im Zusammenhang einiger benachbarten Einzelprojekte besteht für die Bürger Düsseldorfs und auch für die Kunden der Deutschen Bahn die Chance, den Bahnhofsvorplatz als ein funktionales und attraktives Gesamtwerk wahrzunehmen.
Nach Klärung der Voraussetzungen beider Flächeneigentümer ist im Weiteren mit Einbeziehung der Bürger ein Planungsprozess mit interdisziplinären Teams vorgesehen, der alle Anforderungen berücksichtigt.