Ein Ratsauftrag von 1999 beauftragte die Verwaltung ein “Hearing zur besseren Gestaltung von Plätzen” durch zu führen. Dieses Hearing sollte der erste Schritt eines Handlungskonzeptes sein. Das Stadtplanungsamt entwickelte daraufhin eine Strategie, die 2002 unter dem Namen PLATZ DA! auf und am Worringer Platz vorgestellt wurde. Der Auftrag nannte zunächst sechs unterschiedliche Innenstadtplätze. Eine Erfassung von 1979 zählte jedoch insgesamt 200 Plätze im Stadtgebiet, wobei allein bei 70 Plätzen Handlungsbedarf gesehen wurde. Die Plätze wurden in einem ersten Schritt priorisiert.
Um dem funktional komplexen, aber auch emotionalen Thema gerecht zu werden, wurden zwei Säulen zum tragenden Konzept zur Bewältigung des vielschichtigen Prozesses.
Das Handlungskonzept sah folgendes vor:
- die Erarbeitung von Handlungskonzepten für die Planung und den Bau von Straßen, Plätzen und Stadträumen,
- die temporäre Bespielung von Plätzen und Stadträumen zur Erprobung, Entdeckung und Erkundung des öffentlichen Raumes.
Das Handwerkszeug dazu:
- interdisziplinäre, qualitätsgesicherte Planung
- und die intensive öffentliche Diskussion
Folgende Leitlinien und Zielen wurden formuliert, die bei der Orientierung halfen:
- Bewusstsein schärfen für den öffentlichen Raum,
- Bürger/innen frühzeitig in den Planungsprozess einbeziehen
- Identifikation mit dem Ort herstellen,
- Akteure und Projekte bündeln,
- Düsseldorfer City-Plätze als Netzwerk begreifen,
- ein vielfältiges Nutzungsangebot schaffen,
- Finanzierungsmodelle finden, z.B. Public Private Partnership, ISG, Förderprogramm „Ab in die Mitte“,
- Plätze bespielen, um Nutzungsmöglichkeiten und Potentiale zu finden und stärken,
- individuelle Handlungskonzepte für die jeweiligen Orte herausarbeiten!
- Das Stadtplanungsamt übernahm dabei die Rolle des Moderators und Koordinators. Ein ideales Ziel war, eine „Intendanz des öffentlichen Raumes“ zu etablieren.
Die Initiative für den öffentlichen Raum in Düsseldorf bekam mit der geschützten Marke PLATZ DA! einen Namen, einen Schriftzug, eine Farbe, die Grundlage für eine äußert beliebte und erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit wurde.
Aus dem Ansatz der künstlerischen Intervention und der Partizipation wurden die „PLATZ DA! Sommerauftritte“ entwickelt. Zwischen 2003 und 2006 fanden vier Veranstaltungsreihen statt, die zu der Erkenntnis führten, dass „ein Platz so gut ist, wie er schöne Erinnerungen hinterlässt.“
Allein 2005 gestalteten rund 300 Akteure über 100 Aktionen im ganzen Stadtgebiet. Gefördert wurden die Sommerauftritte durch „Ab in die Mitte“. Eine PLATZ DA! geförderte Veranstaltungsreihe im Glashaus auf dem Worringer Platz erhielt eine Anerkennung im Rahmen des Robert-Jungk-Preises.
PLATZ DA! hatte den soziokulturellen Aspekt mit den Komponenten Kommunikation und Partizipation im öffentlichen Raum sichtbar, erlebbar, bewusster gemacht. Es bleibt eine gute Erfahrung zu wissen, dass die Menschen Freude am öffentlichen Raum haben und diese auch zeigen.
Planer und Nutzer wurden zu vertrauensvollen Partnern. Die Atmosphäre der PLATZ DA! Sommerauftritte gab eine gute Grundlage für eine partnerschaftliche und konstruktive Planungskultur.
Bei den zahlreichen Projekten im gesamten Stadtgebiet wird diese Planungs- und Stadtkultur ständig neu auf die Probe gestellt. Wenn viele Menschen „mitspielen“, die Stadt erleben, gestalten und genießen, erinnert das an PLATZ DA! dem Zeichen für Düsseldorfer Platzkultur!