Die Schadowstraße zählt zu den wichtigsten Einkaufsstraßen der Landeshauptstadt Düsseldorf. Durch den Bau der Wehrhahn-Linie war sie die letzten Jahre jedoch stark durch den Baustellenbetrieb gezeichnet. Ziel ist, die Schadowstraße nach Abschluss des U-Bahn-Baus wieder zu einer höchstwertigen Einkaufslage und einem attraktiven öffentlichen Raum zu gestalten. Im Rahmen eines Gutachterverfahrens entstanden fünf Gestaltungskonzepte für die beliebte Einkaufsmeile, die von den Planern in einer öffentlichen Präsentation vorgestellt wurden. Die Empfehlungskommission, benannt durch den Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung, hat die Entwürfe am Freitag, 9. September 2016 bewertet und den Entwurf des Teams Bruun & Möllers zur Realisierung vorgeschlagen.
Der Entwurf der Planungsgemeinschaft überzeugte die Jury sowohl durch die innovativen Gestaltungsideen für den öffentlichen Raum, als auch durch eine klare Zonierung des Straßenquerschnitts und dadurch sicheren Führung des vorgegebenen Radweges. Einen ganz eigenen Charakter für die Schadowstraße werden auch die vorgeschlagenen Bäume erzeugen. Sie wurden bewusst nicht in einer linearen Allee angelegt, sondern in lockeren Gruppen arrangiert. Weitere Identität stiftende Merkmale sind die Materialwahl – ein Terrazzo-Asphalt in Kombination mit dem bewährten Kö-Bogen-Pflaster – sowie leuchtend gelbe Sitzskulpturen, die auch im Nachtbild Akzente setzen.
Weitere Informationen zum Verfahren
Die Teilnehmer
Für die Neugestaltung der Schadowstraße hat der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung am 13.04.2016 die Auslobung eines Wettbewerbsverfahrens mit fünf interdisziplinären Planerteams beschlossen. In einem vorgeschalteten Bewerbungsverfahren haben sich folgende Teams bestehend aus Landschaftsarchitekten, Verkehrsplanern, Lichtplanern und Künstlern qualifiziert:
Team 1:
club L94 Landschaftsarchitekten (Köln) mit Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft und Stefan Sous
Team 2:
COBE Berlin (Berlin) mit HOFFMANNLEICHTER Ingenieurgesellschaft, STOEBO - Bogman&Störmer und Arup Deutschland
Team 3:
Bruun & Möllers Landschaftsarchitekten (Hamburg) mit topp.plan: Stadt.Verkehr.Moderation, Klaus Duschat und Peter Andres - Beratende Ingenieure für Lichtplanung
Team 4:
WES GmbH LandschaftsArchitektur (Hamburg) mit IPL CONSULT Potthoff + Fürnkranz Ingenieurpartnerschaft und Manuel Franke
Team 5:
scape Landschaftsarchitekten (Düsseldorf) mit Lindschulte + Kloppe Ingenieurgesellschaft, Atelier Oliver Gather und Burghard Wand Lichtplanung
Hintergrund zur Planungsaufgabe
Das Planungsgebiet umfasst im Wesentlichen den östlichen Abschnitt der Schadowstraße von der Bleichstraße bis zur Tonhallenstraße. Der westliche Abschnitt, die heutige Fußgängerzone, und der anschließende Bereich bis zur Bleichstraße sind bereits Bestandteil der Kö-Bogen-Planung. Ein grundlegendes Kriterium ist daher die Anbindung der östlichen Schadowstraße an das Projekt Kö-Bogen.
Grundlage der Aufgabenstellung waren auch die Ergebnisse aus den vorangegangenen Bürgerbeteiligungen im Herbst 2012 und 2015. Nach einem umfangreichen Dialogverfahren zur verkehrlichen Gestaltung im November 2012 wurde von den politischen Gremien der Landeshauptstadt Düsseldorf folgender Beschluss gefasst:
„Die Schadowstraße wird zu Geschäftszeiten zur Fußgängerzone. Ausgenommen ist die Zufahrt zum Parkhaus Bleichstraße, die von der Tonhallenstraße / Jacobistraße aus erfolgt. Außerhalb der Geschäftszeiten ist der Kfz-Verkehr als Einbahnstraße (von West nach Ost) zulässig. Radverkehr ist zu allen Uhrzeiten in beide Richtungen erlaubt und soll in der Mitte der Schadowstraße gebündelt werden.“
In dem breit angelegten Beteiligungsverfahren 2015 ging es um die konkrete Ausgestaltung der Einkaufsstraße. Es galt Ideen und Anregungen zu sammeln, um die besondere Charakteristik der Schadowstraße herauszuarbeiten, zu stärken und weiter zu entwickeln.
Erste Impulse und Denkanstöße kamen von vier Düsseldorfer Künstlerinnen und Künstlern, die sich bereits einen Namen im Bereich "Gestaltung im öffentlichen Raum" gemacht haben: Manuel Franke, Armin Hartenstein, Andrea Knobloch und Thomas Stricker. Zur Entwicklung eines konkreten Gestaltungskonzeptes für die Schadowstraße beschloss der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung für 2016 ein weiteres Verfahren zu initiieren, indem interdisziplinäre Teams Entwurfsvarianten entwickeln sollten.