Masterplan Industrie Düsseldorf: Mit Dynamik in die Zukunft

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Mit großer Dynamik, geschärften Aktionsfeldern und verstärkten Kooperationen vor allem im Bereich der Digitalisierung soll Düsseldorfs "Masterplan Industrie" vorangetrieben werden. Oberbürgermeister Thomas Geisel, Prof. Dr. Ulrich Lehner, Präsident der IHK Düsseldorf, sowie die übrigen Vertreter des Steuerungskreises "Masterplan Industrie" sind am Freitag, 27. November, im Rathaus zusammengekommen, um die Ergebnisse der Arbeitsgruppen im Jahr 2015 zu analysieren.

Der "Masterplan Industrie" ist eine Initiative, die im Jahr 2011 gemeinsam von Stadt, IHK, Industrieunternehmen, Verbänden und Vereinen ins Leben gerufen wurde, um Düsseldorf als wichtigen Industriestandort zu sichern. Regelmäßig treffen sich Arbeitsgruppen mehrfach im Jahr zu verschiedenen Themenbereichen. Zum Ende eines jeden Jahres tagt der Steuerungskreis und zieht eine Bilanz der Arbeit des abgelaufenen Jahres und gibt zudem einen Ausblick auf das kommende. Richtige Rahmenbedingungen für erfolgreiches Arbeiten.

"Die Industrie ist mit rund 50.000 Arbeitsplätzen und fast 1.500 Betriebsstätten in Düsseldorf nach wie vor die größte Teilbranche und damit ein überaus wichtiges Standbein für unsere Wirtschaft", sagte OB Geisel und ergänzt: "Der Masterplan Industrie steht für die gute Zusammenarbeit zwischen der Stadt und den hier ansässigen Unternehmen. Wir wollen mit dem Masterplan Industrie auch weiterhin gemeinsam mit Branchenvertretern und allen wichtigen Beteiligten, wie der IHK, Lösungen für die Bereiche Innovation, Infrastruktur und Flächen suchen, um die für uns so wichtigen Industriebetriebe am Standort zu sichern. Vor allem aber wollen wir ihnen auch in Zukunft die richtigen Rahmenbedingungen für erfolgreiches Arbeiten bieten."

Die Industrie am Standort ist forschungs- und wissensintensiv, hier werden nicht nur Produkte für den Weltmarkt gemacht, sondern Innovationen weiter verkauft. Zudem bilden Industrieunternehmen unter anderem die Basis für die Ansiedlung weiterer Firmen – zum Beispiel aus dem Dienstleistungssektor. Das fängt bei Forschung und Entwicklung an, geht weiter über Versicherungen, Finanzierungen, Beratung und hört bei der Werbung noch lange nicht auf.

Nach fünf Jahren Masterplan Industrie sollen künftig die Ziele der Arbeitsgruppen und die Ausrichtung der Aktionsfelder geschärft werden und die industriespezifischen Kernthemen des Masterplans nochmals stärker in den Fokus rücken. OB Thomas Geisel. "Wir haben uns zur Reduzierung der Arbeitsgruppen auf die Themenfelder Flächen/Infrastruktur, Technologie/Clusterpolitk, Energie und Industrieimage geeinigt, in denen wir in den vergangenen Jahren beachtliche Ergebnisse erzielen konnten. Alle Beteiligten sind sich daher einig, diesen aktiven Austausch zwischen Stadt und Industrie fortzusetzen, um den Industriestandort auch weiterhin zu stärken und aktiv zu gestalten."

Bei einigen Bereichen hat sich herausgestellt, dass sie sich nicht eindeutig auf die Industrie fokussieren lassen, sondern ebenso für andere Wirtschaftszweige gelten, wie beispielsweise die Maßnahmen zur "Rekrutierung von Auszubildenden" oder andere arbeitsmarktpolitische Fragestellungen. Das allgemein wichtige Thema "Arbeitsmarkt" wird zukünftig in einem neuen "Forum Wirtschaft und Arbeit" weiter behandelt werden. Darin werden sich Stadt, DGB und IHK gemeinsam mit den übrigen Akteuren einbringen.

Ausbau der Kooperation

IHK-Präsident Prof. Dr. Ulrich Lehner ergänzt: "Diese Dynamik des Düsseldorfer Masterplans ist umso bemerkenswerter, da auch im fünften Jahr keine Ermüdungserscheinungen festzustellen sind. Dies ist im nationalen Vergleich beachtlich: Andere Metropolen wie Hamburg, Berlin und Köln haben ähnliche Pläne aufgestellt. Dabei hakt es dort an der einen oder anderen Stelle."

Für 2016 sieht der IHK-Präsident die folgenden Aufgabenfelder: "Die deutsche Wirtschaft lebt als Hochlohnland von Innovationen. Unsere Aufgabe ist es, den Standort Düsseldorf auch in dieser Hinsicht attraktiv für Unternehmen zu halten und zu gestalten. Dabei geht es um die Frage, welche technologischen Trends und Entwicklungen die Wertschöpfung von morgen sichern und welchen Beitrag die Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Industrien dazu leisten können.Der Ausbau der Kooperation zwischen Wissenschaft und Forschung sowie den Unternehmen ist eines unserer Kernthemen für das kommende Jahr!"

Flächenvorsorge und regionale Zusammenarbeit

Die Versorgung der Betriebe mit Gewerbe- und Industriegrundstücken bleibt eine der wichtigsten Aufgaben im Masterplan Industrie. In Düsseldorf besteht zwar ein beachtliches Reserveflächenpotenzial von 80 Hektar, das jedoch den Bedarf von 90 Hektar nicht ganz decken kann. Dies gilt insbesondere für den Bedarf an Flächen für Industrie und Logistik. Für Flächenbedarfe, die vor diesem Hintergrund in Düsseldorf nicht gedeckt werden können, wird dabei ein interkommunaler Flächenausgleich im Zuge der Neuaufstellung des Regionalplanes in Betracht gezogen.

Dazu OB Thomas Geisel: "Die interkommunale Zusammenarbeit war und ist die Grundlage der Regionalplanung, ob bei Wohnstandorten oder überregionalen Gewerbestandorten. Gemeinsam mit unseren Partnern in der Region wird es uns gelingen, den für die Industrie nötigen Flächenbedarf darzustellen. Grundsätzlich werden alle industriellen Kernbereiche in Düsseldorf erhalten beziehungsweise weiterentwickelt werden. Dies wurde bereits durch die Anmeldungen von gewerblich-industriellen Bereichen zur Neuaufstellung des Regionalplans vom Rat beschlossen." (Siehe auch Stichwort: Regionalplan)

Ausblick – Digitalisierung und Innovationsfähigkeit

Die Digitalisierung von Unternehmen voranzubringen und ihre Innovationsfähigkeit zu stärken – das haben sich IHK und Stadt für 2016 gemeinsam auf die Fahnen geschrieben. Die Strategie Industrie 4.0 – Digitalisierung und Innovationsschub – soll auch in den kommenden Jahren weiter dafür sorgen, dass Düsseldorfs Industrieunternehmen Weltmarktführer in vielen Bereichen sind und bleiben. Dabei wird verstärkt an der Verzahnung der old economy (alteingesessene, erfolgreiche Unternehmen) mit der new economy (Start-Ups) gearbeitet.

Stichwort Regionalplan

Der Regionalplan für die Planungsregion Düsseldorf ist ein regionaler Entwicklungsplan, früher bekannt unter dem Namen Gebietsentwicklungsplan. Er wird aktuell neu aufgestellt, die derzeit gültige Fassung stammt aus dem Jahr 1999. Der Regionalplan baut auf Analysen und Prognosen zum Bedarf an Siedlungsflächen (Wohnen, Gewerbe, Industrie und Büro) auf. Er weist dabei den Gemeinden entsprechende Flächenausweisungen zu.