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Feuerwehr
Feuerwehr Düsseldorf übt technische Rettung in Zusammenarbeit mit der Rheinbahn
Simulation im U-Bahnhof Pempelforter Straße/Übungen in acht Nächten
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Gemeinsam üben für den Ernstfall: Feuerwehr Düsseldorf und Rheinbahn proben in acht Nächten das Vorgehen bei Unfällen in der U-Bahn. Für die technische Rettung wurde eine eingeklemmte Person unter einer Bahn simuliert, die befreit werden musste. Ziel der Übungen war es, die bestehenden Einsatzkonzepte der Feuerwehr Düsseldorf in Zusammenarbeit mit der Rheinbahn anzuwenden. Zudem konnten sich die rund 30 Einsatzkräfte mit den örtlichen Gegebenheiten der Düsseldorfer U-Bahn vertraut machen. Um den regulären Betrieb der Rheinbahn nicht zu stören, fanden die Übungen in den frühen Morgenstunden statt – so auch am Dienstag, 14. Oktober 2025.
"In jedem Jahr bietet sich unseren Einsatzkräften die wertvolle Möglichkeit, an einem der U-Bahnhöfe im Stadtgebiet realitätsnah zu üben. Wir können in diesem Zuge auf die spezifischen Gegebenheiten vor Ort eingehen und die Funktionalität unserer Einsatzkonzepte erproben", erklärt der Direktor der Feuerwehr, David von der Lieth. "Im Ernstfall muss jeder Handgriff sitzen. Die regelmäßigen Übungen helfen uns, Einsatzabläufe zu optimieren und bei Bedarf an die spezifischen Anforderungen anzupassen. Die sehr gute und professionelle Zusammenarbeit der Rheinbahn und der Feuerwehr wird in diesem Zuge weiter ausgebaut", lobt der Leiter der Feuerwehr.
Für die Rheinbahn ist Sicherheit dauerhaft ein Schwerpunkt-Thema: Gemeinsam mit Partnern arbeitet sie in vielen Initiativen mit daran, die Sicherheit in ganz unterschiedlichen Szenarien zu verbessern. Patrick Hartmann, der auf Seiten der Rheinbahn die Einsätze des Unfallhilfsteams steuert, hebt die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit der Feuerwehr hervor: "Im Ernstfall muss schnell, entschlossen und koordiniert gehandelt werden. Die Absprachen müssen passen. Das macht die regelmäßigen Übungen mit unseren Partnern so wertvoll. Als Rheinbahn tragen wir Verantwortung – für unsere Fahrgäste, aber auch für unsere Kolleginnen und Kollegen. Sicherheit genießt dabei oberste Priorität."
Das diesjährige Einsatzszenario
In diesem Jahr wurde ein Unglücksfall am U-Bahnhof Pempelforter Straße simuliert: Eine am Bahnsteig stehende Person wurde von einer einfahrenden Bahn erfasst und fiel ins Gleisbett. Als die Bahn zum Stehen kam, war die Person unter dem zweiten Wagen im Bereich der Kupplung, die die beiden Wagen verbindet, eingeklemmt. Für die Befreiung der Person war eine technische Rettung erforderlich. Neben dem Patienten musste auch der Fahrer versorgt werden. Im Übungsszenario waren keine weiteren Personen an dem Unfall beteiligt.
Ablauf der Übung
Die Übung begann mit der Alarmierung der Einsatzkräfte: Der Fahrer der U-Bahn bemerkte beim Einfahren den Personenschaden und alarmierte über die Leitstelle der Rheinbahn die Feuerwehr. Nur wenige Augenblicke später trafen die ersten Einsatzkräfte am Treppenabgang des Bahnhofs ein. Sofort begaben sich die ersten Trupps auf das gemeldete Gleis, erkundeten die Lage und verschafften sich einen Überblick. Zeitgleich wurde das benötigte Material zur Befreiung der Person bereitgestellt. Da die Einsatzstelle nicht mit Fahrzeugen erreichbar ist, wurde der Transport des Materials durch die Einsatzkräfte vorbereitet.
Im Rahmen der Erkundung konnte der Einsatzleiter das gemeldete Bild bestätigen: Eine Person war unter dem zweiten Wagen im Bereich der Kupplung eingeklemmt. Die Feuerwehr übernahm umgehend die Erstversorgung der verletzten Person und brachte das Material zum Gleis. Parallel dazu stellte der Rettungsdienst sein Equipment für die anschließende medizinische Versorgung bereit und übernahm die Betreuung des Fahrers.
Um die eingeklemmte Person befreien zu können, war es zunächst notwendig, die beiden Wagen zu trennen und den vorderen wegzufahren. Anschließend kam ein technisches Gerät zum Anheben des Wagens zum Einsatz. Stückweise hoben die Einsatzkräfte den Wagen an, bis die Person befreit war. Bei diesem technischen Einsatz stand neben der Rettung vor allem die Sicherheit der Einsatzkräfte im Fokus. Um ein Abrutschen des Fahrzeugs zu verhindern, erfolgte eine sogenannte Unterbauung. Ziel war es, das sichere Anheben der Bahn zu gewährleisten. Alle Maßnahmen waren aufeinander abgestimmt und ermöglichten eine schnelle und sichere Rettung.
Sobald der Patient befreit war, erfolgte die weitergehende medizinische Versorgung sowie der Transport in den Rettungswagen. Mit der Übergabe des Patienten hieß es nach gut 45 Minuten: Übungsende. Unmittelbar danach begannen die Kräfte mit dem Zusammenpacken des Materials auf die Feuerwehrfahrzeuge, um für weitere Einsätze bereit zu sein. Im Anschluss erfolgte eine Einsatznachbesprechung.
Hintergrund
Die Feuerwehr Düsseldorf führt in Zusammenarbeit mit der Rheinbahn und deren Unfallhilfsteam pro Jahr mehrere Übungen zur Schulung des Einsatzpersonals durch. Zur Abbildung der unterschiedlichen Einsatzschwerpunkte wechselt das Einsatzszenario jährlich. Den Einsatzkräften wird damit die Möglichkeit geboten, in regelmäßigen Abständen sowohl die technische Hilfeleistung als auch die Brandbekämpfung an Anlagen der Rheinbahn zu üben. Erstmalig fand eine solche Übung im Jahr 2001 statt und wird seitdem fortlaufend durchgeführt. Zwar ist eine technische Rettung in unterirdischen Tunnelanlagen der Stadtbahn selten, jedoch erfordert sie eine umfassende strategische Vorplanung durch alle beteiligten Einsatzkräfte.
Fotos von der Übung unter: https://duesseldorf.canto.de/b/OVEQ5
Ein Video zu diesem Thema wird im Laufe des Tages auf YouTube veröffentlicht unter: www.youtube.com/stadtduesseldorf