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Kultur Veranstaltungen

Lu Xun besucht Heinrich Heine

Eine chinesische Delegation der Lu-Xun-Culture-Foundation aus Shanghai ist vom 12. bis zum 14. November in Düsseldorf zu Gast


Erstellt:
Redaktion: Meissner, Valentina

Düsseldorf ist für China nicht nur als Wirtschaftsstandort wichtig, sondern auch die Kultur zieht immer stärker an: Vom 12. bis zum 14. November wird eine Delegation der Lu-Xun-Culture-Foundation mit ihrem Präsidenten Zhou Ling Fei, dem Enkel des chinesischen Dichters Lu Xun, die Landeshauptstadt besuchen. Mit einem vielfältigen Programm über Lu Xun und Heinrich Heine soll der kulturelle und wissenschaftliche Austausch gefördert und die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Düsseldorf und der Volksrepublik China intensiviert werden.

Lu Xun, geboren 1881 in Shaoxing, gestorben 1936 in Shanghai, gilt als der "Vater der modernen chinesischen Literatur". Er bezog sich in seinem Werk stark auf den deutschen Dichter Heinrich Heine. Bereits im Frühjahr 2019 war eine Düsseldorfer Delegation aus Kultur und Politik einer Einladung der Lu-Xun-Culture-Foundation nach China gefolgt. Mit dem Gegenbesuch der Chinesen soll nun im Zug der Lu-Xun- und Heinrich-Heine-Forschung ein weiterer Brückenschlag für den kulturellen Austausch zwischen den Städten Düsseldorf, Shaoxing und Shanghai erfolgen. Eingeladen haben die Stadt Düsseldorf, das Düsseldorfer Konfuzius-Institut, das Heinrich-Heine-Institut und die Heinrich-Heine-Gesellschaft sowie die Heinrich-Heine-Universität (Haus der Universität).

Der Besuch startet am morgigen Dienstag, 12. November, mit einem Rundgang durch die Stadt, der vom Heinrich-Heine-Institut für die chinesischen Gäste organisiert wird. Der Rundgang beginnt um 14 Uhr am Heinrich-Heine-Denkmal an der Haroldstraße 26. Der Schauspieler Thomas Karl Hagen wird dort Heine-Gedichte rezitieren. Es geht über das Stadtmuseum, Maxhaus, Rheinufer und Rathaus auch zum Heine-Geburtshaus an der Bolkerstraße. Der offizielle Empfang im Rathaus mit einer Begrüßung durch Bürgermeister Wolfgang Scheffler findet am Mittwoch, 13. November, 11 Uhr, statt. Zudem gibt es ein kulturelles Programm zu den Dichtern Lu Xun und Heinrich Heine. Am Nachmittag sind ab 14 Uhr alle Interessierten eingeladen, an einem Symposium im Haus der Universität am Schadowplatz teilzunehmen. Dort wird eine kleine Ausstellung zu Lu Xun eröffnet. Am dritten Tag, Donnerstag, 14. November, 14 Uhr, ist die chinesische Delegation zu einer Führung durch die Dauerausstellung des Heinrich-Heine-Instituts, Bilker Straße 12-14, eingeladen. Am Nachmittag spielt die Pianistin Frederike Möller Heine-Lieder. Um 16 Uhr wird es eine Lesung der Gedichte Heines in chinesischer Sprache und die Eröffnung der Ausstellung "Heine und Lu Xun" geben.

Der bisherige Kulturaustausch zu Lu Xung und Heinrich Heine
Die Lu-Xun-Gesellschaft vertritt mit Lu Xun den wohl bedeutendsten chinesischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Er war Autor, Naturwissenschaftler, Gesellschaftskritiker, Staatsdiener (Bildungsministerium, Universitätspräsident). Die Lu Xun-Gesellschaft hatte vom 12. bis zum 18. Mai 2019 eine Düsseldorfer Delegation aus Politik und Wissenschaft nach Peking (Bejing), Shaoxing und Shanghai zu einem interkulturellen Dialog über "Heinrich Heine und Lu Xun" eingeladen. Zu der Delegation zählten Bürgermeister Wolfgang Scheffler, Dr. Sabine Brenner-Wilczek, Direktorin Heinrich-Heine-Institut, Dr. Cord Eberspächer, Direktor Konfuzius-Institut, Priv.-Doz. Dr. Christoph auf der Horst, Heinrich-Heine-Universität, und Dr. Martin Roos, Heinrich-Heine-Gesellschaft.

Auf drei Symposien an der Bejing Foreign Studies University, Institute for Global History, der Zhejiang Yuexiu University of Foreign Languages, Shaoxing und der Shanghai International Studies University, Shanghai, diskutierten chinesische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit den deutschen Gästen die Bedeutung von Heines Werk für das sozial-revolutionäre Engagement und Schreiben Lu Xuns. Tenor dieser Gespräche war, dass die Erforschung von Person und Werk Lu Xuns in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckt – im Gegensatz zur chinesischen Heine-Philologie – und viel stärker betrieben werden müsste.

 

Die Lu-Xun-Foundation
Lu Xuns Vermächtnis wird heute von der Lu-Xun-Stiftung in Shanghai verwaltet. Der Generalsekretär der Stiftung, Zhou Ling Fei, der Enkel Lu Xuns, organisiert seit 2011 die sogenannten Meister-Dialoge, darunter "Lu Xun und Victor Hugo", Frankreich 2014; "Lu Xun und Tolstoi", Russland 2015; "Lu Xun und Tagore", Indien 2016; "Lu Xun und Soseki Natsume", Japan 2017; und "Lu Xun und Dante", Italien 2018.

 

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