Grundsteinlegung für das Haus der Jugend

| Jugend

So soll der Neubau an der Lacombletstraße aussehen, Animation: bap - Hetschold, Kurz PartGmbB Architekten.

Grundsteinlegung mit (v.l.) Jugendamtsleiter Johannes Horn, Oberbürgermeister Dr. Stefan Keller, Stadtdirektor Burkhard Hintzsche und Stefan Keulen, Geschäftsführer des Generalunternehmers Derichs und Konertz, Foto: Meyer.

Blick auf das Gelände, Foto: M. Meyer.

Der Innenhof des geplanten Bauprojekts, Animation: bap - Hetschold, Kurz PartGmbB Architekten.

Die Zeitkapsel, Foto: Meyer.

Das Bauprojekt soll im Frühjahr 2022 fertig sein, Foto: Meyer.

Das Haus der Jugend wird neu gebaut. Die Grundsteinlegung für das Bauvorhaben an der Lacombletstraße 10 in Düsseltal fand am Dienstag, 2. Februar, statt. Zum Projekt gehören eine Kindertagesstätte, ein Neubau mit Auszubildenden-Wohnungen, Büro- und Seminarräume für den Jugendring Düsseldorf und die Junge Aktionsbühne (JAB) sowie ein Café und ein Konzertraum.

Aufgrund der aktuellen Corona-Beschränkungen wurde auf eine öffentliche Zeremonie bei der Grundsteinlegung verzichtet. Stattdessen sendeten die Beteiligten per Videobotschaft einzeln Grußworte. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller hat eine Zeitkapsel mit Tageszeitung, einem Set Münzen, einer Liste der Projektbeteiligten, mit dem aktuellen Informationsheft des Jugendrings sowie mit einem Satz an Plänen des Neubaus in dessen Grundstein gelegt und diesen verschlossen.

Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller: "Mit der heutigen Grundsteinlegung führen wir die Erfolgsgeschichte des Hauses der Jugend fort. Diese Institution ist ein historisch wichtiger Ort für unsere Stadt und hat sie kulturell geprägt. Die vorgesehene Vernetzung von Nachbarschaft, Azubi-Wohnen, sozialen Angeboten und Kultur wird auch als Vorbild dienen zur künftigen Stärkung des sozialen Zusammenhalts in den Quartieren."

Stadtdirektor Burkhard Hintzsche: "Das Haus der Jugend hat nicht nur eine lange Tradition mit vielen schönen Erinnerungen, sondern stand und steht auch für innovative  Weiterentwicklungen in der Düsseldorfer Kinder- und Jugendhilfe. Aus vielen Ideen wird jetzt ein Neubau für die bisherigen Nutzer, eine Heimat für Auszubildende, die dort wohnen, und ein Ort, an dem Kinder bis zum Eintritt der Schulpflicht gefördert werden können."

Michael Köhler, technischer Geschäftsführer der IPM: "Das Haus der Jugend ist ein sehr wichtiges und wegweisendes Projekt für die Kinder- und Jugendförderung der Landeshauptstadt Düsseldorf. Wir freuen uns, dass wir als IPM nun knapp ein Jahr nach dem Ratsbeschluss die Grundsteinlegung begehen können. Trotz der widrigen Umstände konnten wir bisher sowohl den engen Zeitplan als auch das Budget einhalten."

Realisiert wird das Vorhaben unter der Federführung der städtischen Tochtergesellschaft Immobilien Projekt Management Düsseldorf GmbH (IPM). Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 15,3 Millionen Euro. Der Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf fasste einen entsprechenden Finanzierungsbeschluss in seiner Sitzung am 6. Februar 2020. Das neue Gebäude wird voraussichtlich im Frühjahr 2022 fertiggestellt und kann spätestens  im Juli 2022 in Betrieb genommen werden. Der 1958 errichtete Bestandsbau des traditionsreichen Hauses der Jugend war marode und entsprach nicht mehr den heutigen Anforderungen. Er wurde im Juli und August 2020 abgerissen.

Der Neubau bietet sowohl dem Jugendring, der Arbeitsgemeinschaft der Düsseldorfer Jugendverbände, als auch der Jungen Aktionsbühne Platz. Für die eigenen Projekte des Jugendrings wie das Jugendportal YouPod, das Fan-Projekt oder die Servicestelle Partizipation stehen unter anderem Büros und Seminarräume zur Verfügung. Der Veranstaltungsbereich für 200 Personen mit Küche und Café wird vom Jugendring wie auch der Jungen Aktionsbühne genutzt werden. Er steht künftig für Seminare und Schulungen sowie für Angebote im Rahmen der Düsselferien zur Verfügung. Außerdem wird die lange Tradition der Musikkonzerte der JAB fortgesetzt. Bei Veranstaltungen wie "Meets and Beats" bekommen hier insbesondere neue und aufstrebende Künstlerinnen und Künstler eine Bühne.

Darüber hinaus wird eine viergruppige Kita mit 70 neuen Plätzen für Kinder geschaffen, davon 22 für unter Dreijährige und 48 für über Dreijährige. Im Stadtbezirk 2 werden dringend entsprechende Angebote benötigt, um den gesetzlichen Anspruch auf einen Betreuungsplatz der Kinder bis zum Schuleintritt zu sichern. Ergänzt wird das Bauprojekt durch 19 Apartments für Auszubildende, die mit diesem Angebot bei der Suche, Durchführung und dem erfolgreichen Abschluss eines Ausbildungsberufs unterstützt werden sollen.

Die Herausforderung, unterschiedliche Nutzergruppen störungsfrei in einem Gebäude zu organisieren, hat das Projektteam der IPM mit dem Architekturbüro bap - Hetschold, Kurz PartGmbB Architekten aus Witten in Zusammenarbeit mit Ingenieuren sowie den zukünftigen Nutzern durch eine flexible Grundrissstruktur bewältigt. Der Generalunternehmer Derichs und Konertz hat das Planerteam aus der Entwurfsphase übernommen und konnte gemeinsam mit allen Projektbeteiligten - trotz schwieriger äußerer Randbedingungen - bisher durch die Nutzung moderner Techniken wie zum Beispiel BIM und Lean Construction einen reibungslosen Bauablauf gewährleisten.

Die verschiedenen Funktionsbereiche werden rund um einen Innenhof organisiert. Dieser bietet den ankommenden Gästen eine einladende Fläche bevor sie das Gebäude betreten. Hierdurch wird das Gebäude kompakt gehalten, und die Flächenversiegelung wird auf das notwendigste beschränkt. Dies wird bei den Stellplätzen fortgeführt, indem sie mit Rasengittersteinen gestaltet werden. Durch zum Beispiel einem Abfahrtsmonitor für den ÖPNV sollen die Gäste motiviert werden, mit den öffentlichen Nahverkehrsmitteln anzureisen. Das Gebäude wird in Massivbauweise errichtet, das Dach erhält vollflächig eine Begrünung. Außerdem wird eine Photovoltaik-Anlage zur Eigenbedarfsdeckung errichtet. Im Erdgeschoss wird das Gebäude mit einer Holzfassade verkleidet. Dabei bleiben Flächen frei, die Jugendliche im Zuge eines Projektes mit Graffitti gestalten können. Die Lüftungsanlage wird zur Lärmvermeidung im Inneren des Gebäudes untergebracht.

Ein Video zu diesem Thema finden Sie im Laufe des Tages auf YouTube unter: www.youtube.com/stadtduesseldorf