HIV-Testaktion im Gesundheitsamt Düsseldorf

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Stellten die Postkartenaktion für HIV-Tests vor (v.l.): Personalrat Dirk Jehle, Gabriele Becker, Fachstelle Sexuelle Gesundheit, Prof. Dr. Andreas Meyer-Falcke, Beigeordneter für Gesundheit, Dr. Klaus Göbels, Leiter Gesundheitsamt. Foto Michael Gstettenbauer

Mit 20.000 dieser Postkarten wirbt das Gesundheitsamt für kostenlose und anonyme HIV-Tests. Foto: Michael Gstettenbauer

Anlässlich des diesjährigen Welt-AIDS-Tages (1. Dezember) startet das Düsseldorfer Gesundheitsamt eine Postkarten-Kampagne unter dem Motto "Schon getestet?". Mit 20.000 Postkarten, die kostenlos in Szene-Kneipen, Cafés, Bars, Kinos oder Fitnesscentern ausliegen, wird für die kostenlosen HIV-Tests der Beratungsstelle für sexuell übertragbare Krankheiten geworben. Die städtische Fachstelle Sexuelle Gesundheit ruft im Rahmen des Welt-AIDS-Tag 2019 zur Auseinandersetzung mit dem eigenen, ganz individuellen Risiko für eine Infektion mit dem HI-Virus auf. Sie ermuntert, bei Bedarf einen HIV-Test machen zu lassen.

Das Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Düsseldorf hat auch in diesem Jahr an der Europäischen HIV-Testwoche vom 22. bis zum 29. November 2019 teilgenommen. Sie ist eine Aktion der Initiative "HIV in Europa" und weist seit 2013 europaweit auf die Bedeutung des HIV-Tests hin. Die frühzeitige Kenntnis einer HIV-Infektion ist für Betroffene besonders wichtig, denn nur so sind diese in der Lage, rechtzeitig mit einer medikamentösen Therapie zu beginnen und dadurch den Infektionsverlauf günstig zu beeinflussen und schwere Verläufe zu verhindern. Unter diesen Voraussetzungen ist die Lebenserwartung mittlerweile annähernd normal.

Die Fachstelle Sexuelle Gesundheit des Gesundheitsamtes Düsseldorf befindet sich auf der Kölner Straße 180 und bietet vertrauliche Beratung und einen kostenfreien HIV-Test an, der anonymisiert durchgeführt wird. Der HIV-Test findet nach vorheriger online-Terminvereinbarung unter www.duesseldorf.de/gesundheitsamt/infektionskrankheiten/sti/hiv.html oder ohne Buchung eines Termins montags von 13 bis 14.30 Uhr statt.

Die Zahl der HIV-Infektionen in der Landeshauptstadt Düsseldorf schwankt von Jahr zu Jahr, ist aber insgesamt gesunken. Hatte das Robert-Koch-Institut 2013 insgesamt 68 Neuinfektionen registriert, stieg die Zahl im Jahr 2014 auf 74. Seitdem sank sie von 53 im Jahr 2015 auf 34 in diesem Jahr (Stand: 14. November). Allerdings ist mit Nachmeldungen zu rechnen. Der deutliche Rückgang der HIV-Neudiagnosen ist vermutlich auf die 2014 erfolgte Einführung des frühzeitigen Therapiebeginns nach HIV-Diagnose sowie der Zulassung der Präexpositionsprophylaxe (PrEP) Ende 2017 zurückzuführen. "Trotz des Rückgangs der Neuinfektionen und besserer Therapiemöglichkeiten bleibt HIV eine ernstzunehmende Bedrohung. 'Safer Sex' ist nach wie vor das Mittel der Wahl dagegen. Und wenn es dann doch passiert ist, bietet ein frühzeitiges Erkennen der Infektion die besten Chancen den weiteren Verlauf positiv zu beeinflussen. Unsere anonymen Test sind dabei hilfreich", rät der Beigeordnete für Gesundheit, Prof. Dr. Andreas Meyer-Falcke.

Stadtverwaltung geht mit gutem Beispiel voran

Die Landeshauptstadt Düsseldorf geht im eigenen Haus mit gutem Beispiel gegen eine Stigmatisierung von HIV-betroffenen Menschen voran. Um von HIV betroffene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein diskriminierungsfreies Bewerbungs- und Arbeitsumfeld zu bieten, setzt sie unter anderem auf Aufklärung. "Für die Landeshauptstadt Düsseldorf ist eine offene und vielfältige Kultur eine Bereicherung. Diese fördert auch einen angemessenen Umgang mit HIV am Arbeitsplatz. Nach heutigem Stand der Medizin ist HIV eine behandelbare Infektionskrankheit und bezogen auf die Ausübung einer beruflichen Tätigkeit vergleichbar mit anderen chronischen Erkrankungen. Daher ist heute auch die Mehrheit der Menschen, die mit HIV leben, erwerbstätig", stellt Dirk Jehle, Mitglied des Personalrats der Allgemeinen Verwaltung, fest.

In den Richtlinien der Stadtverwaltung zu HIV/Aids am Arbeitsplatz heißt es dazu unter anderem: "Die Landeshauptstadt Düsseldorf akzeptiert keine Diskriminierung von Menschen am Arbeitsplatz, die von HIV/Aids betroffen sind. Dem Grundsatz menschenwürdiger Arbeit entsprechend setzt sie sich dafür ein, ein Arbeitsklima der Vielfalt zu leben, in dem niemand auf Grund von Geschlecht, Rasse oder ethnischer Herkunft, Alter, Religion, sexueller Identität oder Behinderung diskriminiert, ausgegrenzt oder benachteiligt wird. (....) Die Landeshauptstadt Düsseldorf duldet keine diskriminierenden Handlungen oder 'Mobbing' gegenüber HIV-positiven Mitarbeitenden. Betroffene werden ausdrücklich ermutigt, sich gegen Diskriminierung und 'Mobbing' zur Wehr zu setzen. Ihnen wird empfohlen, gegenüber der diskriminierenden oder mobbenden Person klar zu machen, dass deren Verhalten als verletzend oder missachtend empfunden wird und das Arbeitsklima stört."