Kunstpalast erhält kapitale Schenkung

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Generaldirektor Felix Kremer, Kay Heymer (Leiter moderne Sammlung), Oberbürgermeister Thomas Geisel und Kulturdezernent Hans-Georg Lohe (v.l.n.r.) freuen sich über die Schenkung von Fritz Bagel (vorne), Foto: Anne Orthen.

Der Kunstpalast erhält ein wertvolles Geschenk: das Lichtrelief "Kleiner Urwald". Es handelt sich um ein Hauptwerk des Künstlers Heinz Mack, das im vergangenen Jahr einen Auktionsrekord erzielte. Die Schenkung des Düsseldorfer Unternehmers Fritz Bagel ist in der Geschichte des Kunstpalastes eine der wertvollsten Schenkungen eines künstlerischen Einzelwerks.

Im Herbst des vergangenen Jahres sorgte das Lichtrelief "Kleiner Urwald" von Heinz Mack für internationales Aufmerksamkeit. Das aus dem Jahr 1966 stammende Hauptwerk aus der Serie der Aluminiumreliefs, ein großformatiger Objektkasten mit einer Assemblage reflektierender Aluminiumgitter, erzielte einen Auktionsrekord. Erstmals überstieg der Preis für ein Kunstwerk des 1931 geborenen Heinz Mack die Millionengrenze.

"Ich bin sehr dankbar, aber auch stolz, dass wir mit der Schenkung von Kleiner Urwald ein Hauptwerk aus dem OEuvre von Heinz Mack für unseren Sammlungsbereich Moderne Kunst erhalten", freut sich Felix Krämer, Generaldirektor Kunstpalast. Heinz Mack lebt seit Jahrzehnten in der Region. Er hat 1957 in Düsseldorf gemeinsam mit Otto Piene die Zero-Kunstbewegung begründet, der sich vier Jahre später Günther Uecker anschließt. Macks Kunst - ob Skulptur, kinetisches Lichtrelief, Malerei oder Grafik - findet weltweit Anerkennung.

"Kleiner Urwald" ist in der Sammlung des Kunstpalastes eine schlüssige Ergänzung zu den bereits vorhandenen, aber formal strengeren Arbeiten von Heinz Mack, wie "Door of Paradise"oder "Lichtschleier". "Diese Schenkung ist," erläutert Krämer, "ein wichtiges Signal für uns und zeigt, dass der Kunstpalast als Bürgermuseum Profil gewinnt. Gerade in Zeiten begrenzter Ankaufsetats ist die private Unterstützung für die Erweiterung unserer Sammlung von großer Bedeutung für uns."

"Dass ich dazu beitragen konnte, dass dieses herausragende Werk der Zero-Kunst von Heinz Mack aus den sechziger Jahren in Deutschland bleibt und in meiner Heimatstadt im Kunstpalast der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann, erfüllt mich mit Freude", erläutert Fritz Bagel. "Meine Familie und ich sind seit Jahren mit Heinz Mack befreundet und nach wie vor von seiner Licht und Dunkel, Statik und Dynamik verbindenden Kunst fasziniert. Ich wünsche mir sehr, dass die Besucher des Kunstpalastes diese Faszination teilen."

"Keiner Urwald"gehört zu den formal freiesten Arbeiten von Heinz Mack in der Werkgruppe der Aluminiumreliefs, in der neben die immateriellen Lichteffekte auch Assoziationen zu Pflanzenformen in Erscheinung treten. Das Thema der Vegetation hat Mack nach diesem frühen Schlüsselwerk von 1966 in weiteren, teils großformatigen Werken wie "Der Garten Eden" (1976) oder dem Bühnenbild zu William Shakespeares Sommernachtstraum (1985) mehrfach wiederaufgegriffen, was die Relevanz der Arbeit
Kleiner Urwald im Gesamtwerk des Künstlers nachdrücklich unterstreicht.

"Diese private Schenkung von Fritz Bagel ist für den Kunstpalast ein Zeichen großer Wertschätzung für die hier geleistete Arbeit“, freut sich Oberbürgermeister Thomas Geisel. "Ich danke Fritz Bagel herzlich für diesen spektakulären Zuwachs zu der im Kunstpalast bereits auf hohem Niveau gesammelten Zero-Kunst. Und vor allem dafür, dass durch diese großzügige Gabe das Werk einem breiten Publikum zugänglich gemacht wird. Es ist ein schönes Beispiel für bürgerschaftliches Engagement in unserer Stadt, das hoffentlich Schule macht", fasst Oberbürgermeister Geisel zusammen.