"Luxus, Liebe, Blaue Schwerter. Faszination Rokoko"

| Kultur Veranstaltungen Erstellt von Meissner, Valentina

In einer Inszenierung mit historischen Porzellanen, Möbeln und Gemälden werden im Großen Saal des Palais Kostbarkeiten des Hetjens, der Galerie Röbbig sowie aus Privatsammlungen präsentiert.

Stellten die neue Sonderausstellung vor: (v. l.) Michael Röbbig-Reyes, Kurator Wilko Becker, Susanne Schmitt (Blumenhaus am Hofgarten) sowie Museumsleiterin Dr. Daniela Antonin

In einer Inszenierung mit historischen Porzellanen, Möbeln und Gemälden werden im Großen Saal des Palais Kostbarkeiten des Hetjens, der Galerie Röbbig sowie aus Privatsammlungen vom 21. September 2019 bis 19. Januar 2020 präsentiert

"Luxus, Liebe, Blaue Schwerter. Faszination Rokoko": Das Hetjens präsentiert bis zum 1. März seine neue Sonderausstellung

In einer Inszenierung mit historischen Porzellanen, Möbeln und Gemälden werden im Großen Saal des Palais Kostbarkeiten des Hetjens, der Galerie Röbbig sowie aus Privatsammlungen vom 21. September 2019 bis 19. Januar 2020 präsentiert

"Luxus, Liebe, Blaue Schwerter. Faszination Rokoko": Das Hetjens präsentiert vom 21. September 2019 bis 19. Januar 2020 seine neue Sonderausstellung

Dreiteiliger Tischbrunnen; Modell: Johann Gottlieb Kirchner, um 1727–1728; Bemalung: wohl Johann Gregorius Höroldt; Meissen; Hetjens – Deutsches Keramikmuseum

Pendule mit Schäferpaar; Modell: Johann Joachim Kändler, um 1744; Ausformung/Staffierung: um 1745; Meissen; Feuervergoldete Bronzemontierung: Frankreich, um 1755; Porzellanblüten, Frankreich; Sammlung Ernst Schneider;Hetjens – Deutsches Keramikmuseum

Kavalier am Schreibtisch; Modell: Johann Joachim Kändler, um 1740; Ausformung und Staffierung: um 1742–45; Meissen; Privatsammlung

"Dame auf Visitenstuhl mit Mops, Kavalier und Mohr"; sogenannte "Handkussgruppe"; Modell: Johann Joachim Kändler, 1737; Ausformung/Staffierung: um 1740; Meissen; Feuervergoldete Bronzemontierung: Frankreich, um 1755; Hetjens – Deutsches Keramikmuseum

Tabatiere mit Watteau-Szenen (außen) und Galanter Schäferin (innen); Meissen, um 1745; Bemalung: Philipp Ernst Schindler sen. (1694-1765); zeitgenössische Goldmontierung; Privatsammlung

Kommode mit floraler Marketerie; Pierre Roussel (Paris 1723–1782 Paris, Meister 1745); Paris, Epoche Louis XV., um 1755; Röbbig München

Der indiskrete Harlekin; Modell: Johann Joachim Kändler, um 1740, Ausformung und Staffierung: um 1745, Meissen, Privatsammlung

Der polnische Handkuss; Modell: Johann Joachim Kändler, 1743; Ausformung und Staffierung: um 1745; Meissen; Privatsammlung

Bourdalou (Pot de Chambre); mit Kakiemon-Dekor; Meissen, um 1726–28; Hetjens – Deutsches Keramikmuseum, Düsseldorf

Pendule mit Elefant; Paris, Epoche Louis XV., um 1750; Feuervergoldete Bronzemontierung; Zifferblatt bezeichnet: Jean-Baptiste Baillon; Privatsammlung

Dreifachtabatiere mit Mosaikdekor u. antikisierenden Szenen (außen) sowie Vertumne et Pomone nach François Boucher u. Porträts des Kurfürsten von der Pfalz und seiner Gemahlin (innen); Meissen, um 1750; Bemalung: Johann Martin Heinrici; Privatsammlung

Pendule Dame u. Kavalier; Modell: Johann Joachim Kändler, um 1737; Ausformung/Staffierung: um 1742–44; Meissen; Uhr: Gudin le Jeune (gest. 1789), Feuervergoldete, ziselierte Bronzemontierung, Paris, 1745–49; Porzellanblüten, Vincennes;Privatsammlung

In einer Inszenierung mit historischen Porzellanen, Möbeln und Gemälden werden im Großen Saal des Palais Kostbarkeiten des Hetjens, der Galerie Röbbig sowie aus Privatsammlungen vom 21. September bis 19. Januar 2020 präsentiert.

Das Hetjens - Deutsches Keramikmuseum, Schulstraße 4, zeigt sich im Jubiläumsjahr seines 110-jährigen Bestehens in  besonderer Pracht: Die Sonderausstellung "Luxus, Liebe, Blaue Schwerter" veranschaulicht die Faszination des Rokoko stilgerecht im Palais Nesselrode. In einer Inszenierung mit historischen Porzellanen, Möbeln und Gemälden werden im Großen Saal des Palais Kostbarkeiten des Hetjens, der Galerie Röbbig sowie aus Privatsammlungen vom 21. September bis 19. Januar 2020 präsentiert.

Das 18. Jahrhundert ist als "das Galante" bekannt. Keine andere Epoche wird derart mit Luxus und Raffinesse in Verbindung gebracht. Der nach dem alles dominierenden Muschelornament benannte "style rocaille" überwindet die Schwerfälligkeit des Barock und kommt insbesondere in der angewandten Kunst zum Ausdruck. Das Repräsentativ-Pompöse des Stils Louis XIV. verschwindet unter Louis XV. zugunsten von Intimität und Leichtigkeit. Im Rokoko wird das Interieur als Gesamtkunstwerk angesehen. Dessen einzelne Elemente wie Möbel, Gemälde und Porzellan sollen sich in ihrer Wirkung gegenseitig steigern, um auf diese Weise einen Gesamteindruck von größter Eleganz und Raffinesse zu erzielen.

Der Beginn der Herrschaft Louis XV. bescherte Frankreich eine Epoche des Friedens und wachsenden Wohlstands. Frankreich mit dem Hof in Versailles war zu dieser Zeit für ganz Europa stilbildend. In der Hauptstadt Paris offerierten die "marchands merciers", die Luxuswarenhändler, Kunstwerke, die weit über die Landesgrenzen hinaus Begehrlichkeiten weckten. Ein ganzer Wirtschaftszweig war damit beschäftigt, immer neue und raffinierte Kleinodien zu entwickeln, die das Verlangen nach Amüsement und Zerstreuung der zahlungskräftigen Käufer stillen konnten. Kunsthandwerker und Ebenisten schufen Objekte von besonders herausragender Qualität und Schönheit.

Im galanten Umgang der Zeit spielten auch kostbare Geschenke eine bedeutsame Rolle und wurden als "Galanteriewaren" bezeichnet. Glanz und Kostbarkeit standen bei den Galanteriewaren im Vordergrund. Ganz besonders im Werkstoff Porzellan haben diese verspielten Kostbarkeiten Ausdruck gefunden. Die Manufakturen wie Meissen, Nymphenburg und Sèvres wetteiferten in der Erfindung von verspielten Dosen, Flakons und Liebesgruppen. Um den Wert des "Weißen Goldes" zu unterstreichen, wurden die Meissener Porzellane in Paris in feuervergoldete Bronzen montiert und mit Porzellanblumen aus Vincennes geschmückt.

Prachtvolle Montierungen aus vergoldeter Bronze zieren auch die Möbel des Rokoko. Alle geraden Linien scheinen bei Kommoden und Schränken aufgelöst zu sein und werden durch wie scheinbar zufällig gewachsene Konturen ersetzt. Die Oberflächen erzählen mit feinsten Intarsien aus exotischen Hölzern oder glänzenden Lacken aus dem Fernen Osten ganze Geschichten.

In der Galerie Röbbig, München, Kooperationspartner und Hauptleihgeber, hat sich der Geist dieser Zeit bewahrt und der Besucher gewinnt einen Eindruck vom Luxus sowie von der Feinheit der Kunst des 18. Jahrhunderts.

Begleitend zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalog, der mit ausführlichen Erläuterungen die Hintergründe dieser prunkliebenden Zeit nachvollzieht.

Die Sonderausstellung steht unter der Schirmherrschaft von Prinzessin Ira von Fürstenberg und Prinz Amyn Aga Khan.

Rahmenprogramm zur Ausstellung:

Eröffnung:
Die Eröffnung der Sonderausstellung findet am Freitag, 20. September, 18 Uhr im Hetjens, Schulstraße 4, statt. Dr. Daniela Antonin, Direktorin, Hetjens - Deutsches Keramikmuseum, und Michael Röbbig-Reyes, Röbbig München, werden die Gäste begrüßen, bevor Dr. Wilko Beckmann, Kurator der Ausstellung, eine Einführung in die Schau geben wird.

Führungen durch die Sonderausstellung:
Samstag, 5.  Oktober, 15 Uhr; Mittwoch, 23. Oktober, 15 Uhr; Samstag, 2. November, 15 Uhr; Samstag, 14. Dezember, 15 Uhr.

Hetjens Extra: "Blumen, Liebe, Pure Schönheit - Faszination Naturgestaltung"
Eröffnung: Freitag, 20. September, 18 Uhr
Laufzeit: Samstag/Sonntag, 21./22. September, 11 bis 17 Uhr
Anlässlich der großen Rokoko-Ausstellung im Hetjens – Deutsches Keramikmuseum präsentieren Floraldesigner aus Düsseldorf und Umgebung in einer kleinen Ausstellung ihre Blumenliebe. Die 8.000 Jahre umfassende Sammlung des Hetjens bietet einen Formenschatz der Geschichte der Blumenkunst. Die Schau der Düsseldorfer und Neusser Blumendesigner widmet sich dieser Sammlung. Inspiration durch die Liebe zur Natur und der Umgang mit Blumen in zeitgerechten Formen sind hier ein besonderes Anliegen der Kunst der Floristen. Konzeption und Idee: Susanne Schmitt (Blumenhaus am Hofgarten) und Manfred Hoffmann (A la Casa del Fiore).