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Stadtgrün

Anhaltende Trockenheit zeigt Spuren im Stadtgrün

Gartenamt wässert 13.647 Bäume im Stadtgebiet zur Schadensbekämpfung


Erstellt:
Redaktion: Baumgarten, Malte Philipp

Nachdem bereits der April diesen Jahres extrem trocken ausfiel, ist auch der "Wonne-Monat" Mai mit prognostizierten 20 Millimetern Niederschlag viel zu trocken. Durch die bereits in den Jahren 2018 und 2019 zu verzeichnenden Niederschlagsdefizite sind die Schäden an der Vegetation im Düsseldorfer Stadtgebiet deutlich ablesbar. Mithilfe von regelmäßigen Wässerungen und dem Anbringen von Wassersäcken versucht das Gartenamt der Stadt Düsseldorf die Schäden jedoch in Grenzen zu halten.

Die Niederschlagsmengen in Düsseldorf, gemessen am langjährigen Monatsmittel der Referenzperiode 1981 bis 2010, lag im Januar 38 Prozent darunter, im außergewöhnlich nassen Februar 175 Prozent darüber. Im März waren es drei Prozent unter dem langjährigen Monatsmittel, wobei der Niederschlag vor allem zu Beginn des Monats fiel, was die Auswirkungen der Trockenheit im April verstärkte. Der Monat April war extrem trocken: Die Niederschlagshöhe lag 84 Prozent unter dem langjährigen Monatsmittel.

Während sich Rasenflächen und Wiesenbereiche nach Niederschlägen relativ schnell erholen, zeigen gerade die Bäume und Gehölze aufgrund der anhaltenden Trockenheit deutliche Vitalitätseinbußen. Durch den ungünstigen Wasserhaushalt steigt zum Beispiel die Anfälligkeit der Bäume für Schädlinge, etwa in Form von Pilzen und Insekten. Zudem ist eine vermehrte Trocken- und Totholzbildung in den Baumkronen festzustellen, die zu einem deutlich erhöhten Aufwand in der Verkehrssicherung führt. Die klimabedingten Auswirkungen auf den Baumbestand der Landeshauptstadt Düsseldorf stellt das Garten-, Friedhofs- und Forstamt auch in diesem Jahr wieder vor wachsende Aufgaben. Es ist zu befürchten, dass sich die Schadensbilanz nach den diesjährigen Baumkontrollen auch im Jahr 2020 weiter erhöhen wird.

Um dies zu kompensieren, hat das Gartenamt dieses Jahr bereits Ende April, und damit zwei Monate früher als 2019, mit ersten zusätzlichen Wässerungen von Jungbäumen und Bäumen an schwierigen Standorten begonnen. Bereits seit Ende April werden 13.647 Bäume im gesamten Stadtgebiet gewässert. Die zu wässernden Bäume wurden je nach ihrem Standort und ihrem Alter vier Kategorien zugeordnet.

  1. Jungbäume, die sich im ersten bis vierten Standjahr befinden und im Rahmen der Entwicklungspflege durch Unternehmen gewässert werden (2.677 Bäume)

  2. Jungbäume im fünften bis zehnten Standjahr nach der Pflanzung (3.749 Bäume)

  3. Bäume auf Extremstandorten, wie zum Beispiel auf Tiefgaragen oder Bäume, die durch deutliche Trockenheitsschäden bereits geschwächt sind (5.830 Bäume)

  4. Jungbäume, die sich im ersten bis vierten Standjahr befinden, aber nicht durch Unternehmerpflege abgedeckt sind (1.391 Bäume).

Die Wässerung erfolgt mit eigenem Personal und zusätzlich beauftragten Firmen des Garten- und Landschaftsbaus. Für die zusätzlichen Wässerungen von 7.980 Bäumen durch beauftragte Firmen stehen 500.000 Euro zur Verfügung.

Besonders dankbar ist das Gartenamt für den tatkräftigen Einsatz vieler Düsseldorfer Bürger, die dem Appell der Stadt folgen und die Jungbäume vor ihrer Haustür wässern. Hierfür wurden wieder Wassersäcke zur Verfügung gestellt, die nach Anforderung von Mitarbeitern des Gartenamtes angebracht wurden. Durch die zusätzlichen Wässerungen kann versucht werden, die größten Schäden von den Bäumen abzuwenden.

Langfristige Lösungen sind in der Verbesserung der Standortbedingungen insbesondere von Straßenbäumen und in der Artenauswahl zu sehen. Innerhalb der Umsetzung des Stadtbaumkonzeptes werden vorhandene kleine Baumscheiben vergrößert, um die Standortbedingungen der Straßenbäume zu verbessern. Generell geht man heute davon aus, dass Baumarten, deren Areal nach Süd(ost)europa bis in den Mittelmeerraum reicht (bei ausreichender Winterhärte) besser an die zunehmenden Hitzeperioden und Trockenphasen angepasst sind. Die erarbeitete "Zukunftsbaumliste" nimmt darauf bereits Rücksicht.

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