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Bundesverdienstkreuz für Helmut Weiß

Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller nahm die Auszeichnung im Rathaus vor


Erstellt:
Redaktion: Haller, Thomas

Helmut Weiß ist am Mittwoch, 26. April, das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen worden. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller hat ihm die Auszeichnung im Rahmen eines Empfangs im Düsseldorfer Rathaus überreicht.

Auszug aus der Vorschlagsbegründung:
Helmut Weiß hat vor allem durch sein langjähriges ehrenamtliches Engagement im Bereich der interkulturellen und interreligiösen Verständigung auszeichnungswürdige Verdienste erworben.

Helmut Weiß ist verheiratet und hat vier Söhne. Er war noch ein Kleinkind, als seine Familie während des Zweiten Weltkriegs aus Rumänien nach Deutschland floh, wo sie 1944 in Uffenheim (Bayern) eine neue Heimat fand. Beruflich war Helmut Weiß seit 1972 als Pfarrer der evangelischen Kirche tätig. Seit 2007 ist er im Ruhestand.

Neben seiner beruflichen Tätigkeit als Pfarrer bekleidete Helmut Weiß zahlreiche Ehrenämter. So gründete er 1974 gemeinsam mit anderen die Rheinische Arbeitsgemeinschaft für Klinische Seelsorgeausbildung mit dem Ziel, die Erkenntnisse aus Psychologie und Pastoralpsychologie zusammenzubringen und so eine Professionalisierung der Seelsorge herbeizuführen. Hier war er seit der Gründung – und auch nach der Umwandlung in den "Rheinischen Arbeitskreis Seelsorge Pastoralpsychologie und Supervision" – bis 2003 Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft.

Helmut Weiß organisierte seit 1986 alljährlich in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Akademie im Rheinland und dem Seelsorgeseminar in Halle/Saale in verschiedenen Ländern Seminare zur Interkulturellen Seelsorge und Beratung. Hierbei lag ihm, auch aufgrund seiner eigenen Biografie, der Kontaktaufbau zu den Ländern in Osteuropa am Herzen, so dass Helmut Weiß bis zum Jahr 2000 internationale Seminare, u.a. in Ungarn oder Polen, organisierte.

1995 gründete er den gemeinnützigen Düsseldorfer Verein "Gesellschaft für Interkulturelle Seelsorge und Beratung e.V." (SIPCC), in welchem er seit der Gründung auch Vorsitzender ist. Auch im Namen dieses Vereins organisierte Helmut Weiß hauptverantwortlich zahlreiche Seminare, sowohl in Deutschland als auch weltweit, wie 2009 in Israel und 2012 in Tansania. Durch seinen unermüdlichen Einsatz folgten noch viele weitere Seminare, auch solche, die Menschen aus Entwicklungsländern eine Teilnahme ermöglichen sollten. Dabei stand unter dem Vereinsvorsitz von Helmut Weiß stets die Förderung des internationalen Austauschs, das Voneinanderlernen in Seelsorge und Beratung und die Bedeutung der Interkulturalität in diesen Feldern im Vordergrund der Vereinsarbeit.

Weiterhin wurden durch Helmut Weiß zahlreiche Personen geschult, im Sinne einer kulturübergreifenden "Sorge für den einzelnen Menschen" tätig zu werden, wobei Helmut Weiß Schulungen und Kurse in Ländern organisierte, in denen bislang keinerlei Möglichkeiten bestanden, als Berater oder Seelsorger tätig zu werden. Der intensive Einsatz von Helmut Weiß wirkte sehr nachhaltig, so dass durch seine Aktivitäten anschließend eigene Strukturen und Netzwerke in den einzelnen Ländern aufgebaut werden konnten. Außerdem wurde der Verein SIPCC unter dem Vorsitz von Helmut Weiß 2013 zum Koordinator der Lernpartnerschaft der Europäischen Union mit dem Thema "Soziale Integration von Menschen aus verschiedenen Religionen durch interkulturelle und interreligiöse Zusammenarbeit im Bereich seelsorglicher Beratung".

In Deutschland arbeitete Helmut Weiß auch mit den Islamisch-Theologischen Instituten und den Universitäten Osnabrück und Tübingen zusammen und unterstützte die Entwicklung islamischer Seelsorgekonzepte durch gemeinsame Tagungen und Veröffentlichungen.

Erstmalig in Deutschland konnte durch seinen bedeutsamen Einsatz ein 6-Wochen-Kurs nach den Standards der Klinischen Seelsorgeausbildung (KSA) für ehrenamtliche muslimische Mitarbeitende eines Krankenhaus-Besuchsdienstes in Essen durchgeführt werden.

In seinen Ehrenämtern zeichnete sich Helmut Weiß stets durch seinen großen Einsatz im Knüpfen von internationalen, interkulturellen sowie interreligiösen Beziehungen aus.

Ebenso geschätzt wurde und wird Helmut Weiß für seine Ausdauer und Kompetenz wie auch für sein hohes theologisches und psychologisches Fachwissen, das er durch sein vielfältiges Engagement an andere Seelsorger und Berater im In- und Ausland weitergegeben hat.

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