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Erhöhte Brandgefahr in der Vorweihnachtszeit: Wenn der Adventskranz Feuer fängt

Feuerwehr Düsseldorf gibt wichtige Tipps zur Unfallvermeidung


Erstellt:
Redaktion: Schahidi, André

In wenigen Tagen beginnt mit dem 1. Advent die Vorweihnachtszeit und in vielen Haushalten finden traditionelle und moderne Weihnachtsdekorationen wie Weihnachtsgestecke, Tannenbäume und Kerzen ihren Platz. Für eine weihnachtliche Stimmung nutzen die Menschen oftmals echte Kerzen für die Adventsgestecke und Christbäume. Immer wieder kommt es dabei zu Bränden, die durch Kerzen, aber auch elektrische Lichter sowie durch Unachtsamkeit im Umgang mit Fondues und ähnlichen Geräten verursacht werden. "Die Kombination von brennenden Kerzen und Tannengrün kann gefährlich werden. Daher sollte offenes Feuer niemals aus den Augen gelassen werde", sagt Feuerwehrchef David von der Lieth. "Geschmückte Kränze und Gestecke sind eine schöne Tradition und niemand muss darauf verzichten. Allerdings sollten die Nutzer einige Sicherheitsaspekte bedenken, damit es auch bei einer schönen und besinnlichen Vorweihnachtszeit bleibt."

Denn geschmückte Kränze und Gestecke sind schön anzusehen, aber leider auch "brandgefährlich". Schleifen, Engelshaar oder gebastelte Sterne zieren viele Weihnachtsdekorationen. Echte Kerzen stecken mitten in brennbaren Kränzen, Bäumen und Gestecken. Nur einen kurzen Moment nicht aufgepasst und schon fällt der Weihnachtsbaum um oder ein Windstoß streift die Gardine über die brennende Kerze. Wer echte Kerzen verwendet, sollte den Raum nicht verlassen, ohne vorher die Kerzen zu löschen.

Feuerwehr appelliert: Sei wachsam und vorbereitet
Bereits seit vielen Jahren macht die Feuerwehr Düsseldorf auf die erhöhte Brandgefahr in der wohl schönsten Zeit des Jahres, der Vorweihnachtszeit, aufmerksam. Gerade die Weihnachtsdekorationen wie Adventskränze, Weihnachtsbäume und Tischgesteckte stehen oftmals über Tage und Wochen in wohltemperierten Wohnzimmern und sind richtig ausgetrocknet. Simulierte Brandversuche in einem speziellen Übungscontainer der Feuerwehr Düsseldorf zeigen die Brisanz dieser Brände.

Wie gefährlich Adventsgestecke und Weihnachtsbäume – besonders mit echten Kerzen - sein können, belegen Zahlen aus den Vorjahren. So sind die Einsatzzahlen im Zusammenhang mit Weihnachten fallend, aber jeder einzelne Einsatz ist einer zu viel. Vom 1. Dezember 2022 bis zum Dreikönigfest am 6. Januar 2023 rückte die Düsseldorfer Feuerwehr zu insgesamt 556 Brandeinsätzen aus - 434 waren es im Vorjahreszeitraum (2020/2021: 412). Insgesamt zwei (2021/2022: 7; 2020/2021: 8) dieser Einsätze standen im Zusammenhang mit Weihnachtsdekoration. "Der Rückgang der Einsätze mit einer unmittelbaren Beteiligung von Adventskränzen und Ähnlichem ist eine positive Entwicklung. Es zeigt, dass wir mit unserer Aufklärungsarbeit auf dem richtigen Weg sind und die Menschen sich mit den herrschenden Gefahren beschäftigen", sagt Feuerwehrsprecher Stefan Böle.

Einsatzbeispiele der vergangenen Weihnachtszeit
Direkt zu Beginn der Weihnachtszeit meldete eine Anruferin der Feuerwehr-Leitstelle am 7. Dezember 2022 gegen 17.30 Uhr eine brennende Kerze in einer Arztpraxis auf der Duisburger Straße in Pempelfort. Die Einsatzkräfte konnten hier Schlimmeres verhindern und haben die Kerze schnell gelöscht. Bis auf ein beschädigtes Fenster gab hier keinen weiteren Sachschaden.

Fatale Folgen hätte beinah eine vergessene Kerze auf einem Adventskranz in einer Wohnung an der Wielandstraße am 18. Dezember 2022 gehabt. Gegen 16 Uhr wurde die Feuerwehr zu einem ausgelösten Heimrauchmelder alarmiert. Kurz vor Eintreffen der Feuerwehr brannte mittlerweile der gesamte Adventskranz. Geistesgegenwärtig hatte eine Nachbarin einen Metalltopf über den brennenden Adventskranz gestülpt und so das Feuer zum Ersticken gebracht. Dadurch konnte die Nachbarin eine Ausbreitung der Flammen auf weitere Teile der Wohnung verhindern und größeren Schaden abwenden. Die Feuerwehrleute brachten den gelöschten Adventskranz vorsorglich an die frische Luft und betreuten die Ersthelferin vor Ort – sie blieb unverletzt!

Tipps der Feuerwehr für die Advents- und Weihnachtszeit

  • Ein weihnachtliches Gesteck mit echten Wachskerzen sollte folgende Eigenschaften und Voraussetzungen erfüllen:
  • Adventskränze und Gestecke im Geschäft gut prüfen. Nadeln die Zweige bereits, sollte der Kunde nach frischer Ware fragen.
  • Wer selbst bastelt: Möglichst frisches, selbst geschnittenes Tannengrün verwenden.
  • Ein Drahtgeflecht ist zwar teurer, brennt aber dafür nicht.
  • Unter den Kerzen gehört ein Tropffang aus Metall mit Steckdorn, damit die Kerzen sicher befestigt werden können.
  • Auf hinreichend Abstand zwischen Tannengrün und Accessoires zu den Kerzen muss geachtet werden.
  • Rechtzeitig vertrocknetes Grün aus den Gestecken herausnehmen.

Tipps im Hinblick auf Weihnachtsbaum und Lichter

  • Der Baum sollte möglichst frisch sein. Schon beim Kauf testen, ob er noch nicht rieselt. Bäume mit Wurzel bleiben wesentlich länger frisch. Baumständer mit Wasser füllen und regelmäßig kontrollieren.
  • Schwere Baum- oder Kerzenständer erhöhen die Standfestigkeit.
  • Standorte in unmittelbarer Umgebung von brennbaren Gegenständen wie Gardinen sollten vermieden werden.
  • Bei echten Wachskerzen im Baum gilt: Kerzenhalter mit nicht brennbarem Tropffang verwenden. Fest, standsicher und nicht zu nah an benachbarten Ästen platzieren. Möglichst schwer entflammbaren Weihnachtsschmuck anbringen, Kerzen nicht zu weit herabbrennen lassen oder selbstlöschende Kerzen kaufen. Diese immer von oben nach unten anzünden und niemals unbeaufsichtigt brennen lassen.
  • Menschen, die einen Baum mit echten Kerzen bevorzugen, sollten ein Löschmittel bereitstellen. Für Gestecke und Kränze reicht ein Blumensprüher aus. Für Tannenbäume sollte ein Wasserlöscher oder ein mit Wasser gefüllter Eimer bereitstehen.
  • Der Christbaum sollte auf einer sicheren, nicht brennbaren Unterlage aufgestellt werden.
  • Wer elektrische Lichter verwendet, sollte beim Kauf der Lichterkette auf das CE- und GS-Zeichen achten. Wer die Wohnung verlässt, sollte den Netzstecker der Lichterkette ziehen.

Tipps zu Fondue oder Tischgrill
An den Feiertagen ist es sehr beliebt, im Kreise der Familie beim Fondue oder auch Raclette zusammenzusitzen. Besondere Gefahr geht von den mit heißem Fett gefüllten Töpfen aus. Schon bei der Vorbereitung ist mit der notwendigen Vorsicht zu agieren. Überhitzt der Topf beim Erwärmen auf dem Herd, kann das Fett rasch anfangen zu brennen. Fettbrände dürfen niemals mit Wasser gelöscht werden. Das Wasser würde schlagartig verdampfen und dabei eine gewaltige Fettexplosion auslösen. Schwerste Verbrennungen der Haut wären das Resultat. Auch könnte es so schnell zu einem Wohnungsbrand kommen.

  • Den Topf mit dem heißen Fett kippsicher auf eine feuerfeste Unterlage stellen.
  • Niemals Spiritus in das Rechaud des Fondues nachgießen, wenn der Behälter noch heiß ist.
  • Generell ist Brennpaste wesentlich sicherer als der leicht entzündliche Spiritus.
  • Niemals Benzin, Feuerzeugbenzin oder ähnliche Brennflüssigkeiten verwenden: Dabei besteht Explosionsgefahr.
  • Fett oder Öl niemals überhitzen – ansonsten kann es sich entzünden.
  • Überhitztes und brennendes Fett/Öl nie mit Wasser löschen, denn dann besteht die Gefahr einer Fettexplosion. Die Flammen sollten mit einem passenden Topfdeckel oder ähnlichem erstickt werden.
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