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Kultur

"Im sympathetischen Mitgefühl der Menschheit" - Vortrag im Goethe Museum


Erstellt:
Redaktion: Klespe, Michelle Shirin

Das Goethe-Museum, Jacobistraße 2, veranstaltet am Donnerstag, 4. April, 19 Uhr, einen Vortrag mit Lesung von Prof. Dr. Christof Wingertszahn, Direktor des Goethe-Museums. Der Vortrag handelt von dem Schriftsteller Karl Philipp Moritz, der im Austausch mit jüdischen Intellektuellen stand: Moses Mendelssohn, Markus Herz und Salomon Maimon.

Karl Philipp Moritz (1756–1793) ist das Musterbeispiel eines deutschen Autors, der mit jüdischen Intellektuellen zusammenarbeitete. In einer Zeit, in der die jüdische Minderheit noch keine Bürgerrechte hatte, bot er jüdischen Autoren in der ersten deutschsprachigen Zeitschrift für Psychologie ein Forum. Im "Magazin zur Erfahrungsseelenkunde" publizierten junge Schriftsteller wie Lazarus Bendavid (1762–1832) oder Aaron Wolfsohn (1754–1835). An der Konzeption war der Berliner Philosoph Moses Mendelssohn (1729–1786) beteiligt.

Das Leitbild lautete "Humanität". Das "Magazin zur Erfahrungsseelenkunde" widmete sich den geschundenen Menschen. Moritz strebte einen Umgang miteinander an, der "die Scheidewand weg[hebt], die durch Alter, Sitten, Stand und Sprache Menschen von Menschen sondert", und zielt auf das "sympathetische Mitgefühl der Menschheit, die sich sehnet, dem Druck entnommen zu seyn, der auf ihr liegt, und in ihrer angestammten Größe wieder zu schimmern."

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

 

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