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Bildung
"Was tun bei Antisemitismus an Schulen?"
Handreichung für Lehrerinnen und Lehrer neu aufgelegt/Die aktualisierte Broschüre ist nach den Herbstferien über das Amt für Schule und Bildung und die Mahn- und Gedenkstätte erhältlich
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Die Handreichung "Was tun bei Antisemitismus an Schulen?", erstmals 2019 herausgegeben, wurde inhaltlich überarbeitet und neu aufgelegt. Nach den Herbstferien steht die aktualisierte Broschüre Schulen, Lehrkräften, Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeitern sowie an Schulen tätigen Fachkräften kostenlos zur Verfügung. Erarbeitet wurde sie von Florian Beer von der Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit, Beratung bei Rassismus und Antisemitismus der Jüdischen Gemeinde (SABRA), Milena Rabokon von der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf sowie Verena Balkenhol vom Amt für Schule und Bildung, Abteilung Zentrum für Schulpsychologie – Gewaltprävention und Krisenintervention an Schulen.
Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller: "Ich bin den Beteiligten sehr dankbar für die Erstellung dieser praktischen Handreichung. Es ist wichtig, im Kampf gegen Antisemitismus vor allem die jungen Generationen zu erreichen und zu sensibilisieren. Die Lehrkräfte und Schulleitungen nehmen dabei eine Schlüsselrolle ein. Wir müssen alles tun, um Lehrerinnen und Lehrern bei dieser wichtigen Arbeit den Rücken zu stärken. Mit der Broschüre wollen wir sie unter anderem dabei unterstützen, bei antisemitischen Vorfällen sofort adäquat reagieren und diese mit der Schulgemeinschaft aufarbeiten zu können."
Die Broschüre bietet konkrete Handlungsempfehlungen und Orientierungshilfen für den Umgang mit antisemitischen Vorfällen an Schulen. Ein herausnehmbares Schaubild am Ende des Heftes bietet praktische Unterstützung. Neben Kontaktinformationen zu Beratungs- und Unterstützungsangeboten – wie der Meldestelle RIAS NRW oder außerschulischen Lernorten – stellt die Broschüre auch eine Auswahl an Weiterbildungsangeboten, Unterrichtsmaterialien und Fördermöglichkeiten vor. Die Handreichung umfasst 28 Seiten und bietet einen kompakten Zugang zum Thema.
Im Fokus der Handreichung steht nicht nur die Aufklärung darüber, in welchen Formen sich Antisemitismus zeigt. Ein zentraler Punkt der Broschüre ist es, Haltung zu zeigen und klare Grenzen zu setzen. Es geht darum, sich bewusst zu machen, dass die Tätigkeit an Schulen auf dem Grundgesetz basiert und dass es für Lehr- und pädagogische Fachkräfte kein Neutralitätsgebot gibt, wenn es um antisemitische oder andere gruppenbezogene menschenfeindliche Handlungen geht. Gerade wenn Kindern und Jugendlichen demokratische Werte vermittelt werden, ist eine klare Positionierung zwingend erforderlich.
Die Handreichung wird nach den Herbstferien an die Schulen verteilt.
Hintergrund
Die erste und ursprüngliche Handreichung war im Sommer 2019 vom "Runden Tisch Antisemitismus an Düsseldorfer Schulen" erstellt und verteilt worden. Dem Runden Tisch gehören neben SABRA, der Mahn- und Gedenkstätte und dem Zentrum für Schulpsychologie auch zahlreiche andere Institutionen an, unter anderem die Ämter für Migration und Integration und für Gleichstellung und Antidiskriminierung, die Meldestelle RIAS NRW und der Kriminalpräventive Rat. Die damalige Broschüre war von der Bezirksregierung Münster sowie den Städten Essen und Wuppertal als Vorlage für eigene Handreichungen übernommen worden. Zur Bekämpfung des zunehmenden Antisemitismus hat die Landeshauptstadt Düsseldorf am 1. Juli 2025 zudem Wolfgang Rolshoven als ehrenamtlichen Beauftragten gegen Antisemitismus und zur Förderung jüdischen Lebens in Düsseldorf eingesetzt.
Zur redaktionellen Verwendung stehen Ihnen Fotos unter https://duesseldorf.canto.de/b/QA29G zur Verfügung.