Aquazoo unterstützt die Europäische Union bei der Bekämpfung von Plastikmüll

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Plastikmüll am Düsseldorfer Rheinufer: Die jährlichen Hochwasser offenbaren, dass auch über den Rhein große Mengen an Plastikmüll in die Meere gelangen und dort eine große Bedrohung für die marinen Lebewesen darstellen.

Projekte und Ausstellungen sowie Informationstage zur

Müllvermeidung und -verwertung werden ins Leben gerufen

Mit überwältigender Mehrheit stimmte das Europäische Parlament Ende
Oktober für den Vorschlag, bestimmte Einwegkunststoffe bis 2021 aus dem
Handel zu verbannen. Dieser Schritt ist Teil eines Programms, das die
Belastung der Weltmeere durch Plastikmüll drastisch reduzieren soll und die
Probleme an der Wurzel angeht.

Als weiteren Schritt rief die Europäische Union (EU) gemeinsam mit den
Vereinten Nationen und internationalen Partnern zu einem Bündnis von
Aquarien auf. Unterstützt wird dieser Aufruf vom Ozeanographischen Museum
Monacos und neben anderen auch von der Europäischen Union der
Aquariums-Kuratoren (EUAC). Bis zum Jahr 2019 sollen weltweit rund 200
Aquarien für eine gemeinsame Kampagne gegen die Verschmutzung unserer
Ozeane durch Plastik gewonnen werden. Durch Ausstellungen, Aktionen zur
Sammlung oder Vermeidung von Plastikmüll sollen sie ihr Millionenpublikum
erreichen, informieren und zur Eigeninitiative animieren. Daneben
verpflichten sich die teilnehmenden Aquarien, Einwegkunststoffartikel aus
den eigenen Betriebsabläufen zu verbannen.
Als Mitglied der EUAC und als eines der größten deutschen Aquarien beteiligt
sich das Aquazoo Löbbecke Museum an dieser Kampagne und reiht sich
neben anderen internationalen Aquarien in dem Bündnis ein.
Der EU-Kommissar für Umwelt, Meerespolitik, und Fischerei, Karmenu Vella,
berichtete Ende Oktober auf der 5. Internationalen Konferenz "Unser Ozean"
in Bali über die bisherigen Schritte und erklärte: "Die Europäische
Kommission arbeitet seit 18 Monaten daran, dieses weltweite Bündnis zu
initiieren und aufzubauen. Aquarien sind das Fenster zu unseren Ozeanen. Mit
ihren Sammlungen und Bildungsprogrammen zeigen sie uns, was geschützt werden
muss, und inspirieren die Meeresliebhaber von morgen. Aquarien in
der ganzen Welt werden jedes Jahr von Millionen Menschen besucht. Durch
die Kampagne werden sie dazu angeregt, die Art und Weise zu überdenken,
in der sie Kunststoffe verwenden."

Seit dem Jahr 2014 bringt die Konferenz "Unser Ozean" Teilnehmer aus über
100 Ländern zusammen. Staats- und Regierungschefs, Minister,
Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und gemeinnützige
Organisationen sind insgesamt über 1.100 konkrete Verpflichtungen
eingegangen.
Im Rahmen der Ready-to-Change-Kampagne wird das Aquazoo Löbbecke
Museum verschiedene Projekte und Ausstellungen sowie Informationstage zur
Müllvermeidung und -verwertung ins Leben rufen. Vom ersten Schritt können
sich die Besucher des Instituts im Bereich des Shops bereits überzeugen. Hier
werden sogenannte Upcycling-Produkte aus alten, an Kenias Küsten
angespülten Flip-Flops angeboten. In den nächsten Wochen und Monaten
werden weitere Projekte folgen, die jeweils auf der Internetseite des Aquazoo
vorgestellt werden.

Hintergrund
Riesige Mengen an Kunststoffabfällen belasten unsere Meere und Küsten und
bedrohen den Großteil mariner Arten. Säuberungsaktionen an Stränden sind
wichtig und notwendig, doch vor allem bedarf es einer Änderung von
Produktions- und Konsumgewohnheiten sowie unseres Verhaltens insgesamt,
um zu verhindern, dass Kunststoffe überhaupt in die Umwelt gelangen.
Am 28. Mai schlug die Europäische Kommission für die zehn
Einwegkunststoffprodukte, die in Europa am häufigsten an Stränden und in
Meeren gefunden werden, sowie für im Meer verloren gegangene oder
zurückgelassene Fischfanggeräte neue EU-weite Vorschriften vor, die vom
Europäischen Parlament am 23. Oktober befürwortet wurden. Begleitend
findet die Sensibilisierungskampagne "Ready to change" ("Bereit für den
Wandel") statt, die von vielen Aquarien aktiv unterstützt wird.