Im Rhein herrscht Lebensgefahr!

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Kribbe im Rhein

Feuerwehr, DLRG, Wasserwacht und Wasserschutzpolizei appellieren an die Erholungssuchenden am Wasser / 38 Alarmierungen 2016 und bereits 13 Einsätze in diesem Jahr

In den vergangenen Jahren wurde der Rhein immer wieder zur Todesfalle – im Rhein herrscht Lebensgefahr! Die aktuellen sommerlichen Temperaturen werden wieder so manchen Menschen zum Bad ins kühle Nass locken. Doch das Schwimmen birgt vor allem in Freigewässern Gefahren. Die Vertreter von Feuerwehr, Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG), Wasserwacht und Wasserschutzpolizei betonen: "Auch geübte Schwimmer können bei Unterströmungen in Not geraten."

38 Alarmierung im Jahr 2016 - 2017 rückte die Feuerwehr bereits 13 Mal aus

Im Jahr 2016 rückte die Feuerwehr Düsseldorf zu insgesamt 38 Meldungen zu Personen im Rhein aus. Hierbei konnten 24 Menschen gerettet werden. Von den neun transportierten Personen wurden fünf vor Ort reanimiert.

Im Jahr 2017 musste die Düsseldorfer Feuerwehr bereits 13 Mal zur Personenrettung an den Rhein ausrücken. Dabei mussten vier Menschen, einer davon nach Reanimation, zur weiteren Versorgung ins Krankenhaus transportiert werden. Die jüngsten Alarmierungen: Am Sonntag, 18. Juni, wurden zwei Menschen gemeldet, die linksrheinisch in Höhe der Kirmeswiese gesichtet worden waren. Die ausgerückte Feuerwehr konnte aber keine Personen im Wasser entdecken. Nach 45 Minuten Suche wurde der Einsatz beendet.

Weitere Beispiele: Am Dienstag, 9. Mai, rückte die Feuerwehr zu der Meldung "Personen im Hafenbecken" aus. Von einem Hotelschiff an der Kesselstraße war ein Gast in das Hafenbecken gestürzt. Bevor die Einheiten der Feuerwehr den Einsatzort erreichten, konnte der Mann aus dem Wasser gerettet werden. Mit einer Unterkühlung wurde er zur weiteren Behandlung vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus transportiert.

Ein 18-jähriger Mann verstarb im August 2016 Höhe Einbrungen, beim Versuch sich kurz abzukühlen. Im Mai 2015 verunglückte ein Mönchengladbacher im Rhein – er starb später in der Uniklinik Düsseldorf. Auch 2014 starben ein Mann im Rhein und einer im Angermunder Baggersee. Die meisten Unfälle dieser Art verzeichnete die Feuerwehr im Supersommer 2003 – fünf Menschen kamen dabei ums Leben.

Tückische Strudel und Strömungen sorgen für Gefahr

Im Rhein ist das Schwimmen nach der Verordnung über das Baden in den Bundeswasserstraßen Rhein und Schifffahrtsweg Rhein-Kleve in bestimmten Zonen generell verboten. So gelten 100 Meter oberhalb und unterhalb von Rheinhäfen Badeverbot. An Brücken, Schiffs- und Fährlandestellen, Schleusen, Vorhäfen, Umschlagstellen und Werften darf ebenfalls nicht geschwommen werden. Auch andernorts ist Baden im Rhein lebensgefährlich. Beispielsweise an so genannten Kribben – ins Wasser ragende Kiesflächen – bilden sich oft tückische Strudel und Strömungen. Strömung herrscht auch in der Fahrrinne. Wenn ein Schiff vorbeifährt, zieht dies das Wasser an. Der Eindruck des niedrigeren Wasserstandes verlockt Kinder, in den Fluss zu waten. Unterschätzt wird die Gefahr des "Rückschwalles": Das Wasser kehrt in Wellen zurück.

Weitere Informationen zum Thema gibt es im Internet unter:

Baden ist erlaubt, wo Aufsicht vorhanden ist, also am Unterbacher See (Nord- und Südstrand). Für alle anderen Baggerseen gilt Badeverbot, dazu zählen:

• die Angermunder Baggerseen westlich und östlich des Heiderweges sowie der

• Suitbertussee

• Fliednersee

• Lambertussee in Kaiserswerth

• Lichtenbroicher Baggersee am Flughafen

• Südpark-See

• Unisee

• Elbsee Süd und Nord.

Generell sollten Menschen, die zum Baden gehen, einige Regeln beachten. Die Feuerwehr der Landeshauptstadt, die DLRG, die DRK-Wasserwacht und die Wasserschutzpolizei appellieren, die Baderegeln einzuhalten:

• Nie überhitzt ins Wasser gehen,

• nie alkoholisiert schwimmen gehen,

• nie mit vollem Magen ins Wasser gehen,

• nie mit ganz leerem Magen schwimmen gehen.

Eltern sollten ihre Kinder an den Gewässern immer im Auge behalten!