Diana Canetti

geboren am 7. Oktober 1943 in Istanbul, gestorben am 22. Juli 2014 in Düsseldorf

 

Beruf

Schriftstellerin

 

Biografie

Geboren unter dem Namen Diyana Kaneti in Istanbul als Tochter eines türkischen Juden und einer Griechin. Nach der Volksschule besuchte sie das französische Gymnasium Notre-Dame de Sion in Istanbul, nach dem Abitur Studium der Englischen Philologie in Istanbul, parallel dazu Besuch einer Schauspielschule. Schon während des Studiums veröffentlichte sie Kurzgeschichten, Theaterkritiken und Rezensionen in der Zeitschrift „Yeni Insan“. (‚Der neue Mensch’); 1969 erhielt sie ein Sprachstipendium nach Salzburg, wo sie Deutsch lernte; noch im selben Jahr ging sie nach Wien, wo sie die Aufnahmeprüfung für das Max-Reinhardt-Seminar bestand. Studium der Theaterwissenschaft an der Wiener Universität, daneben als Statistin am Burg- und Akademietheater tätig. Sie begann in Deutsch zu schreiben und brachte erste Beiträge ORF-Radio unter, 1972 erschien ein erster Prosaband, außerdem Beiträge zu Sammelbänden und Anthologien; 1975 Promotion mit einer Arbeit über das gesellschaftskritische Theater in der Türkei; 1976 mit einem DAAD-Stipendium in Berlin, wo sie u. a. für den Rundfunk Rias Berlin arbeitete. 1977 Übersiedlung nach Düsseldorf, wo sie als freie Autorin und Journalistin lebte, mit zweitem Wohnsitz in Paris. 1988-1990 längerer Aufenthalt in Ghana; nach ihrer Rückkehr nach Deutschland veröffentlichte sie regelmäßig Essays und Features für SWR2 und WDR5, außerdem Beiträge für die Westdeutsche Zeitung in Düsseldorf.
[Quelle: Ariane Neuhaus-Koch: http://www.germanistik.hhu.de/angegliederte-bereiche/frauen-kultur-archiv/duesseldorfer-autorinnen/diana-canetti.html]

 

Werke

Eine Art von Verrücktheit. Tagebuch einer Jugend 1972; Cercle d' Orient (Roman) 1974; Das gesellschaftskritische Theater in der Türkei (Dissertation Wien) 1975; Goldstaub. Romancollage aus Afrika in Geschichten und Berichten, Tagebüchern und Briefen, o. J. [1991]; Betrachtungen zu Multikulturalität, Heimat und Fremdsein (Hg. Ariane Neuhaus-Koch) 2013; D’Istanbule en exils. La vie cosmopolite de Diana Canetti, Paris 2013.

 

Abteilung: HS 2/Rheinisches Literaturarchiv
Typ: angereicherter Nachlass (vollständig)
Ordnung: verzeichnet (Liste)
Umfang: 12 Archivkartons

 

Inhalt

Werkmanuskripte: gedruckte Werke, zahlreiche Manuskripte und Typoskripte in verschiedenen Fassungen, vor allem journalistischer Arbeiten, aber auch ungedruckter literarischer Werke (etwa der Romane „Ein Mann von Kultur“ und „Das Kulturgespenst“, des Theaterstücks „Die Kimonos“); Fragmente, Entwürfe, Skizzen, Fremdmanuskripte (u. a. von Renate Neumann und Emine Sevgi Özdamar)

Korrespondenz: u.a. von Jean Améry, Klaus Antes, Ina-Maria von Ettingshausen, Wolfgang Kraus, John Linthicum, Sigrid Löffler, Christoph Meckel, Helga Perz, Jürgen Schiller, einige Briefe von Diana Canetti sowie Korrespondenzen Dritter

Tondokumente: zahlreiche Tonbänder und Audiocassetten mit Rundfunkbeiträgen; an

Lebensdokumente: u. a. Tagebücher, Jahreskalender, Fotos; diverse Sammlungen (Zeitungsausschnittsammlung, Vorlesungsmitschriften, Flyer, Broschüren, Materialien zu Renate Neumann, den Themen Migration, Asyl, Ausländerfeindlichkeit, Suche nach Identität) sowie einen angereicherten Nachlassteil